9. Kapitel

"Glutjunges, von diesem Tag an, bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast, wirst du Glutpfote heißen. Deine Mentorin wird Tüpfelherz sein." Die weiße Kätzin mit den schwarzen Punkten trat vor und berührte die Nase der neuen Schülerin mit ihrer.

"Glutpfote! Glutpfote!", rief der ganze Clan. Die Augen von Smaragdblüte glänzten vor Stolz, genau wie die des Vaters Erdenschweifs. Möwenpfote rief lauthals den neuen Namen seiner Freundin und ehemaligen und jetzigen Baugefährtin. Zwei Monde waren vergangen, seit er zum Schüler ernannt wurde. In dieser Zeit hatte er einiges gelernt und war auf dem besten Weg zum Krieger, auch wenn er noch ein paar Monde ausgebildet werden musste.

Krokusblume war inzwischen in die Kinderstube umgezogen. Ihre Jungen würden in einem ungefähr halben Mond zu Welt kommen. In der Zeit übernahm Erdenschweif, dessen Wunden inzwischen wieder vollständig verheilt waren, die Ausbildung von Sonnenpfote.

Nun tappte Möwenpfote zu Glutpfote. "Herzlichen Glückwunsch", miaute er fröhlich. "Siehst du, jetzt bist du auch Schülerin." "Eigentlich fast schade. Jetzt wo Kroksublumes Jungen bald geboren werden, hätte ich endlich mal Spielkameraden. Aber du hast Recht, Schüler zu sein ist sowieso viel besser!", plapperte die Kätzin glücklich. Der grau-weiße Kater nickte lächelnd und machte den anderen Platz, damit sie der neuen Schülerin gratulieren konnten.

Nachdem sich der Trubel wieder gelegt hatte, kam Meerkralle auf den Kater zu. "Hallo, Möwenpfote. Frostbrise hat uns für die Jagdrotte eingeteilt. Du weißt ja, jetzt in der Blattleere ist die Beute rar. Könntest du Krähenpfote bescheid sagen? Er und Schattenblüte kommen mit."

Jagen!

Möwenpfotes Pfoten kribbelten vor Vorfreude. Für den Clan zu jagen, war einer seiner Lieblingsbeschäftigungen geworden.

"Ja, ich hole ihn", miaute er und machte sich auf die Suche nach seinem Bruder. Als er ihn auf der Lichtung nirgends entdecken konnte, lief er in den Schülerbau. Auch dort konnte er dem schwarzen Kater nicht finden. "Weißt du wo Krähenpfote ist?", fragte der Schüler Sonnenpfote, die in ihrem Nest lag. "Ich glaube, er ist in der Kinderstube. Frag mich nicht was er da macht, aber ich habe ihn vor ein paar Minuten dort reinlaufen sehen", antwortete die helle Kätzin.

"Okay, danke, Sonnenpfote."

Damit drehte er sich um und verließ den Bau.

Was hat Krähenpfote in der Kinderstube zu suchen?

dachte der Kater, während er auf das Dornengebüsch zulief. Er schlüpfte durch das Loch hindurch. Drinnen hielten sich Krokusblume, Apfelherz, Glanzpfote -und tatsächlich- Krähenpfote auf! Keiner bemerkte den Schüler.

"So, Glanzpfote, was denkst du wie viele Junge es werden?", wollte Apfelherz von der Heiler-Schülerin wissen. Diese tastete vorsichtig den Bauch der trächtigen Kätzin mit der Pfote ab. Krähenpfote sah gebannt zu.

"Hmm", machte Glanzpfote schließlich. "Der Bauch ist ziemlich angeschwollen. Ich denke, dass es mehr als zwei Junge werden."

Apfelherz nickte zufrieden. "Sehr gut. Ich glaube, es werden drei oder vier." "So viele." Kroksublume wirkte viel mehr glücklich,als besorgt.

"Hallo", miaute Möwenpfote nun um sich bemerkbar zu machen. Die drei Katzen, abgesehen von Kroksublume, die lag, drehten sich um. "Oh... Hallo, Möwe", stotterte Krähenpfote verlegen. "Wir sollen zusammen mit unseren Mentoren auf die Jagd gehen", erklärte der grau-weiße. Sein Bruder nickte hastig. "Klar. Ich muss dann gehen. Tschüss ihr drei", murmelte der schwarze Kater und verschwand aus dem Bau.

