7. Shisuis Charme Offensive
🔹🔹🔷🔹🔹
Okay, wenn Shisui etwas konnte, dann war es Leute zu überzeugen. Oh ja, darin war er wahrlich meisterhaft.
Ein lockeres Lächeln, ein paar nette Komplimente, ein charmanter Gesichtsausdruck, plus sein welliges Haar, was ihn immer eine Spur liebenswerter aussehen ließ, öffneten ihm jede Tür, egal ob Mann oder Frau.
Ob er zu sehr von sich überzeugt war? Nö.
Aber er wusste, was er konnte.
Tatsächlich gab es nur eine Handvoll Menschen, die immun gegen seinen einnehmenden Charme waren, wie etwa Sasuke, der noch nie Shisuis herausragende Flirtkünste gewürdigt hatte.
Obito, weil er eine kakashiförmige Brille trug und nichts anderes sah, als den gelangweilten Perversling.
Gelangweilter Perversling selbst.
Und natürlich Fugaku.
Aber es sei ihm verziehen.
Shisui wollte sowieso noch nie mit dem Mann Flirten, der auch sein ewig nörgelnder Chef war. Nur leider war das flirten, ein wesentlicher Bestandteil von Überzeugen.
Also musste er wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und dem Kerl ranzigen Honig, oder hieß es Butter? Was auch immer ums Maul schmieren, damit er seine Idee umsetzen konnte.
Scheiße.
"Vater, Mutter...", hörte Shisui seinen besten Freund sagen, was ihn wieder aufblicken ließ, sein Magen drehte sich ungut und Itachi fuhr mit dem Unvermeidlichen fort:
"...vor ein paar Tagen trat Izumi an mich heran und fragte, ob wir nach fünf Jahren Beziehung, nicht ein neues Kapitel in unserem Leben aufschlagen wollen..."
Fugaku und Mikoto standen beide mit überraschten Gesichtsausdrücken in der Küche. Sie hatten wohl auch nicht damit gerechnet. Aber wer hatte das schon?
Itachi erhob sich derweil höflich, Sonnenstrahlen fielen glitzernd durch die großen Sprossenfenster und warfen lange Lichter auf den polierten Küchenboden.
Er bot Izumi seine offene Hand an.
Sie legte ihre zarten Finger anmutig hinein, stand ebenfalls auf und lächelte zu Itachi hoch, wie ein warmer Sonntagmorgen, ohne Scheu und strahlend schön.
Shisui musste wirklich, wirklich wegsehen, um das ekelhaft-süße Bild aus seinem Kopf zu verbannen, bevor es sich einbrannte, während Itachi weiter ausführte:
"...Ich habe zugestimmt und nun bitte ich euch, Izumi offiziell in unserer Familie willkommen zu heißen, damit sie euer Leben mit ihrer lebensfrohen und tüchtigen Art genauso bereichert, wie das meine."
"Na Sas...", flüsterte Naruto in Sasukes Ohr, ohne was von Shisuis inneren Aufruhr zu ahnen.
"...freust du dich auch schon auf deine lebensfrohe Schwägerin, die dich bereichert?"
"Wie ich mich über Chlamydien freue", antwortete Sasuke lahm und zupfte desinteressiert an seiner Nagelhaut.
Nicht unbedingt Shisuis Wortwahl, aber ja, der Geist war derselbe. Er blickte wieder her und bereute es fast sofort, weil er direkt Mikotos traurige Augen traf, die ihn mitleidig ansahen.
Genau das, womit er sich jetzt nicht auseinandersetzen wollte und wechselte stattdessen feige auf ihren Mann.
Aber das war auch nicht besser, weil
Fugaku faltiges Gesicht gerade aufblühte, wie eine grässliche Blume.
Verdammt, Shisui wusste nicht einmal, dass der Mann überhaupt Lächeln konnte, der gerade gegenwärtig Itachis Schulter drückte, als sei sein Sohn irgendein alter Arbeitskollege, während er Izumi anerkennend zunickte und sagte:
"Es ist schön zu hören, dass endlich das zusammen findet, was schon lange zusammen gehört. Ich bin sehr stolz auf euch."
