Epilog

Fichtenzweig rannte durch den Wald. Eine aschebezogene, noch glühende Schneise zog sich durch das Laub und Gras am Boden. Es war für ihn nicht schwer, der Spur seiner Gefährtin zu folgen.

>> Steck nicht den ganzen Wald in Brand! << keuchte er leise, rannte weiter. Die Schreie und Kampfgeräusche wurden lauter.

Als er die Nebellichtung erreichte erstarrte er vor Schreck. Er sah Clankatzen fliehen. Er sah Leichen. Bärenpelz lag in einer Blutlache, des Bauchfell komplett aufgeschlitzt, die bernsteinfarbenen Augen starrten Blicklos in die Sterne. Regenherz vom EisClan lag nur wenige Meter entfernt, das graue Fell kaum noch vorhanden, so viele Risse durchzogen ihren Körper. Sie zuckte noch, aber er wusste, sie würde es nie schaffen. Schneestern kämpfte in der Nähe, an seinem Blick erkannte Fichtenzweig, dass er Regenherz gesehen hatte. Doch auch der weiße Anführer wurde unter den Feinden begraben und schrie grellend, als sie ihm sein Leben nahmen.

Wie viele hat er noch? dachte Fichtenzwig, sein Blick wurde jedoch auf etwas anderes gezogen.

Mondauge starrte ihn an. Sie lag nicht weit entfernt, Blut strömte aus einer Wunde an ihrer Kehle.

>> Mama! << rief er und rannte auf sie zu.

>> Dir geht es gut... << murmelte sie.

>> Ich werde Schattenfell wiedersehen. << sagte sie und schnurrte noch. Fichtenzweig konnte nur zusehen.

>> Nein - << flüsterte er, doch das Leuchten in den Augen seiner Mutter erlosch bereits.

Hoffnungslos erhob er sich und sah sich um. Clankatzen starben. Die anderen flohen. Er sah Katzen, die er kannte, die niedergemetzelt wurden. Bussardfeder, Habichtfell, Drosselpfote. Und die Feinde siegten. Alle die blieben wurden zerrissen.
Er sah nur das Leuchten. Er sah Funkenblitz nicht, er sah nur ein starkes Leuchten. So hell war sie, er konnte sie nicht direkt ansehen. Er sah nur, das das Licht mit dem Schatten kämpfte.
Warum kämpfst du noch? Die Clans sind tot.

~~~

Igelherz schleppte sich die Schlucht hinunter.
Gleich nachdem Fichtenzweig das Lager wieder verlassen hatte, kam eine neue Welle an finsteren Kriegern. Sie hatten die verbliebenden des BlitzClans einfach überrannt. Wer überlebte, musste fliehen.
Er und Kupferstern blieben bis zuletzt - auch nachdem Feuerpfote mit Goldkralles Leichnam und den Jungen, zusammen mit Blättersturm, das Lager verlassen hatte.
Er und die Anführerin flohen als letzte, nicht bevor sie Ginsterblatts Leichnam nocheinmal traurig angesehen hatte. Er versprach ihr, hinter ihr zu bleiben, doch irgendwann hatte er sie verloren.
Schwer verletzt kroch er nun auf den Sternenfels zu. Er wollte dem SterneClan nun so nahe sein, wie er konnte - denn lange schaffte er es nicht mehr.

>> Helft doch den Clans! << keuchte er und presste seine Nase an den kalten, silbernen Stein.
Er schloss die Augen.
Er würde sie nie wieder öffnen.

~~~

>> Du wirst dafür bezahlen! Für meinen Bruder, meine Mutter, meinen Gefährten - meinen Clan! << fauchte Funkenblitz und fuhr bei jedem Wort erbarmungslos mit den scharfen Krallen über Finsternis' Ohr bis zum Kinn. Gleichzeitig spürte sie seine Krallen, die ihre Hinterbine zerfetzten, doch das ignorierte sie.

>> Er war nicht dein Bruder. Und diese Kätzin nicht deine Mutter! << höhnte Finsternis, dessen aufgerissenes Fleisch am Kopf ihn nicht zu stören schien.
Funkenblitz hörte nicht hin. Verzweiflung schlich sich in ihr Herz, als der Kater vor ihr seine Macht ausbreitete. Ihre Flammen im Pelz schrumpften und er fand die Kraft, sie von sich zu schleudern.
Kraftlos bleib sie liegen.
Ihr fielen die Jungen ein, von denen Feuer gesprochen hatte. Trug sie wirklich Fichtenzweigs Junge in sich? Wenn ja, waren sie das einzige, was ihr von ihm blieb, wenn es wahr war, was Finsternis behauptete - auch wenn sie nicht glauben wollte, dass er wirklich tot war.
Nur eine weitere Lüge. Um mich zu verwirren.
Plötzlich hörte sie seine Stimme. Ich muss mir den Kopf angeschlagen haben, dachte sie. 

>> Funkenblitz, lauf! << hörte sie ihn rufen, aber war das wirklich er?
War er nur Einbildung - eine Wand aus Dunkelheit riss sie aus ihrer Benommenheit.
Nichtmal ihr Feuer drang hinein, während sie nur in die schwarz glänzenden Augen ihres Bruders starren konnte. Seine Macht schien mit jedem gefallenen Krieger zu wachsen, mit jeder Katze, in der Angst aufkeimte.

>> Funkenblitz, LAUF! << schrie jemand, der sich so anhörte wie Fichtenzweig aber - sie konnte nicht glauben, dass sie echt war. Er war doch weg -

>> FUNKE! <<

Sie drehte den Kopf, während Finsternis immer näher kam. Ungläubig blinzelte sie, als sie den schlanken, schwarzen Kater auf sich zurennen sah. Die gelben Augen schienen wie Sonnen zu glühen, ihr fast erloschendes Feuer spiegelte sich darin.

>> Fichtenzweig? << flüsterte sie.

Dann wurde es noch dunkler.
Ihr wurde fürchterlich kalt, als mehrere Dinge gleichzeitig passierten.

Neben ihr tauchte ein weiterer schwarzer Kater auf, dessen rot glühenden Augen wütend auf Finsternis gerichtet waren.

Er griff ihren Bruder ohne zu Zögern an und drängte ihn zurück.
Gleichzeitig spürte sie ihr Glühen vollkommen erkalten.
Sie spürte Zähne in ihrem Genick, wie sie von der Lichtung gezogen wurde.
Dann wurde alles schwarz.

-Schwarzblende-

Du hattest recht, Tochter. Auch ich muss kämpfen. Ich kann ihn nicht lange aufhalten. Lauf, Überlebe, Rette die Clans.

THE END

Wohoo, ja ich mag offene Enden, dafür gibs aber Fortsetzungen :) Natürlich dieses Mal auch, denn das ist jetzt wirklich ein extrem offenes Ende, und das kann ich nicht so stehen lassen XD.

Also freue ich mich, wenn ihr auch im nächsten Buch vorbeischaut, das den Titel WarriorCats - Vulkanfeuer (Band 3) trägt. Ich weiß aber noch nicht so genau, wann ich es veröffentliche, dauert aber nicht mehr lang :)

Riesen großes Dankeschön an alle die Votes und Kommis dagelassen haben :)

Bis dann! Eure Danni :*

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top