Schreibmedien
Wie ihr wisst, kann man auf verschiedenem Untergrund und auf verschiedene Weise schreiben. Wie ihr euch denkt, hat das einen Einfluss darauf, was ihr schreibt. Ich weiß so vieles nicht und kann daher kein definitives Urteil fällen. Aber zu Tipps befähigen mich meine Erfahrungen schon.
Karopapier
Das Karopapier ist der Kaiser der Schreibmedien, aber für die liberale und gleichzeitig doch produktive Gesellschaft der Geschichten ungeeignet. Die hässlichen Pflichten mag der Kaiser nicht, wohl aber Gesetze für die anderen. Das Karo inspiriert, aber bietet für das Aufschreiben selber nichts. Es ist immer empfehlenswert, bei jeder Nutzung seiner, immer genau eine Reihe frei zu lassen.
Vorteile: Karopapier kann man fast überall sinnvoll verwenden, man kann es also z. B. auch in der Schule nutzen - auch Rückseiten aus dem Matheunterricht, oder in den Urlaub, weil es für alles, was keine längere Geschichte ist, gut ist
Die Karos provozieren Unordnung, was gut ist: nur aus dem lockeren Denken heraus ist man wirklich kreativ
Nachteile: etwas ungünstig für Bleistifte
ungeeignet zur vollständigen Verwertung des Papiers - zumindest ich mag es nicht, auf ein Karoblatt im Collegeblock zu schreiben, was voll ist - Rückseite geht aber noch
ungeeignet für Geschichten, da man etwas leichter schief schreibt und schnelles Lesen durch die Karos erschwert wird - wohlgemerkt, du liest während des Schreibens natürlich auch ein paar Mal sowieso schon durch.)
Linienpapier
Linienpapier macht deutlich, wo man hinzuschreiben hat. Das sorgt beim Dichten für unangenehmen und unproduktiven Druck. Man sollte von allen unnötigen Zwängen frei sein, und das ist man so nicht. Umgekehrt gibt es bei Geschichten Sicherheit. Ein bisschen fließend ist die Grenze natürlich schon, und es ist auch nicht Himmel oder Hölle. Zumindest die 160-Wörter-Geschichte (oder so) "Der Bergführer" ist auf Karopapier geschrieben.
Vorteile: Sicherheit
beim Lesen, gerade beim schnellen Lesen, lenken die Striche nicht ab
man schreibt relativ papiereffizient, weil eine effiziente(1) Ordnung gegeben ist
für Bleistift ok
bei Geschichten: optimale Möglichkeiten, die Länge von Sätzen oder dem Gesamten einzuschätzen
Nachteile: Begrenzte Kreativität durch regelnde Linien
-> diese wirken hässlich seriös
Tage-, Poesiebuch (Linien) Mein Favorit. Es ist kleiner als so ein DIN A 4-Blatt und fängt dadurch, und auch dadurch, dass es schon immer (im Gegensatz zu normalem Linienpapier) für Poesie oder Geschichten verwendet wurde, der Linien Probleme auf. Poetisch, aber privat und auch das reduziert den unproduktiven Teil des Druckes.
Vorteile: beim Lesen ist vieles auf einen Blick
tauglich für Massenproduktion, man kann es immer nehmen
für Geschichten wie für Gedichte gleichermaßen gut geeignet
alles hintereinander weg -> ich habe irgendwie kein Problem damit, direkt weiter zu schreiben, ohne auch nur eine Leerzeile nach dem vorherigen Text zu lassen.)
Nachteil: kleine Seiten irritieren bei sehr langen Geschichten (für mich egal, meine Wörterzahlen sind bisher immer dreistellig gewesen, bei Gedichten oft noch niedriger.)
supobtimaler Überblick - man muss oft umblättern und kann auch mal was vergessen beim Abtippen oder Lesen der letzten Geschichte
keine Gelegenheit, Notizen zu machen (Einmal schrieb ich eine Geschichte. Die Notizen machte ich auf Karo, denText schrieb ich ins Heft, um dann, weil ich den Laptop nicht dabei hatte, auf dem Handy teils getippt und teils eingesprochen das Ganze (hohe dreistellige Wörterzahl) auf Wattpad übertragen. Seufz!
auswärts, wenn nicht dabei, auch nicht nutzbar
Blankopapier vereint ein paar Eigenschaften von Karo und Linien, aber nicht wirklich die guten. Die Unordnung ist noch etwas besser, wenn man auf eine Rückseite schreibt.
Vorteile: Inbegriff der Unordnung
gut zu lesen bei gerader Schrift
es schadet nicht wirklich - es hat keine Wirkung auf einen
Nachteile: von nichts kommt nichts
es ist schwierig, ordentlich zu schreiben
Handy: Man hat es immer dabei; es ist so wie der mitgeführte Traubenzucker: Wenn man Hunger hat, kann auch das helfen.
Vorteile: sehr informell und universell
ordentliche Schrift
man kann direkt in Wattpad rein schreiben, spart sich's Abtippen
laut Elchkese interessante AutoComplete-Vorschläge, die Ideen bringen
schnelle Verfügbarkeit (anmachen, entsperren, App öffnen, fertig), daher gut für spontane, kleine Ideen (Zitate, Impulse, Flachwitze)
man kann löschen, auschneiden und wieder einfügen
Nachteile: nerviges Schreiben, das durch AutoComplete auch noch "unecht" ist
teils schlechter Überblick, weil kleines Display
für Geschichten völlig unbrauchbar
Der Laptop ist wie das Handy, sofern man ihn hat, nur besser - aber kurzfristig nerviger. Ein Vergleich wie zu Fuß zu gehen und Fahrrad zu fahren. Wenn ich auf einen Bildschirm starren kann und mir davon schon Impulse einfallen (meistens habe ich dann bereits welche rein geschrieben), dann ist es wohl der Laptop.
Vorteile: optimaler Überblick und optimal ordentlich
etwas "echteres" Schreiben (Tippen auf die Tastatur)
man kann direkt in Wattpad oder Word rein schreiben
man kann löschen, ausschneiden, einfügen
Nachteile: Nicht jeder hat einen
Seriöser als das Handy
Hui, das Kapitel war mal wieder umfangreich!
1) effizient: aus wenig wird viel gemacht
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