Chapter 03: Krieg stiehlt altes und Geliebtes und gibt Chancen für neues
Der Regen fiel mit einem lauten Geräusch auf die Erde. Immer mehr und mehr kleine Tropfen trafen auf den harten Boden, und versickerten langsam in ihm. Ihre kalten, blauen Augen schauten aus dem Fenster, das von Tropen besprenkelt war. Der zierliche Körper der zu diesen lieblosen Augen gehörte, saß in einem riesigen Sessel, und war von einer dünnen Decke umschlungen, die wohl die Kälte abhalten sollte. Diese jedoch spürte die junge Frau schon lange nicht mehr. Ihr Haar wirkte leblos, und fiel schlaff über ihre Schultern. Insgesamt machte es nicht den Eindruck als würde die junge Frau auf jemanden warten. Wieso auch? Ihr Vater kam schon im letzten Krieg um, ihre Mutter nahm sich das Leben. Ihre zwei älteren Brüder verloren das ihre im zweiten Krieg. Alles was ihr wichtig war, verlor sie. Alles um sie herum starb, oder versank in Verzweiflung. Der Ort an dem die Blauhaarige lebte nannte man 'Einrichtung für Kriegsgeschädigte'. Es gab viele in Fiore, und obwohl es einen so harmlosen Namen besaß, wusste jeder das es im Grunde einer Irrenanstalt glich. Sie war nicht die einzige die in so einer Einrichtung lebte. Viele verloren ihren Verstand während dem Krieg, oder wurden für Verrückt erklärt. So wie sie. Es war nichts neues. Aber im Gegensatz zu anderen hatte sie keinen Ansporn etwas an ihrer Lage zu ändern. Wieso auch? In diesem Haus bekam sie etwas zu Essen, ein paar Decken, und ihre Ruhe. Ihr gefiel es hier. Würde da draußen jemand auf sie warten, sähe das ganze vermutlich anders aus. Aber... So war es nicht. Ihre einzigen Verwandten dort waren die Frauen ihrer Brüder, und Ihr Cousin Gajeel. Doch sie zweifelte stark daran das sie sie so unbedingt bei sich haben wollten. Ihr Blick glitt weiter in die Ferne, in vergangene Zeiten, bis sie von einem sanften Klopfen an der Tür unterbrochen wurde. ,,Miss Juvia? Sie haben Gäste.“ Eine freundliche Schwester steckte ihren blonden Kopf durch die Tür. Juvia hatte sie lange nicht mehr gesehen, soweit sie wusste war ihr Mann im Krieg, und sie musste sich um alles Kümmern. Es war der Blauhaarigen ein Rätsel wie sie das aushalten konnte. Die ständige Angst, und jetzt so einen Job. Die Pflegerin tat ihr fast leid. Juvia nickte kurz, und die Tür öffnete sich ein Stück weiter. Zuerst trat eine ihr unbekannte, ziemlich kleine, Blauhaarige ein, und hinter ihr ein Schwarzhaarige Hüne. Ihre meerblauen Augen weiteren sich, und sie setzte sich gerader hin. ,,G-Gajeel?! Was machst du hier?“ ,,Die bessere Frage ist, was machst du hier Cousinchen?“ kam die schroffe Gegenfrage. Gajeel stöhnte leise auf als ihm seine kleine Gefährtin einen Ellenbogen in die Rippen stieß, wobei ihm das wohl kaum wehgetan haben konnte. Mit einem freundlichen Lächeln stellte sich die Blauhaarige vor: ,,Ich bin Levy McGarden, die Verlobte von diesem Vollhorst hier. Freut mich dich kennenzulernen.“ Juvias Augen weiteten sich abermals. Ihr Cousin? Verlobt? Zuerst hielt sie es für einen schlechten Scherz, doch als sie den Ring an dem zierlichen Finger von Levy sah, wurde ihr klar das sie keine Witze machten. ,,S-Sehr erfreut. Juvia Lockser.“ Gajeel unterbrach die Vorstellungsrunde. ,,Genug Höflichkeiten. Juvia, wir sind hier um dich abzuholen.“ ,,J-Juvia abholen? Aber wieso?“ ,,Na das ist doch wohl offensichtlich. Du bist nicht verrückt.“ ,,Gajeel, fahr mal einen Gang runter! Du überforderst sie! Was er meinte war, wir dachten es würde sich vielleicht freuen bei uns zu leben. Wenn du das nicht willst können wir dich auch hier lassen, aber vielleicht würde es dir guttun etwas unter Menschen zu kommen.