Bei Fugakus Worten drehte Itachi den Kopf, sah zurück und seine dunklen Augen trafen Shisuis mit voller Wucht.
Und er wusste, er sollte wegschauen. Sollte ihn nicht so anstarren, währenddessen Verlobte daneben stand. Aber es war einfach unmöglich wegzusehen, wenn Itachi ihn so durchdringend ansah. Am Ende musste er sich zwingen.
"Ja, Fugaku-sama. Ich bin so glücklich, dich bald meinen Schwiegervater nennen zu dürfen", strahlte Izumi übertrieben hell, wie eine zu grelle Glühbirne die gleich Peng macht, während sie mit süßester Engelsstimme weiter sprach:
"Aber ich wäre noch viel glücklicher, wenn du mich zum Altar führen könntest, weil mein eigener Vater es leider nicht mehr kann. Aber ich möchte ungern auf diese romantische Tradition verzichten. Es würde mir ja so viel bedeuten."
Shisui musste fast kotzen. Sasuke sah so aus, als hätte er es gerade getan. Gutes Gefühl, wenn sie mal auf derselben Seite standen.
Trotzdem stieß er den Jungen spaßeshalber mit dem Ellenbogen an und neckte leise:
"Mach nicht so ein mürrisches Gesicht, Dummkopf und freu dich mal für deinen Bruder, so wie ich."
Verärgert starrte Sasuke zurück, rieb sich die gestoßene Seite und murmelte trocken:
"Ja, du machst das großartig. Ich Wette, gerade wird irgendwo ein Nobelpreis nach dir bekannt."
"Aww, ich Glückspilz", gluckste Shisui leise. Wenigstens bei ihnen würde immer alles beim Alten bleiben.
"Das steht natürlich außer Frage", stimmte Fugaku mit geschwellter Brust eines begünstigten Truthans, zu und hakte erfreut nach:
"Und habt ihr dann auch schon einen Termin ins Auge gefasst?"
"Ja", antwortete sie verzückt und drückte liebend Itachis schweigsame Hand, der zwischenzeitlich wieder nach vorne sah.
"Wir haben einen in vier Wochen."
Fugaku zog eine Augenbraue hoch, während eine verblüfft aussehende Mikoto zum ersten Mal das Wort ergriff und bemerkte:
"Das sind wundervolle Nachrichten, liebe Izumi. Und natürlich, Schatz, werden wir sie in unserer Familie willkommen heißen, aber...", und das ging wieder an Izumi. Vorsichtig und mit Bedacht:
"...werden wir Großeltern?"
Itachi machte den trockensten Gesichtsausdruck aller Zeiten und Shisui musste wirklich seine Lippen zusammenpressen, um nicht los zu Lachen.
Selbst Sasukes Mundwinkel zuckten selbstgefällig, bevor Izumi mit erhitzten Wangen stotterte:
"Äh, nein, wir haben... Also noch nicht über Nachwuchs gesprochen. Aber vielleicht in einem Jahr oder zwei... Wäre ein Baby bestimmt ganz schön."
"Wenn es nicht wie Sasuke wird", kicherte Naruto und erntete dafür Sasukes mörderischen Blick.
"Seht ihr was ich meine?"
Obwohl Shisui wusste, dass es der natürliche Lauf einer Ehe war, brachte ihn der Gedanke halb um: Izumi, schwanger von Itachi, und wie sie herum watschelte und jeder ihre Kugel feierte und streichelte, beglückwünschte und...
Stopp!
Also beschloss er das Thema auf bessere Dinge umzulenken und verkündete lauter als er eigentlich wollte:
"Ja, ja, aber davor braucht Itachi noch einen Junggesellenabschied. Ohne kann man praktisch gar nicht heiraten. Es wäre kriminell! Ein Verbrechen!"
