10. Kapitel
Als die Schülerin ihre Augen keine Sekunde später wieder öffnete, kauerte sie noch immer unter dem Geäst.
Vor ihr tobte das Kampfgeschehen in vollen Zügen und lenkte den undurchdringlichen Zorn des SternenClans auf sich, der das Ganze mit einem heftigen Regen begunstete, der die Erde in Schlamm verwandelte.
Ängstlich spähte sie zum tiefgrauen Himmel hinauf, der über ihnen trohnte und zu ihnen hinabblickte, während sich die Katzen den Pelz zerfetzten.
Das Fell der Schülerin war bereits vollkommen durchnässt, sodass sich eine unerschütterliche Kälte in ihr ausbreitete.
Sie stellte ihr Fell auf um sich zu Wärmen, was die aufgekommene Brise jedoch nur erschwerte.
Ein markerschütternder Schrei übertönt das Kampf gejodel.
Reflexartig schoss Streifenpfote unter ihrem Versteck hervor und schoss den Hang hinab, halb rennend halb schlitternd.
Das war eindeutig Distelpfote!
Unter ihren Pfoten gab der Matsch zischende Geräusche von sich und färbte ihre weißen Pfoten braun.
Ich muss Ihnen helfen!
Rutschend kam sie zum Stehen und sah sich hektisch nach Distelpfote um.
Wo ist sie bloß?
Weiter kam sie nicht, da sie von einer Katze zu Boden gerissen wurde.
Als sie zu der Katze hinaufblickte konnte sie ihren Augen kaum trauen.
"Streifenpfote?", Eichenblick stand über ihr und hielt sie mit den Krallen am Boden fest.
Sofort lockerte er seinen Griff. "Wo....?" "Später, wir müssen dem Clan helfen!"
Mit diesen Worten wirbelte Sie herum und und stürzte sich auf einen braunen FlussClan-Krieger, der sich gerade an Frostwind anschlich.
Brauntropfen.
Konnte sie den jungen Krieger erkennen, den Forellenstern vorhin vorgestellt hatte.
Als sie auf seinen Rücken landete jaulte er erschrocken auf und verpasste ihr einen Hieb gegen die Flanke.
Geschickt rollte sie sich ab und biss ihm einmal kräftig ins Hinterbein.
Ein Knurren stieg in seiner Kehle auf und die Schülerin ließ von seinem Bein ab um ihm einmal kräftig übers Gesicht zu fahren.
Doch der Kater war schlau und schlug ihr die Pfoten unter dem Körper weg.
Ein stechender Schmerz durchlief ihren noch immer geschwächten Körper, als Brauntropfen sie am Kopf zu Boden drückte.
Sternchen verschafften sich Platz vor ihren Augen und sie wusste, dass sie keine Chance mehr hatte.
Also ließ sie jeden Muskel ihres Körpers erschlaffen und tat so, als würde sie bewusstlos werden.
Sie bemerkte, wie der Druck auf ihrem Körper nachließ.
Der Trick hatte geklappt!
Trotz ihres Schwindels sprang sie auf und verpasste ihm einen Kratzer auf der Flanke, ehe sie geradewegs in die Katzenmenge hineinraste, nur um ihn dann von hinten zu attackieren.
Geduckt schlich sie sich an ihn heran, während er einer SchattenClan-Kriegerin gegenüberstand.
Kurz zögerte sie.
Ich würde einer SchattenClan-Katze helfen!
Genau in diesem Moment landete etwas schweres auf ihr und quetschte ihr die Luft aus dem Körper.
Der SchattenClan-Krieger, den sie vorhin belauscht hatte, stand über ihr und knurrte bedrohlich.
"Hallo Streifenpfote!", knurrte er, schien jedoch kurz zu zögern und eine gewisse Unsicherheit ging von ihm aus.
Plötzlich seuftzte er, drehte sich um und packte stattdessen eine WindClan-Katze.
Was war das denn?
Verwirrte sah sie Nadelsprung nach.
Warum hat er mich in Ruhe gelassen? Er wirkte total verändert, anders als vorhin.
Wieso hat er mir nichts getan?
Ein tiefes Knurren drang von hinten an sie heran. Sofort drehte sie sich zu Veilchenhauch um.
