20. Kapitel
Die Luft war schwer. Stickig und erdrückend, ohne einen einzigen Windhauch. Die Sterne glitzerten in dem schwarzen Himmel, doch glanzlos waren sie, und der Mond warf kaum Licht durch die Baumkronen. Kein Blätterrascheln, kein knacken im Unterholz hörte er, nur das Atmen der Katzen.
Kupfersterns goldenes Fell leuchtete nur schwach. Unruhig zuckte sie mit den Ohren. Der Clan schwieg. Die Informationenn, die man ihnen gegeben hatte, mussten sie erst einmal verdauen. Rußtatze kauerte trauernd in der Ecke, Habichtfell saß schuldbewusst vor dem Himmelsstern, den enttäuschten Blicken seiner Clan-Gefährten ausgesetzt. Himmellicht meldete sich als erster zu Wort.
>> Wir müssen etwas tun. Die anderen Clans warnen. << der alte weiße Kater stand auf.
>> Auch den FinsterClan? << rief Kampfjunges lautstark. Kupferstern sah erst zu Funkenblitz und dann zu ihm.
>> Blutpfote? << fragte sie. Er nickte.
>> Ich weiß dass es in dem FinsterClan noch vernünftige Katzen gibt. Wir müssen es wenigstens versuchen, sie auf unsere Seite zu bringen. << miaute er.
>> In Ordnung. Wir schicken Patrouillen los, die die Clans informieren werden. Keine Katze verlässt seine Patrouille, verstanden? << rief Kupferstern.
>> Bussardfeder, wähle soviele Katzen aus, wie nötig sind, dass sie nicht in Gefahr geraten können. Und in jeder Patrouille sollte eine der Katzen dabei sein, die am meisten von diesem Verrat wissen. <<
>> Ja, Kupferstern. << sagte Bussardfeder und lief zu Funkenblitz und Nusspelz herüber. Vogelpfote stellte sich noch zu ihnen, doch Blutpfote wartete auf Kupferstern. Sie tappte auf ihn zu, sah plötzlich alt und müde aus.
>> Blutpfote, gehe zum FinsterClan. Ich kann nur dich bitten.
Nehm Freunde mit - nicht zu viele, aber geh nicht allein. Wir wissen nicht wie groß der KrallenClan ist, und wie viele Katzen aus den Clan sich ihnen angeschlossen haben.
Da ist es besser die Wenigen auf unserer Seite zu wissen, als sie in der Dunkelheit tappen zu lassen, wenn sie uns helfen könnten. << miaute sie.
Blutpfote nickte.
>> Wir schaffen das. Der SternenClan ist mit uns. << maiute er mit fester Stimme.
Seine Anführerin schnurrte nur und ging dann zu Igelherz, der trotz seiner Wunde schon geschäftig Kräuter sortierte.
Blutpfote blieb noch einen Moment sitzen. Wen könnte er mitnehmen? Und vorallem, wer würde mitkommen wollen?
Er sah, wie Nusspelz und Vogelpfote mit Silberpfeil, Goldkralle, Eiskralle, Tannenherz, Flammenwind und Mondauge das Lager verließen. Funkenblitz sammelte mit Bussardfeder ihre Patrouille um sich.
Blutpfote bemerkte Silbernebels traurigen Blick, den sie Nusspelz' Patrouille hinterherwarf. Jetzt waren alle aus ihrer Familie dort draußen. Kurz entschlossen lief er auf die silberne Kätzin zu.
>> Silbernebel? << fragte er.
--
Strahlenmond fauchte. Die beiden KrallenClan-Krieger beachteten ihn jedoch nicht und schleppten den schlaffen schwarzen Körper eines Katers hinten in eine Ecke. Danach kehrten sie zum Ausgang zurück, wo sie sich zwei weiteren Kriegern als Wache anschlossen.
Sofort verließ Strahlenmond die zwei anderen Katzen, die er hinter sich in eine Niesche in der Höhle gedrängt hatte und lief zu dem Kater. Er musste nicht einmal die Farbe seiner Augen sehen um zu wissen, dass es Fichtenzwieg war. Der schwarze Kater blutete aus einer Wunde hinter seinem Ohr.
