14. Kapitel
"Streifenpfote! Streifenpfote! Komm her! Ich warte...!" unruhig wandte die Schülerin sich umher.
"Streifenpfote!" Woher beim SternenClan kam diese Stimme?
Blinzelnd öffnete sie ihre Augen. Um sie herum war es dunkel, zu dunkel.
Eine frische Brise fuhr durch ihren Pelz und ließ ihren gesamten Körper erzittern. Wo bin ich?
Langsam stemmte sie sich auf die Pfoten. Nichts rührte sich.
Unbehagen kroch ihren Pelz hinauf und verstopfte ihr die Kehle. Was war das für ein Ort?
Gegen den aufkommenden Wind legte sie die Ohren an und plusterte ihren Pelz auf.
Eine unerschütterliche Kälte zuckte durch ihren Körper und ihre Pfoten fühlten sich allmählich taub an.
Sie fühlte sich wie ein Baum, der gerade in der lockeren Erde Wurzeln geschlagen hatte.
"Ist da jemand?",flüsterte sie, doch jene Antwort die sie bekam war das Heulen des Windes.
Jetzt bekam sie richtig Angst und sie fühlte sich plötzlich so schrecklich allein und verlassen.
Geschah dies mit Katzen die das Gesett der Krieger brachen? Oder war es eine Aussicht darauf, wie es sich fühlen würde, wenn wirklich alles verloren war?
"Streifenpfote! Komm zu mir!", wieder war da diese krächzende Stimme, die in ihre Ohren glitt.
Wer rief da?
Ihr Bauch sagte ihr, dass die Stimme nichts gutes verhieß, doch ihre Pfoten waren schneller.
Unermütlich tappte sie los, ohne eine Ahnung, wohin sie ihre Pfoten trugen.
Aber woher auch sollte sie das wissen, wenn ihre gesamte Umgebund aus einer undurchdringlichen Schwärze bestand?
"Ich bin hier Streifenpfote, beeil dich!", augenblicklich beschleunigte sich ihr Schritt und sie verfiel in einen rhythmischen Trott.
"Wer ist da?", zischte sie und schlug wild mit dem Schweif.
Was hatte das zu bedeuten?
"Ich bin es Streifenpfote", das mystische Flüstern hatte sich etwas entfernt.
Wie weit sollte sie noch laufen?
Es schien, als würde sich diese Dunkelheit bis ins unendliche weitererstrecken.
Dann glitt ihr plötzlich der Boden unter den Füßen weg und sie war sich unsicher, ob sie gerade fiel oder schwebte.
Was geschieht mir mir?
In der Ferne konnte sie einen winzigen Lichtpunkt ausmachen.
Ist das ein Stern?
Das Licht kam immer näher und schließlich war es so nahe, dass Streifenpfote es hätte berührten können.
Allmählich wurde Lichtfleck klarer und es zeicneten sich die unverkennbaren Umrisse einer Katze ab.
"Sei gegrüßt Streifenpfote!", die Katze neigte den Kopf, "Ich bin Mohnhauch"
Unsicher musterte sie die SternenClan-Katze, deren Pelz aus nicht nur einem sondern hunderten Sternen bestand.
"Was.... Was mache ich hier?", ihre Stimme zitterte vor Kälte und eine eisige Luftwolke enfuhr ihrem Mund und verschmolz keinen Herschlag später mit ihrer Umgebung.
"Keine Sorge meine kleine, ich bin nur hier, um dir etwas zu zeigen", sie schniplte mit der Schwanzspitze, "Komm, du brauchst dich nicht zu fürchten"
Behutsam ging sie ein paar Schritte auf Mohnhauch zu. "Bist du eine DonnerClan-Katze? Ich habe noch nie von dir gehört"
Mohnhauch lächelte. "Dann lernst du mich jetzt kennen. Ich war die zweite Anführerin des DonnerClans vor Spinnenstern, bis....", sie brach ab, "Komm jetzt"
Zögerlich folgte sie der SternenClan-Kriegerin. Allmählich eröffnete sich ihr ein Bild von ihrer Umgebung.