"Hallo Streifenpfote!", diese Worte spuckte sie förmlich aus.
Ihr Blick verdunkelte sich und ein mystisches Funkeln trat in ihren Blick.
"Sag mir Streifenpfote, ich habe gehört deine Mutter hat geworfen?", misstrauisch kniff die Schülerin die Augen zusammen und beobachtete, wie die Kätzin Kreise um sie zog.
Zaghaft nickte sie.
"Wie heißt das Junge?", jetzt wurde es unheimlich.
"Warum willst du das wissen?",blaffte Streifenpfote.
Veilchenhauch lächelte süßlich. "Was glaubst du denn?", fragte sie spielerisch und ließ die Krallen vor Ungeduld spielen.
Der Pelz der Schülerin begann vor Unbehagen zu kribbeln.
"Ich nehme an du kennst Bruchpfote", sie schnaubte verächtlich,"Er ist mein Sohn"
"Was meinst willst du mir sagen?", fauchte Streifenpfote.
"Komm schon, du weißt genau wovon ich rede-Nadelsprung", setzte sie an.
Wovon redet sie?
"Ich weiß, du....", versuchte sie es ruhig, doch die Kriegerin unterbrach sie, "Schweig! Sag mir wenigstens, wie das Junge aussieht!"
Plötzlich zögerte sie und ihr Blick glitt an Streifenpfote herunter "Nein!", hauchte sie und ein gewaltiger Zorn übermannte sie.
Mit einem Mal fuhr sie die Krallen aus und stürzte sich auf die Schülerin.
"Nein!", ein verzweifeltes Jaulen erhob sich und sie konnte sehen, wie Veilchenhauch zu Boden geschleudert wurde.
Bruchpfote!
Der Schüler hatte sich vor sie gestellt und kniff ängstlich die Augen zusammen.
"Es tut mir leid, mir tut alles leid! Ich...", er stockte,"Es tut mir leid Mama"
Veilchenhauch knurrte.
"Geh mir aus dem Weg!", knurrte sie und ihr Schweif peitschte wild von einer Seite auf die andere.
"Aber..." "Ich sagte geh mir aus dem Weg!", Bruchpfote blickte Streifenpfote verzweifelt an."Nein"
Verdutzt sog Veilchenhauch die Luft ein.
Eilig richtete Streifenpfote sich auf.
"Danke",flüsterte sie dem Schüler zu, dessen Schwanz traurig zu Boden hing, "Kein Problem, Lauf!"
Sie blieb einen Moment stehen. Der Schüler sah verzweifelt aus.
Dann rannte sie los.
Was bedeutete das bloß alles?
Fell streifte ihre Flanke und sie fuhr erschrocken herum.
Neben ihr rang die SchattenClan-Schülerin von vorhin mit einem WindClan-Krieger.
"Komm doch Leopardenpfote, wenn du dich traust", höhnte er und lachte gehässig.
Gereizt fauchte Leopardenpfote und rannte wild auf ihn zu.
Bilder von vorhin schossen Streifenpfote durch den Kopf und noch während sie darüber nachdachte stürzte sie sich auf den Krieger.
Sie bemerkte, wie Leopardenpfote, die mittlerweile am Boden festgehalten war sie verdattert anstarrte.
Streifenpfote spürte, wie sie auf Fell traf und sofort bohrte sie ihre Krallen in die Haut darunter.
Sie kniff die Augen zusammen und ließ ihre Krallen an seinem Körper herunterfahren.
Wütend schüttelte der Kater sich und Streifenpfote ließ von ihm ab.
Plötzlich gaben ihre Pfoten nach und sie landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden.
Mit dem Kopf schlug sie direkt auf einen Stein.
Ich kann nicht mehr! SternenClan, hilf mir!
Sie konnte noch erkennen, wie die Zähne des Katers aufblitzten und direkt auf Leopardenpfotes Kehle zuschossen.
"Es tut mir leid", säuselte sie benebelt.
"Streifenpfote!", eine entsetzte Stimme drang in ihre Ohren, doch sie nahm es nur noch schwach wahr.
Ich liebe dich Senkerschweif!
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