Der Schüler folgte ihm kopfschüttelnd.

"Was war das denn? Willst du jetzt etwa ein Heiler-Schüler statt ein Krieger-Schüler werden?", spottete Möwenpfote. "Was? Nein! Ich wollte nur sehen wie es Kroksublume geht", behauptete Krähenpfote. "Und Igel können fliegen", konterte der junge Kater.

Meerkralle und Schattenblüte warteten schon am Lagerausgang. "Da seid ihr ja endlich", brummte die schwarze Kätzin. "Wir dachten schon, ihr würdet gar nicht mehr kommen", fügte der bläuliche Kater hinzu.

"Wo jagen wir?", fragte Krähenpfote, ohne auf die Bemerkungen der Mentoren einzugehen. "Am Bach", erwiderte Meerkalle. "Der Bach ist groß", widersprach Möwenpfote. Während sein Mentor ihm einen strengen Blick zuwarf, schnurrte Schattenblüte amüsiert. "In der Nähe der großen Kastanie", antwortete sie.

Die beiden jüngeren Katzen nickten, zum Zeichen, dass sie verstanden hatten. In der Nähe des Flusses gab es nämlich nur eine Eiche.

Meerkralle führte die Gruppe aus dem Lager in den Wald. Die Luft war eisig. Nach einer Weile erreichten sie den schon halb zugefrorenen Fluss. "Wir teilen uns auf", schlug Schattenblüte vor. Die drei Katzen waren einverstanden und zerstreuten sich in verschiedene Richtungen.

Möwenpfote lief bachabwärts, weg von der Kastanie. Er prüfte die Luft. Der Geruch von Eichhörnchen wehte ihm entgegen. Der Kater sah sich um und konnte die Beute in einiger Entfernung auf einem umgefallen Baumstamm sitzen sehen. Der Schüler fiel ins Jagdkauern. Er schlich sich langsam durchs Dickicht. Das Eichhörnchen bemerkte ihn nicht.

Er schlich noch ein Stück näher.

Jetzt!

Möwenpfote sprang ab. Er vergrub das Tier unter sich und tötete es mit einem schnellen Biss. Zufrieden vergrub er die Beute. Das Eichhörnchen war zwar mager, aber besser als nichts. Der Kater lief weiter.

Jetzt konnte er eine Amsel riechen. Sie saß beinahe direkt neben ihm- hatte dem grau-weißen Schüler jedoch den Rücken zugewandt. Wieder verfiel er ins Jagdkauern. Er schlich sich langsam vorwärts. Trotz dass Möwenpfote kein Geräusch gemacht hatte, drehte sich der Vogel plötzlich um und sah ihn entsetzt an. Die Amsel erhob sich in die Lüfte, doch Möwenpfote sprang hoch. In der Luft packte er die Beute mit den Krallen, zog sie runter und erlegte sie.

Mir entkommt keine Beute so leicht!

dachte er stolz uns vergrub das schlaffe Tier.

Fröhlich hielt der Schüler weiter nach Beute Ausschau. Er entdeckte eine Spitzmaus neben einem Busch. Der grau-weiße wollte sich gerade anschleichen, als er noch etwas roch. Es war nichts gutes. Es stank. Möwenpfote wirbelte herum und sah mit Entsetzen, wie ein großer braun-schwarzer Hund direkt auf ihn zukam!

Gerade noch schaffte er es auszuweichen, bevor der Hund ihn umrannnte. So schnell wie er konnte, sprang der Kater davon, der Hund hinterher. Blind rannte er weiter und hoffte, dass er das Biest nicht direkt in ihr Lager führen würde. "Meerkralle! Schattenblüte!", rief Möwebpfote verzweifelt. Der Hund holte auf, rr hatte längere Beine als eine Katze. Panisch sah sich der Schüler um. Überall hier gab es nur hohe, glatte Kiefern, dessen Äste erst weit oben anfingen. Es war zu schwer um schnell hinaufzuklettern.

Möwenpfote schnappte nach Luft. Ihm ging die Puste aus. Wo waren nur Meerkralle, Schattenblüte und Krähenpfote? Seine Pfoten trommelten über den kalten Waldboden. Er stoppte nicht, sondern bescheinigte, doch der Kater wusste, dass er das nicht mehr lange durchhalten würde.

Ich bin nicht ganz so zufrieden mit dem Kapitel, aber ich hoffe trotzdem,  dass es euch gefallen hat^_^

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