Kapitel 7
Die paar Tage gingen schnell vorbei. Schattenpelz lag gerade halb schlafend im Heilerbau, als Barschflosse auf ihn zugelaufen kam, sein Bein begutachtete und meinte: „Dein Bein ist jetzt wieder so weit geheilt, wie ich es konnte. Du kannst wieder in den Kriegerbau ziehen!" Darauf hatte der Kater nur gewartet und war plötzlich hellwach. Glücklich lief er aus dem Bau, über den Sand zu den anderen Kriegern. Brandzweig hob den Kopf und sah ihn müde an. Drosselflug fauchte wütend. „Du bist wieder geheilt? Sicher dass du jetzt noch Krieger sein kannst, dein Bein sieht total verkrüppelt aus!" Schattenpelz legte die Ohren an und ging wortlos an ihm vorbei zu Blattkralle und Fuchsfell. „Hey, ich kann wieder laufen!" Erfreut sahen ihn die beiden an. „Super, wollen wir vielleicht jagen gehen?" Die drei Kater rannten zusammen aus dem Lager. Sofort strömten dem jungen Krieger Beutegerüche entgegen, die er seit langem nicht mehr gerochen hatte. Voller Energie schlich er sich an eine fette Maus an. Aber als er springen wollte, erwischte er einen Zweig und fiel zu Boden. Er kam auf seinem verletzten Bein auf. Erschrocken jaulte er auf und sah wie die Maus davonrannte, genauso wie wahrscheinlich jedes andere Beutetier der Umgebung. Na toll! Wäre er doch bloß nicht in dieses Loch gefallen! Dann wäre sein Bein nie gebrochen und er könnte vernünftig jagen! Schattenpelz rappelte sich auf und sah Blattkralle nervös zu ihm laufen. „Ich habe dein Gejaule gehört und da es das Kaninchen verscheucht hat, das ich gejagt habe, dachte ich mir, ich sollte mal schauen, was du so treibst." Genervt schaute ihn der getigerte Kater an. „Mein Bein ist nicht sehr hilfreich bei der Jagd", murrte er und schlug mit der Vorderpfote gegen den Zweig unter ihm. „Hoffentlich kann ich jetzt noch ein Krieger sein!" Sein Freund sah ihn entsetzt an. „Aber Schattenpelz, ich habe mir doch mein Bein noch schlimmer verletzt, kann wieder jagen und bin auch immer noch ein Krieger! Warum solltest du keiner mehr sein dürfen?" Der junge Krieger erinnerte sich, dass Blattkralles Bein viel schneller wieder verheilt war als seins. „Vielleicht sollte ich Fuchsfell mal fragen, ob er sich mein Bein nochmal ansehen kann", meinte er dann. Schließlich hatte er auch das Bein seines Freundes geheilt, nachdem das Monster ihn erwischt hatte. Der hellbraune Kater nickte und trottete durch die Büsche. Schattenpelz folgte ihm. Bevor sie allerdings Fuchsfell fanden, jagte Blattkralle noch ein kleines Kaninchen, um etwas mit ins Lager nehmen zu können. Dann trat der orangerote Kater aus dem Unterholz, mit einem Spatz und einer Maus. „Wollen wir wieder ins Lager zurück?", fragte er. Der Getigerte miaute jedoch: „Ich wollte fragen, ob du dir mal mein Bein ansehen kannst. Eben beim Jagen bin ich hingefallen und da Blattkralles Bein schneller geheilt ist als meins..." Fuchsfell nickte. „Gut." Er drückte mit den Pfoten an ein paar Stellen an Schattenpelz' Bein, bis der Kater erschrocken aufjaulte. Triumphierend hellten sich die Augen seines Freundes auf. „Barschflosse hat dir ein bestimmtes Kraut nicht gegeben, das für einen Teil des Heilungsprozesses wichtig ist. Deshalb kannst du nicht springen, ohne dass es wehtut. Aber vielleicht wächst das Kraut hier nicht..." Fuchsfell sah wieder traurig aus. „Ich werde es suchen."
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