Kapitel 9

„Nein, wir bleiben noch den Tag!", entschied Wellenkralle. Erfreut packte Fuchspfote einen Teil der Kräuter und lief aus dem Bau. „Schattenpfote, nehm bitte den Rest mit!", rief er. Erstaunt nahm er den Kräuterberg und trug ihn hinaus. Was machte Fuchspfote da? Erwartungsvoll  folgte er dem orangeroten Kater. Er tappte zwischen zwei Bäumen hindurch und dann... „Ein Zweibeinernest!", jaulte Schattenpfote entsetzt und sprang einen Schritt zurück. Fuchspfote schnaubte. „Silvers Zweibeinernest", verbesserte er. „Toll, aber was machen wir hier?", fragte Schattenpfote misstrauisch. „Silver etwas über Kräuter beibringen!" Fuchspfote hüpfte auf ein rausstehendes Brett und schaute durch durchsichtiges Gestein. Dann miaute er hoch. Das durchsichtige Gestein schmiss Fuchspfote von dem Brett. Ein Zweibeiner schaute daraus hervor. Plötzlich sprang eine silbern getigerte Kätzin neben ihm zu Fuchspfote. Sie war kaum älter als er. „Hey, Fuchs, was führt dich hierher?", miaute sie freudig. Irritiert schaute Schattenpfote Fuchspfote an und lief zu den beiden Katzen. „Und du musst Schatten sein!", rief Silver erfreut. Jetzt verstand Schattenpfote: Fuchspfote hatte als Tarnung die Nachsilbe abgeworfen. „Ich bin hier, weil ich dir meinen Kräutervorrat bringen wollte. Kennst du die Kräuter noch?", miaute Fuchspfote. „Ja, warte..." Schattenpfote und Fuchspfote legten die Kräuterbündel ab. „Gut, das ist Ginster, das ist... Borretsch!", fing Silver an. „Mist, wir haben den Borretsch nicht bei Blattpf... äh, Blatt gelassen!", rief Fuchspfote. „Das ist Schachtelhalm, das sind Spinnweben, das Moos und das..." Silver machte einfach weiter, doch plötzlich stoppte sie. „Was ist das?" Fuchspfote schaute überrascht auf ein kleines Bündel grünes Kraut. „Das ist Ampfer, den muss ich mitnehmen, wenn wir weiterziehen", miaute er. „Und wann zieht ihr weiter?", fragte Silver traurig. „Leider schon morgen früh", murmelte Fuchspfote ebenso traurig. Silver nahm die Kräuter hoch. „Und du willst, das ich die Kräuter behalte und damit jede verletzte Katze heile, die hier herkommt", schlussfolgerte Silver. „Genau!" „Na gut, mache ich, aber kannst du mir nochmal kurz sagen, was was heilt?" Fuchspfote fing an aufzuzählen: „Borretsch gegen Fieber und Entzündungen, davon muss ich einen Teil mitnehmen, Schachtelhalm stillt die Blutungen und hilft ebenfalls gegen Entzündungen, Ginster bei Knochenbrüchen, Spinnweben stillen Blutungen und helfen, dass Kräuter auf der Wunde drauf bleiben. Moos ist vor allem fürs kühlen gut. Und ich lasse dir ein kleines bisschen Ampfer da, der hilft bei kleineren Kratzern, Bienenstichen und verletzten Ballen, du müsstest dann mehr sammeln!" Silver tat so, als hätte sie alles verstanden, doch Schattenpfote schwirrte der Kopf. Das war zu viel Kräuterwissen für ihn. „Ach ja, und du müsstest noch Mohnsamen sammeln, die sind das beste Schmerzmittel und beruhigen", fügte Fuchspfote noch hinzu. Schattenpfotes Magen knurrte. „Ich bin jagen!", meinte er. Dieses Kräutergerede ging ihm langsam auf die Nerven! Er verschwand genervt im Gebüsch. Unter seinen Pfoten knackte eine Buchecker. Um ihn herum waren sehr viele Buchen, der ganze Boden war von ihren Samen bedeckt. Es wurde langsam kälter. War es wirklich schon so spät? Er hatte schon wieder den ganzen Tag nichts gegessen! Ein Scharren holte Schattenpfote aus seinen Gedanken. 

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