Genervt verdrehte Izumi die Augen, während Fugaku ihn anstarrte und wiederholte:
"Junggesellenabschied?"
"Genau!", rief er ausgelassen und sprang auf, tanzte um den Tisch herum, legte Fugaku in seinem Übermut einen lockeren Arm um die steifen Schultern und erklärte weiter:
"Nichts Wildes. Nur ein bisschen Sightseeing hier. Ein bisschen Kultur dort.
Etwas feiern. Vielleicht ein paar peinliche Fotos? Hast du damals bestimmt auch gemacht, bevor du Mikoto geheiratet hast, oder?"
"Nein."
"Außerdem hat Itachi wirklich etwas Spaß verdient, oder?", fuhr Shisui unbeirrt seine Scharaden fort.
"Ich meine, nach einer frühzeitig abgeschlossenen Ausbildung und eines Studiums mit Auszeichnung.
Eine erfolgreiche Übernahme der Kriminalabteilung.
Und das Aufdecken Shimuras jahrelanger Korruption dort.
Das hat dir einiges an Ansehen eingebracht und die öffentliche Wahrnehmung unserer Polizeiarbeit stark verbessert.
Du bist jetzt ein Held und wahrscheinlich bald Polizeipräsident, wenn nicht sogar Bürgermeister von Konoha.
Oder vielleicht Präsident unseres ganzen verdammten Landes."
Itachi hielt sich eine Hand vor sein Gesicht, aber Shisui konnte sehen, wie er darunter schmunzelte, während Fugaku mit zwei Finger, sein Kinn streichelte und nachdenklich antwortete:
"Hn. Du sprichst einen berechtigten Punkt an. Ich könnte wirklich in die Politik gehen."
"Der einzige Haken ist...", säuselte Shisui dem Mann ins Ohr:
"Wir bräuchten etwas Kleingeld. Nicht viel. Nur ein bisschen für die Flüge, das Hotel, den Mietwagen und ja... Dinge.
Am besten gibst du mir gleich deine Kreditkarte. Ist ja für so einen reichen und gutaussehender Mann, wie dich, der bald Präsident wird, kein Problem, oder?"
Fugaku hob seine schmalen Brauen und fragte misstrauisch, während er Shisui über seine Schulter ansah:
"Flüge? Hotel? Dinge? Und wer zum Kuckuck ist; Wir?"
"Naja, wir sind wir. Nur der engste Kreis", zuckte Shisui mit den Schultern und nahm den Arm runter, um nebenbei an seinen Fingern aufzuzählen:
"Obito, Kakashi, Ich, Tachi und natürlich Sasuke. Schreib es einfach als Bildungsreise für den Steuerzahler ab, um zu sehen, wie Polizeiarbeit in einem anderen Land gemacht wird. Auch gut für Sasu. Du erinnerst dich? Dein anderer Sohn, den du gezeugt hast und vor einem Monat sein Abi mit 1,0 bestanden hat, was dich kaum interessierte."
"Nur, wenn Naruto mitkommt. Ohne ihn fliege ich nicht", forderte Sasuke und Narutos Gesicht erhellte sich sofort, wie tausend Sterne am Nachthimmel.
"Klar. Naru auch. Also was sagst du, oh gnädiger, weiser und großzügiger Häuptling?"
Alle starrten den Mann gebannt an, der überlegte und überlegte und letztendlich überraschend wohlwollend zustimmte:
"In Ordnung. Einer kleinen Bildungsreise werde ich nicht im Wege stehen.
Aber bis dahin, planst du die Hochzeit! Das ist die Bedingung!"
Sein Gesicht blieb vor Unglaube fast stehen. Er hatte es geschafft!
Okay, er war nicht ganz ehrlich, was den Ort anging. Oder andere Nebensächlichkeiten Und ja, er musste jetzt die Hochzeit seines besten Freundes planen, in den er verliebt war, was ihn wahrscheinlich emotional töten würde.
Aber er tat einfach das, was er immer tat, wenn es schwierig wurde...
Shisui ertränkte es in Alkohol.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top