Chapter 38

Nächstes Kapitel 💭 viel Spaß dabei 💭

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Magnus
Mein Wecker klingelte um die gewohnte Uhrzeit. Ich stand um 6 auf. Danach ging ich duschen, zog mich an, trank meinen Kaffee und aß eine Kleinigkeit. Izzy hatte mir in das gewissen geredet, das es Alec nichts bringen würde wenn ich ebenfalls abnahm und schlecht aussah. Sie hatte recht. Doch das sah ich erst ein, als sie mich angeschrien hatte.
Ich dachte ich müsste weinen wenn ich Alec so in einem Zustand sah, doch ich tat es nicht. Ich musste stark bleiben, für ihn. Ich erlaubte es mir nicht zu weinen. Er brauchte mich, mehr als sonst.
Ich hatte heute wieder einmal bei mir im Haus geschlafen, doch ich fühlte mich einsam. Ich war den Lightwoods dankbar das ich so oft bei Ihnen bleiben durfte. Wir gingen alle zusammen durch diese Zeit. Doch es hatte auch einen bestimmten Grund, warum ich heute bei mir war. Ich musste Alec' Liebkingsbrett Spiel heraus suchen. Eigentlich sollten Alec und ich heute auf unseren Abschlussball sein und tanzen, unsere Freiheit feiern. Doch dazu würde es niemals kommen. Unsere Zeugnisse hatten wir gestern erhalten, während Alec noch an seiner dritten chemo gehangen hat. Ich hatte ihm meinen Durchschnitt zu verdanken. Er hat mit mir so oft gelernt.
Deswegen hatten wir heute einen spieleabend geplant. Alec würde seine vierte chemo nächsten Mittwoch bekommen. Also in 5 Tagen.
Da tanzen in seinem Zustand absolut unmöglich war, wollten jace, Izzy und ich zusammen mit ihm Monopoly spielen. Wir hatten das schon gemacht, als die Medikamente damals von Alec erhöht wurden.
Die beiden Geschwister meines Freundes hatten heute ihren letzten Schultag und würden dann zusammen mit mir um 8 das Krankenhaus verlassen. Ich freute mich tatsächlich sehr darauf, es wird uns allen gut tun, mal etwas normales zu machen und alec müsste sich auch nicht groß bewegen.
Ich platzierte das Monopoly also auf der Kommode die im Haus eingang stand. Izzy und jace würden es nach der schule abholen. Um ins Haus zu kommen würden sie einfach Alecs Schlüssel verwenden, den er vor einem halben Jahr von mir bekommen hatte. Wieder war das eine schöne Erinnerung.
Ich musste kurz tief ein und ausatmen. Jeder Erinnerung schmerzte in gewisser Weise. Alec war so zerbrechlich, so schwach. Selbst wenn er wollte, er konnte einfach keine Kraft mehr finden. Der Mensch der immer für alle da war, immer so selbstlos war und für jeden eine starke Schulter war. Genau dieser Mensch war nun gebrochen. Nun brauchte er jemanden der ihn hielt, damit er nicht auseinander brach. Unbewusst Griff ich zu meiner kette, die ich niemals ablegte.
Wir hatten in gewisser Weise für eine unbestimmte Zeit die Rollen getauscht, was mich überhaupt nicht störte. Trotzdem war Alec immer noch der Beschützer, der mir Sicherheit gab, obwohl im Moment nichts sicher war. Nicht mal sein überleben.