“ Levys freundliches und ehrliches Lächeln trieb Juvia die Tränen in die Augen. Die Verlobte ihres Cousins sah ihrer Mutter seltsamerweise unheimlich ähnlich, und aus einem Reflex heraus zog die Blauhaarige sie zu sich, und umarmte sie. ,,Danke.“ murmelte sie leise, und spürte wie Levys Arme sich langsam um sie Schlangen. ,,Kein Problem. Ob du es glaubst oder nicht, Gajeel hatte die Idee.“ Dieser stand nur vollkommen verwirrt etwas abseits. ,,Also, äh ich... Ich Regel dann mal den Papierkram.“
Nach einigen Sekunden des Schweigens lösten sich die zwei Frauen. ,,Und jetzt erzähl mal... Wieso bist du wirklich hier?“ Die braunen Augen musterten Juvia eingehend, sodass sie ihren Blick abwenden musste. ,,Es... Ist eine lange Geschichte.“ Obwohl sie wusste das Levy sich davon nicht abschrecken lassen würde, versuchte sie es. ,,Oh, ich mag lange Geschichten.“ ,,Juvia... Juvia war verlobt. Heimlich. Er war Juvias ein Und alles. Aber dann wurde er zum Kampf bestellt und starb. Juvia dachte, sie hätte es nicht verdient glücklich zu sein, und verdonnerte sich zu der Stille hier. Die Stille ist die größte Strafe. Juvia... Juvia versteht nicht wie ihr Herz immerzu weiterschlägt, immer weiter während Seines aufgehört hat! Es kam ihr immer vor, wie als hätten diese zwei so unterschiedlichen Herzen im selben Takt schlugen... Aber jetzt schlägt eines alleine, ohne das andere, und das... Das ist nunmal nicht richtig!“ Heiße Tränen liefen über ihr blasses und kaltes Gesicht. ,,So ein Unsinn. Juvia, ich weiß nicht wie er war, aber er hat dich bestimmt von Herzen geliebt. Er würde nicht sehen wollen wie du dich selber fertig machst. Glaub mir. Ich bin mir sicher er will nur das beste für dich.“ Mit einem sanften Lächeln nahm die kleinere der beiden ihr Gesicht in die Hände und wischte vorsichtig die Tränen weg. ,,Und jetzt hör auf zu weinen. Das würde ihn sicher traurig machen.“ Vorsichtig nickte Juvia. ,,Komm, wir packen deine Sachen! Gajeel wartet sicher schon!“
Als die drei das alte Haus verließen, hörte es auf zu Regnen, und die Sonne brach durch die dicken Wolken. Juvias Blick huschte zum Himmel und sie murmelte Leise: ,,Gray, Juvia wird nochmal ganz von vorne anfangen, für dich.“
3 Jahre später
Ein lautes 'Wumms!' hallte durch das Einfamilienhaus als irgendwer gegen ein Regal stieß und ein paar Bücher auf den Boden fielen. Lautes Kichern war zu hören als die 5 Kinder die Treppen hinunter liefen. Zwei von ihnen waren blond, eines hatte pinkes Haar, eines schwarzes, und drei blaue Haare. Eine kleine Blauhaarige kam aus ein Raum der die Küche zu sein schien gestürmt, die Hände in die Hüften gestützt. ,,Wer war das?!“ fragte sie mit einem wütenden Unterton, und alle zeigten auf zwei Blauhaarige mit schwarzen Augen. ,,Sylvia und Rin? Schon wieder? Eure Murter wird nicht sonderlich froh sein... Seit froh das Rosie nicht hier war, die hätte euch die Hölle heiß gemacht. Hat jemand Lust auf Kekse?“ Mit einem Zwinkern verschwand sie in der Küche, als von der Eingangshalle ein gerufenes: ,,Was haben die zwei jetzt schon wieder angestellt?“ kam. Im Türrahmen stand Juvia Lockser die mit einem sanften Lächeln auf die Chaoszwillinge sah. Slyvia und Rin. Das letzte Geschenk ihres Geliebten. Ihre Kinder.
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Das Ende fiel mir hier Recht schwer... Naja aber Gruvia! Irgendwie passt der Momentane Titel (Krieg lässt Herzen gefrieren) nicht... Hm...
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