Teil 7
14.10.2016/19:00
Jugendherberge
•Miguel•
>Alonso, hat Vladimir die Knarre von dir?<
Die Stille war gebrochen. Wir saßen am Lagerfeuer, alle in Decken eingewickelt. Es war so bitterkalt, dass die lodernde Flamme fast bezwungen wurde und das letzte Stück Wärme verschwand.
•Alonso•
>Sonst würde ich euch nicht helfen<
•Matt•
>Gut dass wir da mit reingezogen wurden. Sonst wärt ihr schon tot...schätze ich mal<
•Jason•
>Ich schätze mal ganz frech, dass du falsch liegst. Immerhin haben wir mich und.....ääh-mich<
Wir lachten, Jason war mal wieder gaar nicht selbstgefällig gewesen, neiin. Mick drehte sich zu Alonso um und flüsterte irgendwas, doch ich konnte nicht verstehen was er sagte. Es war schon dunkel und wir hatten Schiss, dass unser Freund Vladimir mit Al's Revolver hinter uns stand und uns abknallte. Ich hörte etwas: erst ein knacken, dann ein platschen, ein zischen und unser Feuer war aus.
•Lilith•
>was war das<
•Vladimir•
>Spielen wir ein Spiel...Ab jetzt geht es zwischen uns um Leben und Tod. Personen dürfen die Seiten wechseln-einmal nur natürlich. Ist von einer Gang nur noch einer übrig muss er zur Polizei gehen und gestehen, jeden gestorbenen umgebracht zu chaben<
Es war still. Keiner bewegte sich. Keiner wagte es sich zu rühren.
•Vladimir•
>In sogenannten Minispielen dürft ihr um Leben spielen, zum Beispiel, dass Al nicht umgebracht werden darf. Es werden Rätsel sein und ihr dürft immer eine Person aussuchen, die es lösen soll. Schafft sie es nicht wechselt sie die Seite. Sobald ich tot bin ist alles aufgechoben. Der Krieg ist zu Ende, ihr könnt in Ruhe weiterleben. Klar?<
•Alonso•
>Deal<
Wir hielten die Luft an. Vladimir verabschiedete sich höflich und man hörte es rascheln bis er weg war. Wir wurden panisch. Man hörte lautes unregelmäßiges Atmen und die Silhouette von Lil, die sich an Flo lehnte und erstarrte.
•Tyrell•
>Fuck<
•Phil•
>kannst du laut sagen<
•Tyrell•
>FUCK<
Brüllte er
Es waren zu große Probleme auf einmal...das "Spiel", der merkwürdige Typ, von dem niemand eine Ahnung hatte, wer es sein konnte. Manchmal überlegte ich, ob das alles vielleicht hätte zusammen hängen können. Vielleicht war es Vladimir oder ein anderer der gegnerischen Seite.
•Alonso•
>so Leute, ich würde sagen, wir können gehen. Es ist zu riskant hier draußen zu sein. Ihr könnt gehen, wir räumen das Zeug dann weg<
Es war dunkel. Ohne ein Wort zu sagen sprangen wir auf und wollten gehen.
•Alonso•
>Ähm, Yuna, du bleibst nochmal hier<
•Ich•
>warum denn?<
•Alonso•
>Mach einfach<
•Ich•
>Ich will nur wissen warum<
Alonso packte mich grob am Handgelenk
•Alonso•
>Hör auf zu diskutieren und mach, was man dir sagt<
•Lilith•
>Dann bleibe ich auch noch<
•Alonso•
>Nein geh schon<
•Lilith•
>Nein, ich blei-<
•Alonso•
>Wenn du jetzt bleibst, wechsel ich die Seite<
Meine beste Freundin sah mich an und ich nickte ihr zu und symbolisierte, dass sie gehen sollte. Jetzt war ich allwine mit ihm. Einem assozialen Typen, der Knarren vertickte und gelegentlich kiffte. Er drückte immer noch fest zu. Die Straßenlaternen gingen an, sodass man etwas mehr erkannte. Er zog mich zu einem Baum und drückte mich dagegen. Ich versuchte ihn wegzuschieben doch es ging nicht. Er kam näher. Er roch nach Nikotin und Alkohol. Seine Lippen legten sich auf meine, sanft. Es schmeckte vertraulich, so als hätte ich ihn schonmal geküsst. Auf einmal wurde mir alles klar: Alonso errinnerte gewaltig an den unbekannten Typen. Ich war geschockt. Ich holte mit dem Bein aus und setzte zu einem Tritt zwischen die Beine an und...verfehlte. Er klemmte mit seinen Knien meinen Fuß ein. Alonso ließ von mir ab und lachte.
•Alonso•
>Haha, ich bin einfach zu gut<
•Ich•
>Ich zeig dich an. Du hast mich quasi vergewaltigt. Und du hast eine Waffe verkauft. Und du hast-<
•Alonso•
>Ach, halt doch die Klappe<
Er nahm meine Hände und legte sie an seine Brust. Seine tat er an meine Taille und gab mir einen Kuss auf den Mund. Dann guckte er mich an.
•Alonso•
>War das auch Vergewaltigung?<
•Ich•
>Ja, theoretisch schon<
Er lachte schon wieder. Ein bisschen psycho, was er hier abzog und ich grübelte immer noch darüber, warum er das alles tat, ob ihm das nicht zu viel Risiko war.
Aber für diesen Typen war nichts zu viel Risiko. Er machte, was er wollte und es würde mich nicht überraschen, wenn er bald im Knast sitzen würde. Im Gegenteil: Ich erwartete es eher. Er strich mir über die Wange.
•Alonso•
>Ich lass dich für heute in Ruhe. Du kannst ja deinen Freunden erzählen, dass der böse böse Al dich vergewaltigt hat<
Mit einem Lachen ging er davon und ich stand gottverlassen an diesem Baum. Das machte er immer: Er drehte die Meinung anderer immer so, dass sie lächerlich und armselig klang. Und ich hatte die Lust verloren mit meiner besten Freundin drüber zu reden. Lil kam aus der Herberge.
•Lilith•
>Yu?? Wo ist Alonso? Worüber habt ihr geredet?<
•Ich•
>Er ist gerade rein gegangen, er hat nur erzählt, dass wir bei den Minispielen zuerst ihn, Matt und Tyrell saven sollen<
Natürlich log ich sie an, und alles nur wegen Alonso und seiner bescheuerten Fähigkeit überheblich zu sein...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top