Punkt 7 war ich auf der Station wo Alec lag und begrüßte die Schwester. Langsam konnte ich mir sogar die Namen merken.
Ich klopfte an Alecs Tür, wusste jedoch das ich noch keine Antwort bekam. Ich trat herein und dort sah ich ihn. In der selben Position wie ich ihn immer schlafen sah, seit er hier war. Er lag mit dem Gesicht zu mir, die linke Hand lag unter seinem Kopf, während die rechte einfach neben seinem Körper ruhte. Da er diesen arm nicht so gut knicken konnte,wegen der flexüle. Alec war bis zu den Schultern zu gedeckt. Meine Decke lag auf seiner normalen.
Ich zog meine dünne Sweatshirt Jacke aus, die ich heute trug und trat dann näher an meinen Engel heran. Auf dem Kissen lagen wieder vermehrt haare. Sie wurden immer dünner. Eine weitere Folge der chemo. Ich wusste das Alec seine Haare irgendwann abrasieren würde, denn er wollte nicht das sie langsam und einzeln ausfallen. Das hatte er mir mal am Anfang erzählt.
Vorsichtig setzte ich mich auf die bettkante und nahm seine Rechte Hand in meine. Sie war eiskalt. Doch ich hatte mich daran gewöhnt. Ich zuckte nicht mal mehr zusammen wenn mich Alec berührte.
Ich streichelte über seinen Handrücken. Es beruhigte mich selbst irgendwie.
"Meine Prinzessin." Hörte ich die leise und rauhe Stimme von Alec. Sie war mit der Zeit einen ticken leiser geworden, trotzdem immer noch angenehm. "Mein Prinz." Ich lehnte mich vor und küsste ihn.

Etwas Zeit war vergangen und alec hatte schon gefrühstückt, was in seinem Fall eine Tasse hafersuppe war, doch die brachte er schnell wieder heraus. Ich strich ihm beruhigend über den Rücken. Danach machte ich den Eimer sauber und stellte ihn wieder neben das Bett. Das Kissen hatte ich ebenfalls von den Haaren befreit. All diese Sachen, machten mir nichts aus und ich überlegte tatsächlich auch Krankenpflege zu machen, so wie Cat. Doch darüber würde ich vielleicht mit Alec nochmal reden.
"Schatz, würdest du mich vielleicht ins Bad bringen?" Ich stand auf. "Natürlich." Ich half Alec das er aufstehen konnte und umfasste ihn sicher. Gestern hatte er seine dritte chemo gehabt und auch die ging nicht spurlos an ihm vorbei, aber das würde keine. Trotzdem hatte man immer Hoffnung.
Vor dem Waschbecken stand ein hocker, da Alec nicht lange stehen konnte. Allein Zähne putzen war zu lang. Genau diesen hocker steuert er gerade an und ließ sich dann darauf nieder. Ich blieb hinter ihm stehen, denn manchmal konnte er seinen Oberkörper nicht halten. So ging ich auf Nummer sicher.
Ich entdeckte einen Trockenrasierer neben dem Waschbecken. Alec hatte seinen bei mir gelassen, da sie hier welche hatten. Doch ein Bart würde ihn erstmal nicht wachsen. Fragend schaute ich ihn durch den Spiegel an, als er genau diesen Rasierer in die Hand nahm. Ich erkannte den Druck vom Krankenhaus auf ihn. Alec schaute mir direkt in die Augen. Natürlich auch durch den Spiegel. Bevor er mir den Rasierer gab.
Ganz langsam dämmerte es bei mir, doch ich wollte es nicht wahr haben. "Magnus, bitte." Langsam schüttelte ich meinen Kopf. Bis jetzt wollten keine Tränen kommen, doch genau in diesem Moment schossen sie mir in die Augen.  "Hey, ganz ruhig ich frag einfach Izzy." Wieder schüttelte ich den Kopf. Ich atmetete tief durch und schaute dann wieder in seine Augen, die so voller Trauer und Sorge waren. "Weißt du noch... Als ich auf dem Klo saß? Ich werde jetzt das schönste Wrack des Universums." Wir mussten beide etwas lachen. Ja daran konnte ich mich erinnern. Ich nickte ihm kurz zu.
"Bereit?" Es fiel mir immer noch schwer, doch es war egal ob es heute oder morgen passieren würde, irgendwann war es nun mal so weit.
"Bereit wenn du es bist." Ich setzte den Rasierer an und ab da, gab es kein zurück mehr.