Unter ihren Pfoten spielte das Gras wild umher und ein kleines Bächlein rann neben ihr den Hang hinab.
"Wo sind wir hier?", fragte sie, doch sie erhielt keine Antwort.
Stattdessen stürmte sie hinter Mohnhauch den Hang hinab, wo sie ab einem kleinen See stoppte.
Das Wasser war so klar, dass sie trotz dessen Tiefe den grund klar erkennen konnte.
"Sieh hinein", wies die SternenClan-Kriegerin sie an und ließ sich neben ihr nieder.
Die Schülerin tat wie ihr gehießen und beugte sich über das Wasser, sodass ihre Nase es beinahe berührte.
Zunächst konnte sie darin nichts als die glatten Kiesel, die sich am Grund türmten, erkennen, doch so langsam verwandelten sich die Kiesel in Katzen.
"Was siehst du?", fragte Mohnhauch ruhig, jedoch mit etwas Ernst in der Stimme.
Die Schülerin starrte weiterhin auf das spiegelglatte Wasser.
Da waren eindeutig Katzen!
"Da sind Katzen", erklärte sie und versuchte eine Umgebung ausfindig zu machen,"In einem Wald"
Sie kniff die Augen zusammen.
Es war ein ungewohntes Gefühl so von oben auf die Katzen herab zu blicken.
Beim genaueren betrachten des Bildes fiel ihr auf, dass es sich um einen Kater und eine Kätzin handelte.
Der Kater war deutlich stämmiger als die Kätzin, jedoch konnte man dies kaum erkennen, da es sich lediglich um Silhouetten handelte.
"Wer ist das? Was hat das zu bedeuten?", fragte sie ohne den Kopf zu heben.
"Sieh genauer hin", war alles, was sie als Antwort bekam.
Wie soll ich denn noch genauer hinsehen?
Sie kniff die Augen noch weiter zusammen.
Ja, tatsächlich konnte sie die Umgebung jetzt genauer erkennen, all das, was vorher vom düsteren Nachthimmel beschattet war.
Sie vermutete, dass der Mond sich endlich einen Weg durch die Wolkendecke bahnte und ihr nun ein besseres Bild ermöglichte.
Die beiden Katzen standen inmitten eines dichten Laubwaldes, Pelz an Pelz.
Sie musste schlucken.
Waren das etwa sie und Senkerschweif?
Die Katzen schmiegten sich eng aneinander und dann erkannte sie etwas, was ihr einen Schauder über den Rücken kriechen ließ.
Die Kätzin! Sie hatte ein Junges im Maul!
Ihre Ohren begannen unruhig zu zucken.
Warf sie gerade einen Blick in die Zukunft? Würde sie Junge mit Senkerschweif haben?
Aber warzm zeigt sie es mir dann?
Sie zuckte zusammen.
Erwartete sie etwa schon Junge!? Aber das war doch gar nicht möglich? Sie war doch erst eine Schülerin!?
Sie konnte nicht anders, als sich an Mohnhauch zu wenden.
"Wer... ?"
Wütend starrte die Kätzin sie an. "Nein! Ich habe gesagt du sollst genauer hinsehen!"
"Das habe ich doch!", protestierte sie, "Ich sehe zwei Katzen mit einem Jungen, die in einem Laubwald stehen!"
Die SternenClan-Kätzin stellte sich neben sie, sodass sich ihre Pelze berührten. "Sieh noch einmal hin. Achte auf die Umgebung"
Streifenpfote nickte erleichtert und richtete ihre Augen wieder gen Boden.
Diesmal betrachtete sie nur die Umgebung.
Irgendwie kam ihr der Ort bekannt vor, zu bekannt.
War ich nicht erst vor kurzem dort?
Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
Das war in der Nähe der SchattenClan-Grenze!
Dort hatte sie vor ein paar Tagen den DonnerClan-Geruch vernommen!
Aber was hatte das alles mit ihr zu tun? Warum musste sie das wissen?
"Dort war ich vor ein paar Tagen! Da habe ich DonnerClan gerochen!"
Mohnhauch nickte und erhob sich.
"Nimm dich in acht Streifenpfote, das Böse lauert und es dir näher als du denkst"
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