23. Kapitel

Es war Mitternacht. Es war Neumond - das einzige Licht spendeten die Sterne. Funkenblitz wartete ungeduldig, während Buchenstern und Schneestern redeten. Nusspelz saß neben ihr. Die Verräter im BlattClan, Korallenfell, Lachsstrom, Fischschuppe und Flossenglanz waren gar nicht mehr im Lager gewesen, als die BlitzClan-Patrouille ankam.

Buchenstern hatte ihnen aber sofort geglaubt. Nun warteten beide Clans am Rand der Nebellichtung. Der BlitzClan wr noch nicht da und von Blutpfote und Silbernebel war auch noch nichts zu sehen. War es ein Fehler, die beiden alleine auf das feindliche Territorium zu schicken?

>> Funke! <<

Funkenblitz sprang auf.

>> Was ist? << fragte Nusspelz.

>> Hast du das gehört? << fragte sie. Er schüttelte den Kopf.

>> Was denn? <<

>> Na - <<

>> Funke! <<

>> Das! << sagte sie. Nusspelz legte die Ohren an.

>> Tut mir leid, ich höre nichts. <<

>> Ich muss - << miaute sie und sah sich um. Im Nebel tauchten Katzen auf. Es waren fünf. Und den einen Kater erkannte sie sofort.

>> Was tust du hier? << flüsterte sie.  Der schwarze Kater schnurrte. Der Nebel um ihn färbte sich schwarz, die Augen leuchteten rot. Nusspelz erstarrte, als er ihrem Blick folgte.

>> Wer ist das? << fragte er erschrocken. Auch die anderen Katzen wurden nun auf die Katzen aufmerksam.

>> Wer seit ihr? << verlangte Buchenstern zu wissen. Sie beachteten ihn nicht, Funkenblitz ebenfalls nicht.

>> Du weißt, was kommt, wenn ich da bin. << murmelte Tod, als er von ihr zum Stehen kam. Er war ein Stück größer als sie, hatte aber dieselben langen Beine und den schlanken Körperbau. Der Fremde sah ihr bis auf die Fellfarbe zum verwechseln ähnlich.
Das sah auch Nusspelz - und ihm gefiel es nicht.

>> Bitte geh. Es soll niemand sterben! << flehte Funkenblitz. Sie peitschte mit ihrem Schweif.

>> Ich kann nicht. << sagte der Kater, löste sich aber langsam zu dem schwarzen Rauch auf, der ihn umgab.

>> Und ihr? << rief Funkenblitz und sah zu den verbliebenden Katzen. Es waren drei Kätzinnen und ein weiterer Kater. Der Kater hatte schildpattfarbenes Fell und blattgrüne Augen, die eine Kätzin sah aus, als wäre sie eingefroren, das Fell war von einem stechend hellen silber und voller Eiskristalle, während die zweite Kätzin ein grau getigertes Fell hatte, in dem Blitze zuckten.
Die dritte war am seltsamsten - denn sie brannte förmlich, nein, sie war aus Feuer und Glut.
Nusspelz blinzelte.
Er musste träumen. Das war eindeutig ein Traum.
Im Gegensatz zu allen anderen, wunderte sich Funkenblitz nicht über die Katzen.

>> Was macht ihr hier? <<

>> Helfen. << sagte der Kater. Während er redete sprossen Grashalme aus dem Boden.

>> Du darfst nicht kämpfen. << sagte die Feuerkatze. Sie klang liebevoll, besorgt -

>> Warum? << fragte Funkenblitz erstaunt. Die Feuerkatze kam, wie zuvor der schwarze Kater, direkt vor ihr zum Stehen.

>> Wegen deinen Jungen. <<

Funkenblitz erstarrte. Nusspelz zog die Luft ein - ihre Jungen? Er hörte das Unruhige Gemurmel seiner Clangefährten - Funkenblitz wies keine Anzeichen auf, Junge zu erwarten -

>> Was? Ich habe keine Jungen. Wovon redest du? << fauchte die Kätzin. Ihr Schulterfell zuckte. Kurz sah es so aus, als würde es aufleuchten - aber das wäre nicht möglich - wieso sollte ihr Fell glühen?

>> Junge, hm? Wie interessant. << Die Sterne verdunkelten sich. Es wurde kalt. Zwei Katzten traten aus dem Finsterwald. Beide Kater hatten dunkles Fell, der eine war pechschwarz, ebenso seine Augen. Der andere war stämmig, nicht klein, wie der erste, hatte aber ebenfalls schwarzes Fell. Seine Augen glühten Eisgrau, doch schwarze Spuren waren darin zu sehen.
Die Feuerkatze zuckte zusammen.

>> Hallo Feuer. << sagte der kleine Kater.