"Du bist für mich immer noch der Schönste." Ich küsste nun seinen kahlen Kopf. Es war ungewohnt ihn so zu sehen. Er sah jetzt nur noch kranker aus. Doch es war nicht gelogen. Ich fand ihn immer noch wunderschön und das würde sich nicht ändern. "Schleimer." Wir grinsten beide. Wir lagen nebeneinander im Bett und schauten uns an. Alec hatte meine Jacke angezogen. Vor einem Monat hätte er dort niemals rein gepasst aber jetzt war sie ihm schon fast zu groß.
"Hey Brüderchen." Izzy und jace kamen natürlich ohne anzuklopfen herein. Doch sie blieben sofort stehen als sie Alec sahen. Izzy sah so verletzt aus. Ich konnte ihren inneren Kampf schon fast spüren nicht los zu weinen.
"Jetzt weiß ich wieder was ich damals dachte." Brach jace grinsend die Stille. Alec hatte sich die Kapuze der Jacke aufgesetzt. "Steht dir, Bruderherz." Seit Alec hier lag wurde er von den beiden immer so genannt. Jace kam nun näher zu uns und breitete seine Arme aus. "Du bleibst der beste große Bruder auf der Welt, klar? Auch mit Glatze." Die beiden umarmten sich und ich frage mich wann Jace so erwachsen geworden ist?
Izzy kam nun auch näher und streifte Alec die Kapuze ab. "Jace hat recht, du bist immer noch so wunderschön, so tapfer." Eine Träne Floss über ihre Wange, die Alec mit seinen zittrigen Händen weg wischte. Es war emotional auch für mich. Diese kleine Geste zwischen den beiden zu sehen.
"Ich lieb euch, alle drei." Wir schauten ihn überrascht an, Alec sagt so was nicht oft, doch wenn er es tat, dann mit so einer Ernsthaftigkeit das es mir kalt den Rücken herunter lief.
"Ich euch auch." Sagte ich nun als erstes und Izzy, ja sogar jace stimmte mir zu.
Alec freute sich sichtlich über das monopoly in jace Händen.
Also stellten wir das Bett ganz flach. Alec rückte mit meiner Hilfe etwas nach hinten. Ich deckte ihn mit meiner Decke zu und nahm dann neben ihm Platz. Sofort kuschelte er sich an meine Seite. Jace und Izzy saßen uns gegenüber vom Bett und bauten das Spiel auf. Doch es klopfte an der Tür. Kurz danach erschienen Cat, clary und die anderen Jungs von unserer Gruppe im Zimmer. Ragnor, Rafael und Simon hielten Stühle in der Hand. Alle 5 trugen Mund Schutz. Alec verspannte sich etwas. Ich drückte ihn nur noch näher an meine Brust. "Hey, ehm wir haben gehört, das hier monopoly gespielt wird? Wir haben sogar mit Alecs Arzt geredet ob das Ok ist und er hat gesagt solang es Alec nicht zu viel wird ist das für einen Abend Ok. Da wir aber auf Nummer sicher gehen wollten haben wir den Mund Schutz auf. " Ich hatte Cat erzählt was wir heute vor haben, doch eigentlich sollte sie auch auf dem Ball sein. Ich fand es schon süß von Ihnen, das sie ebenfalls den Abschluss ins Wasser fallen lassen nur um mit ihren Freunden und vor allem mit Alec hier zu sein. Fragend schaute ich zu Alec hinunter. Der nur nickte. "Na dann setzt euch und wehe es wird geschummelt." Sagte ich und alle setzten sich um das Bett auf einen Stuhl. Keiner musterte Alec oder schaute ihn mitleidig an, nein, jeder behandelte ihn wie immer und machten ihre typische Witze. Es tat gut. Ich war meine besten Freunden so dankbar. Alec hatte sich mittlerweile auf meinen schoß gesetzt, es war das erste mal. Doch ich genoss es. Für einen Abend war alles Ok.

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Dieses Kapitel war schwer und schön zugleich zu schreiben 💭 morgen kommt ein weiteres 💭

LG an alle Leser

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