Kapitel 32

„Schattenpelz!" Die schwarze Kätzin schien überrascht. Unsicher wich er aus. War sie wirklich auf seiner Seite? Kleintatze und ihr Gegner stießen gegen ihn und nahmen ihm für einen Moment die Sicht. Als er wieder freien Blick auf Nacht hatte, war sie auf den schwarzen Streuner gesprungen. Sie hielt ihr Wort! Erleichtert tauchte Schattenpelz in der Menge unter. War hier Graupfote in der Nähe? Er sah nur ihre Geschwister zusammen gegen einen Kater kämpfen, der doppelt so groß war wie die beiden Schüler. Wieder wurde er von zwei kämpfenden Katzen umgerissen, diesmal waren es Schlangenzahn und sein Gegner. Der alte Kater war deutlich unterlegen, deshalb zog Schattenpelz dem schwarzen Streuner die Krallen über die Flanke. Dieser wirbelte herum und knurrte den Krieger gereizt an. „Ich kenne dich! Du warst gestern im Lager!" Schlangenzahn bohrte seine Zähne in die Schulter des Katers. Wieder drehte sich der Schwarze um. Schattenpelz nutzte die Chance und sprang seinem Gegner auf den Rücken. Zornig warf er den jüngeren Kater ab und floh. Schlangenzahn schaute dankend zu dem Tigerkater, dann hinkte er weg. In diesem Moment hörte Schattenpelz eine bekannte Stimme. „Stoooooooop!" Nacht stand auf dem Krallenstein, Silberstern neben sich. „Greif sie an!" „Töte Nacht!" „Mörderin!" Die Katzen des WeidenClans riefen fassungslos zu ihrem verräterischen Anführer hoch. „Falsche Anführerin!", schrieen die schwarzen Streuner aufgebracht. Schattenpelz starrte die Beiden wortlos an. Was wollte Nacht sagen. „Streuner, verzieht euch! Ich werde nicht länger eure Anführerin sein! Mein Leben lang hoffe ich auf ein Leben im Clan..." Ein schwarzer Kater unterbrach sie. „Wir waren dir nie etwas wert?" Mit ausgefahrenen Krallen stürzte sich Nacht auf ihn. Erschrocken schaute Schattenpelz weg, er ahnte, was passieren würde. Die Menge schrie auf. Der Tigerkater schaute wieder hin, Nacht stand über der Leiche des schwarzen Katers. „Das passiert mit allen mäusehirnigen, streunenden Flohpelzen, die es wagen, im Lager des WeidenClans zu bleiben!" Schattenpelz war etwas überrascht, dass Nacht plötzlich so hasserfüllt mit ihren ehemaligen Untertanen sprach. Ihre mörderische Seite und ihre freundliche Seite wechselten, wie es der schwarze Kätzin gefiel. Augenblicklich zogen die schwarzen Streuner ab, wenn auch ärgerlich murrend. Nacht stieß ein triumphierendes Geheul aus. Silberstern schaute zu ihr runter, da sie ja jetzt unter dem Krallenstein saß. Der WeidenClan zeigte sich verwirrt. „Ähm... ist das wirklich Nacht?", fragte Drosselflug seine Schwester erstaunt. Der Anführer sah die Krieger, Schüler, Ältesten, den Heiler und Nacht einer nach dem anderen an. „Ich sage, wir nehmen Nacht in den Clan auf!" Es folgte lautes Protestgeheule. „Sie ist eine Mörderin!" „Können wir ihr trauen?" „Warum sollte sie die schwarzen Streuner verstoßen?" „Warum greifst du sie nicht an?" Silberstern setzte eine bedrohliche Miene auf. „Sie wird aufgenommen, ob es euch gefällt oder nicht!" Die Katzen verstummten. Nacht setzte sich aufrecht hin. „Nacht, ist es dein Wusch, in den WeidenClan aufgenommen zu werden?" „Ja", antwortete sie. „Gut. Von diesem Tag an wirst du Nachtmond heißen. Wir heißen dich hiermit als volles Mitglied des WeidenClans willkommen!" Fast keiner der Katzen jubelte. Schattenpelz hielt ängstlich den Mund. Er könnte sonst auffliegen. Silberstern sprang in hohen Sätzen zu dem jungen Krieger. „Ich weiß, dass das dein Plan war. Immerhin ist er nicht gescheitert!"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top