Kapitel 25
Schattenpfote hörte nicht mehr zu. Graupfote setzte sich gespannt neben ihn. „Ich bin eine Schülerin!", jubelte sie leise, um die Zeremonie nicht zu stören. Liebevoll blickte der Tigerkater auf sie hinab. Endlich konnten sie mehr Zeit miteinander verbringen. Apfelstern endete und der Clan fing begeistert an, die Namen der Schüler und Krieger zu rufen. „Fleckenpfote, Stachelpfote, Graupfote! Kleintatze, Drosselflug!" Der graubraune Kater schielte hochnäsig zu Schattenpfote hinüber und lief in seine Richtung. „Armer kleiner Schattenpfote, wird noch nicht zum Schüler ernannt! Ich werde jetzt, wo ich ein Krieger bin, dir ganz viel Ältestenkram aufhetzten!", meinte Drosselflug. Schattenpfote knurrte ihn an. Graupfote stellte sich vor ihn. „Lass ihn in Ruhe! Vielleicht bist du ein Krieger, aber Schattenpfote ist ein wahrer Freund! Du musst immer angeben und wunderst dich dann, dass dich keiner mag!" Verdutzt trat Drosselflug einen Schritt zurück. „Du wirst dich noch wundern...", fauchte er und rannte zurück zu seiner Schwester. „Danke, Graupfote", miaute Schattenpfote stolz. Sie blickte fröhlich zu ihm auf. „Lass dich nicht von ihm runtermachen." Fuchspfote und Blattpfote drehten sich zu ihnen um. „Was ist passiert, nachdem ich ohnmächtig wurde?", fragte Schattenpfote die beiden. „Apfelstern hat zwei weitere Leben verloren. Nacht hat ihm bei diesem Kampf wirklich und wahrhaftig vier Leben geraubt!", erzählte Blattpfote. „Er hat nur noch zwei", meinte Fuchspfote. Graupfote senkte betroffen den Kopf. „Das weiß Nacht." Schattenpfote blickte Blattpfote entsetzt an. „Oh nein! Sie wird versuchen, Apfelstern endgültig zu töten!" Bei der Vorstellung drehte sich sein Magen um. „Das müssen wir verhindern!", knurrte Fuchspfote. „Und ich habe auch schon eine Idee, wie." Erwartungsvoll starrten ihn die drei anderen Schüler an. „Graupfote, hohle mal deine Brüder!", befahl der orangerote Kater. Die Kätzin rannte los. Die drei Freunde gingen zum Frischbeutehaufen, um etwas zu essen. Während sie das taten, kamen die drei neuen Schüler zurück. „Beeilt euch, Brandzweig will mir das Territorium zeigen!" Fuchspfote legte los: „Wir werden versuchen, dass immer mindestens einer von uns frei hat, um an der Grenze Ausschau zu halten. Natürlich dürfen wir nicht auffallen, aber das schaffen wir schon. Wenn einer von euch die Streuner sieht, rennt er sofort zurück ins Lager und warnt alle. Wie findet ihr das?" Die fünf Schüler nickten begeistert. „ Weiht notfalls eure Mentoren mit ein, wenn ihr nicht rechtzeitig an der Grenze sein könnt. Dort kann man immer gut jagen." Wieder nickten sie. „Ich übernehme als erstes!", meinte Blattpfote aufgeregt und schon war er weg. Die drei jüngeren Schüler gingen zu ihren Mentoren und Schattenpfote und Fuchspfote beschlossen, jagen zu gehen.
Abends, als Schattenpfote schlafen gehen wollte, fiel ihm ein, dass die Streuner ja auch in der Nacht kommen könnten. Eigentlich war er müde, doch... Nein, das würde er nicht tun. Also schlief Schattenpfote mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ein.
Am nächsten Tag übte er mit Silberkralle im Sandherz, der Trainingskuhle des WeidenClans. Silberkralle wollte ihn auf den Kampf gegen riesige Streuner vorbereiten. „Ein häufiger Trick von ihnen ist, auszuweichen und dann auf einen zu springen. Ich tue mal so, als wäre ich ein Streuner und würde dich angreifen wollen..." Er wurde von Fleckenpfotes lautem Schrei unterbrochen. „Die schwarzen Streuner, sie kommen!" Nein, das durfte nicht wahr sein! Nicht so früh! „Gut, wir müssen zum Lager. Denk einfach an das, was ich dir beigebracht habe!", meinte Silberkralle und schaffte es dabei, ganz ruhig zu bleiben. Doch Schattenpfote war alles andere als ruhig. Dieser Kampf konnte den Untergang des Clans bedeuten!
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