Auch Strahlenmond hatte dort eine Wunde, so wie Pumasprung und Flügelpfote.
Er war erst zwei Tage hier, sah aber schon so aus wie Pumasprung, der bereits mehrere Monde hier verbracht hatte - dünn und schwach.
Kein Wunder mit nur einer halben Maus am Tag.
>> Fichtenzweig? << flüsterte er und stupste seinen Freund in die Seite. Dieser zuckte nur, ließ die Augen aber geschlossen.
>> Lauf. << füsterte er.
>> Lauf so schnell du kannst, Finkpfote... << murmelte er benommen.
>> Fichtenzweig, Finkpfote ist nicht hier. << miaute Pumasprung und stieß ihn diesmal fester in die Seite. Sofort sprang Fichtenzweg auf die Pfoten und holte zum Schlag aus, verlor aber das Gleichgewicht, dass Strahlenmond ihn stützen musste.
>> Wo bin ich? << miaute Fichtenzweig.
>> In einer Höhle. Irgendwo im nirgendwo. <<
Strahlenmond führte Fichtenzwieg zu den anderen beiden Katzen. Er schien Pumasprung kaum zu erkennen.
>> Pumasprung? << flüsterte er erstaunt. Pumasprung blinzelte nur und blieb liegen.
>> Was war mit Finkpfote? << miaute Flügelpfote neugierig. Und hoffnungsvoll.
>> Ich sagte ihr sie solle fliehen. <<
>> Ist sie entkommen? << krächzte Pumasprung.
>> Kann sie die anderen warnen? <<
Strahlenmond seufzte.
>> Selbst wenn, versteht sie überhaupt, was geschehen ist? Das tue nichtmal ich. << miaute er.
>> Wenn sie entkommen ist, dann ist sie doch nicht die einzige, die weiß, was im Wald passiert. << murmelte Fichtenzweig.
Strahlenmond spitzte die Ohren.
>> Nicht die Einzige? Aber der KrallenClan hat immer dafür gesorgt, das keiner von ihrem Plan oder was auch immer sie vorhaben weiß. Sie haben vermutlich Schattenfell ermordet... << miaute Strahlenmond und legte die Ohren wieder an.
Fichtenzweig schüttelte den Kopf.
>> Schattenfell wurde von Lavafluss getötet. Funkenblitz weiß soviel wie ich, was eine Menge ist, auch Feuerpfote und Blutpfote wissen bescheid. <<
>> Blutpfote? Der Schüler vom FinsteClan? Natürlich weiß er bescheid! << fauchte Strahlenmond.
>> Blutpfote hat seinen Clan verraten, als er versuchte die Jungen von Schwarzherz zu retten. Die drei sind beim BlitzClan, und er ist mein Schüler. Er ist nicht wie die anderen. << verteidigte Fichtenzweig den Schüler.
Strahlenmond wollte antworten - doch mit einem Mal wurde es dunkler in der Höhle.
Ein kleiner schwarzer Kater betrat das Gefängnis. Strahlenmond erkannte den Kater, es war derjenige, der mit Korallenfell geredet hatte, als er gefangen genommen wurde.
Sofort sprang Fichtenzwieg auf die Pfoten, ein wütendes Feuer loderte in seinen gelben Augen. Wütend hatte er das Fell gestäubt, die Ohren flach angelegt.
>> Finsternis! << fauchte er mit einer Wildheit, die der eines Tigers gleichkam.
Der Kater - Finsternis - sah ihn jedoch nur ruhig an.
>> Welch ein Glück ich doch habe, den Gefährten meiner lieben Schwester auf meiner Seite zu haben. << miaute er. Fichtenzweigs Pelz stäubte sich noch mehr.
>> Ich bin nicht auf deiner Seite! <<
>> Du hats die Wahl, Fichtenzweig. Nenn mir ihre Strategie. Oder der Schüler da, Flügelpfote, oder? Er stirbt zuerst, denn er hat keinen Wert für mich. <<
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top