Trostspender Steve

Pauli war wieder zu Hause und Rick und Steve mussten das Video noch schneiden, daher hatte Steve mich schon zu sich nach Hause geschickt.

Gerade lief ich das Treppenhaus hoch, als ich dem Mann mit der Cap und den Augenringen begegnete. Ich glaube er hieß Florian... -Moment! Ist das nicht LeFloid?! Wäre jedenfalls denkbar... Ach, was soll's.

"Hallo", grüßte ich den Mann im Vorbeigehen.

"Hallo."Er blieb stehen. "Moment. Bist du nicht die kleine Schwester von Steve?"

"Ja, die bin ich", beantwortete ich seine Frage.

"Okay. Und was machst du hier?"

"Meine Eltern gönnen sich 'ne Woche Urlaub und wollen mich nicht nochmal allein zu Hause lassen."

"Okaaay. Und wo ist dann Steve, wenn ich fragen darf?"

"Der is noch mit Rick im Büro. Die schneiden gerade an ihrem Video."

"Achso, hab mich schon gewundert, warum Rick nicht in der HWG war."

"In der was?"

"Hammer WohnGemeinschaft. Den Namen haben Dominik, Marti und Rick sich selbst ausgedacht."

"Aha."

Florian sah auf seine güldene Armbanduhr und sagte darauf:

"Ich muss jetzt aber auch los, sonst macht Ina sich noch Sorgen wo ich bleibe. War nett mit dir zu plaudern." Mit diesen Worten ging er hastig aus dem Haus und ließ mich etwas verdattert stehen. Wer ist Ina? Ach, wahrscheinlich seine Freundin, denke ich.

Ganz in meinen Gedanken merkte ich gar nicht, wie ich an Steve's Wohnung vorbei noch zwei Stockwerke hoch gelaufen sein musste, bis ich auf einmal durch eine der Türen die gedämpfte Stimme von darkViktory hörte.
Als ob Mik einfach mal hier ist!
Plötzlich wechselte die Stimme zu einer perfekten Imitation von Spongebob Schwammkopf. Und ab dem Moment war mir klar, dass hier ein Imitator wohnen musste. Ich sah kurz auf das Namensschlid und konnte den Namen "Fischer" lesen... Moment. Haben die anderen nicht irgendwas von einem Marti Fischer erzählt der mit Rick zwei Stockwerke über Steve wohnt und ein ziemlich klasse Imitator ist?
Dann bin ich hier wohl oder übel falsch... Also nochmal Treppen runter gehen. Yay. Nicht.

Unten angekommen schloss ich die Tür auf und flenzte mich ins Wohnzimmer auf die Couch und checkte zuerst mal WhatsApp ab. Ich hatte vier neue Nachrichten, drei aus der Gruppe mit meinen Freundinnen und eine von meiner Mutter.
Meine Freundinnen hatten nichts essenzielles geschrieben, nur sowas wie 'Hi, wmd?'.
Meine Mutter aber hatte mir etwas ganz anderes geschrieben. Ich dachte zuerst, sie würde nerven, ob es mir gut gehen würde, aber dem war nicht so.
Sie schrieb:
'Tut mir sehr leid, aber Layla ist heute verstorben.'

Ich hatte es nicht ganz realisiert, aber ich fing gerade an, richtig traurig zu werden und antwortete nur mit einem '...'.

Layla kannte ich schon seit ich klein war, wir waren quasi zusammen aufgewachsen und bis heute hatte die weiße Schäferhündin mich tagein, tagaus begleitet. Meine Eltern hatten sie aber mit in den Urlaub genommen, aus dem selben Grund, aus dem ich auch hier war.

Ich realisierte nicht, dass Steve und Rick gerade reinkamen, denn mir liefen bereits die ersten Tränen die Wangen herunter und ich spürte wie mein Gesicht langsam stärker durchblutet wurde und meine Nase anfing zu laufen.

Doch auf einmal bemerkte ich, wie sich ein starker Arm fürsorglich um meinen Nacken legte und die sanfte Stimme von Steve fragte: "Hey, was ist denn los?"

Ich versuchte in möglichst verständlichen Worten zu antworten: "Layla ist gestorben."

Scheinbar hatten Steve und Rick das verstanden, denn Rick fragte: "Wer ist Layla?"

Ich antwortete kurz und knapp: "Mein Hund."

Anscheinend wusste Steve jetzt auch, wen genau ich meinte, denn auf einmal schien er mich zu verstehen.
Während er mir Beistand leistete, ging Rick irgendwo anders hin, kam aber dann mit Schokolade wieder.
Merkt euch eins: wenn ihr traurig seid, ist Schoki zwar nicht für jedermanns Figur gut, aber sie tröstet doch irgendwie.

Ich verbrachte die nächste Stunde also heulend und Steve's Schoki-Vorräte mampfend auf dem Sofa und lies mir alle Erinnerungen, die ich mit Layla hatte, noch einmal durch den Kopf gehen.

Als ich mich dann ein wenig beruhigt hatte, traute ich mich dann doch zu fragen, woran sie denn gestorben war. Die Antwort meiner Mutter war: 'Sie musste eingeschläfert werden, weil sie einen Gehirntumor hatte, den wir nicht bemerkt hätten, hätte sie sich heute morgen nicht so komisch benommen.'

Das machte mich wieder traurig und erneut hatte ich einen Heulkrampf.
Doch diesmal war es nicht Steve, der sich neben mich setzte

Naaaa ihr Füchschen?
Was ist momentan die Phrase, die ihr (unbewusst) am häufigsten beim Sprechen verwendet? Bei mir ist es das Wort "gell"

Lg~ SquidGirl21

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