>> Finsternis. << murmelte sie und - löste sich auf? Tatsächlich drehte sie sich nur noch kurz zu Funkenblitz um und sagte dann zu den anderen drei Katzen, dass sie nicht von ihrer Seite weichen sollten. Dann erlosch auch ihr Licht.

>> Feigling. Läuft weg bevor es wirklich schön wird.<< höhnte Finsternis. Funkenblitz fauchte nur, die drei Fremden bildeten einen Kreis um sie.

>> Wo ist Fichtenzweig? << fragte sie, fletschte die Zähne und legte die Ohren nach hinten. Ihr Nackenfell stellte sich auf und sie spürte ein Kribbeln in den Pfoten. Doch dem schenkte sie keine Beachtung. Sie wollte ihren Gefährten zurück, und dass um jeden Preis.

>> Ihr wartet auf den BlitzClan? Der wird nicht kommen. Ihr werdet alle sterben oder euch mir anschließen. Da muss es dich nicht mehr kümmern, wo dein Gefährte ist. <<

Viele, wirklich viele Katzen krochen aus den Schatten hinter Finsternis und dem anderen Kater, den Funkenblitz anhand der gesunkenen Temperatur auf der Lichtung als Kälte identifiziert hatte, und stellten sich in mehreren Reihen auf. Auf einem stummen Befehl hin setzten sich die Katzen des KrallenClans in Bewegung. Unter ihnen konnte man Katzen des FinsterClans ausmachen, doch genau konnte sie nichts erkennen, um sie herum brachen Kämpfe aus.
Bärenpelz wurde von zwei kräftigen Katern begraben, die ihn mit einer Wildheit im Blick mit scharfen Krallen bearbeiteten.
Tannenherz und Flammenwind stürzten ich auf zwei weitere Katzen. Diese zerrten Drosselpfote gerade von einer grau getigerten Kätzin runter, die sich sofort auf den Schüler stürzte. Flammenwind wurde von dem silbernen Kater mit einem Pfotenschlag zu Boden geworfen.
Nusspelz kämpfte in der Nähe mit Kälteschweif und Sandpfote vom FinsterClan.
Schneestern kämpfte Seite an Seite mit Buchenstern, schlugen eine Schneise zwischen die Kämpfenden und bahnten sich so einen Weg zu Finsternis.
Auch Funkenblitz hatte es auf ihn abgesehen. Blitz und Eis liefen direkt neben ihr. Katzen, die sie angreifen wollten wurden jedoch von den beiden sofort zurückgeworfen. Blatt blieb zurück, als er Vogelpfote von einem feindlichen Kater befreite. Ranken wuchsen aus dem Boden, umwickelten die Beine des dunkelbraunen Katers, sodass er schreiend versuchte, wegzukommen.

Es ging schnell - Kälte stand oben auf den Versammlungssteinen. Sie sahen ihn nicht. Konzentriert schloss der Kater die Augen. Er hatte nicht nur die Macht, die Temperaturen zu senken, sondern auch die Kälte wieder zu entziehen - zum Verhängnis von Eis. Sie stolperte erschrocken, als ihre Vorderpfote wegknickte. Die Eiskristalle in ihrem Fell begannen zu schmelzen.
Sie keuchte, als Kälte auf ihren Schultern landete. Mit einem Schnurren entzog er ihr noch mehr Kälte, sodass sie zusammenbrach.
Es Donnerte nicht. Der Blitz kam überraschend aus dem schwarzen Himmel, doch Kälte sah ihn kommen. Der helle Lichtblitz schlug gegen den Stein, dort wo der Kater vor wenigen Augenblicken noch stand. Blitz knurrte und kauerte sich neben Eis. Sie bewegte sich kaum. 

>> Es tut mir leid. Ich muss gehen. << murmelte sie. Blitz nickte und Eis löste sich vollkommen auf. 

Blitz sah hoch. Kälte stand noch da und sah umbekümmert auf das Geschehen.

>> Das war - <<

>> Ein Fehler? << knurrte er und stürzte sich auf Blitz.

Kleine Energieblitze entluden sich zischend im Boden, hinterließen Brandflecken. Doch bei diesem Kampf konnte Funkenblitz nicht helfen.

Ein Kreischen ließ sie herumfahren - Tropfenblatt hielt sein Versprechen - kreischend hatte er sich auf eine schwarze Kätzin geworfen und zerrte sie von Regenherz' Rücken. Doch Mondfell und Muschelherz - zwei der vier Verräter des EisClans - hatten das gesehen.

>> Du elender Verräter! << knurrte Mondfell.
Der silber getigerte Kater sprang fauchend auf den Weißen zu, der vor Schreck die schwarze Kätzin losließ. Muschelherz stürzte sich nun auch in den Kampf, doch Funkenblitz sprang dazwischen.
Jaulend versenkte sie ihre Knallen und Zähne in dem seidigen, weißen Schulterfell der Kätzin.

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