11. Kapitel

Feuerpfote blickte auf ihre schlafende Schwester, die sich gegen Fichtenzweig schmiegte. Nach einigem Zögern hatte Funkenblitz ihr und Fichtenzweig alles über Blutpfote erzählt. Trotzdem wusste Feuerpfote, das noch viel mehr Geheimnisse hinter diesem Krieg steckten, und dass die beiden Krieger einiges darüber wussten.

Seufzend fing Feuerpfote an, die Kräuter zu sortieren und alle welken Blätter rauszuschmeißen. Es ware noch so viele Fragen offen. Froststein hätte beide heute töten können, Fichtenzweigs Wunden waren aber so wohlplatziert, dass ja nicht die Gefahr bestand, dass er sterben könnte. Auch als sie beide gegen die Zweite Anführerin gekämpft hatten, wusste Feuerpfote, das das die Kätzin nicht aufhalten hätte sollen. (A/N: Ist das ein normaler Satz?)
Warum wollte der FinsterClan Fichtenzweig unbedingt am Leben lassen?
Sie wagte es nicht jemanden davon zu erzählen. Der einzige, der noch von diesem Willen des Feindes gewusst hatte, war Schattenfell. Und dieser wurde ermordet.
Wenn sie es weitererzählen würde, würde sie denjenigen ebenfalls in Gefahr bringen, in noch größerer als sie es eh schon alle waren.
Feuerpfote zweifelte nicht daran, dass die Verräter die es im BlitzClan gab für Schattenfells Tod verantwortlich waren. Doch sie konnte keinesfalls sagen, wer es sein könnte, da an Schattenfells Pelz kein Geruch haften geblieben war, keine Fellbüschel zwischen seinen Krallen, die die Identität des Mörders verraten könnte.
Doch wenn sie es niemanden sagte, und dann ebenfalls - ein Schauer lief über ihren Pelz, als sie daran dachte - zum Schweigen gebracht werden könnte, von einem ihrer eigenen Clangefährten, dann würde es keiner mehr wissen. Und dass hätte Folgen, die niemand kannte.

Schließlich ließ sie das Kräutersortieren bleiben - als sie merkte, wie viele welke Blätter sie einfach übersehen hatte. So konnte es einfach nicht weiter gehen - die Gedanken in ihrem Kopf brachten sie noch um ihren Verstand.

>> Funkenblitz? << flüsterte sie leise. Sie wollte Bussardfeder nicht wecken, der etwas weiter hinten im Heilerbau neben Igelherz zusammengerollt schlief.

>> Funkenblitz? Wach auf! << miaute sie lauter, als ihre Schwester sich nicht rührte. Murrend zuckte Funkenblitz mit den Ohren, schlief aber weiter.

>> Komm schon, wach auf! Es ist wichtig! << miaute sie eindringlicher. Funkenblitz schlug ihre goldenen Augen auf und warf Feuerpfote einen verschlafenen Blick zu.

>> Du hast meinen Traum unterbrochen. Ich hab gerade einen Schmetterling gejagt... << murmelte sie und streckte sich ausgiebig. Dabei weckte sie Fichtenzweig, der erschrocken auf die Pfoten sprang, das Fell gestäubt und die Ohren steil aufgerichtet.

>> Was los? Werden wir angegriffen? << miaute er und sah sich verwirrt um. Funkenblitz schnurrte.

>> Nein, Fellball, ich hab mich nur gestreckt und dich ausversehen getreten. <<

Eigentlich wollte sie Fichtenzweig nicht einweihen - aber eigentlich konnte es nicht schaden.

>> Kommt mit - und seid leise. << murmelte sie und trabte auf leien Pfoten aus dem Heilerbau. Verwundert folgten ihr die beiden Krieger durch den Lagertunnel in den Wald.

Sie folgte einem Kanichenpfad und setzte sich schließlich unter einen Haselstrauch an den Eingang eines Kaninchenbaus. Funkenblitz setzte sich ihr gegenüber neben eine Wurzel, Fichtenzweig setzte sich Schulter an Schulter zu ihr auf einen Flecken Moos.

>> Was ist los, Feuerpfote? << fragte Funkenblitz.

>> Ich - ich glaube zu wissen, warum Schattenfell ermordet wurde. << sagte sie.

Ein Schatten legte sich über Fichtenzweigs Blick. Er hatte seinen Vater damals gefunden - es musste für ihn schwer sein, darüber zu reden.

>> Wir kennen den Grund. Er wusste, das es im Clan Verräter gab. << sagte Funkenblitz. Feuerpfote starrte sie an. Woher wusste sie das?

>> Woher - ? << flüsterte Feuerpfote.

>> Ist eine lange Geschichte. << murmelte Funkenblitz. Nervös schlug sie mit dem Schwanz.

>> Wir haben Zeit. << sagte Feuerpfote. Vielleicht hatte sie jetzt die Chance zu erfahren, was die beiden wussten.

>> Ich glaube nicht, das du das wissen willst. Es könnte alles für dich ändern. So wie bei mir. << sagte Fichtenzweig. Funkenblitz schaute betreten zu ihren Pfoten.

>> Es würde so viel zerstören, wenn du es weißt, Feuerpfote. Zwing mich nicht dazu. << flüsterte sie. Verzweifelt schlug sie heftiger mit ihrem Schweif auf den Boden. Ihr Nackenfell war gestäubt, und in ihren Augen funkelte etwas.

Feuerpfote erstarrte. Was passierte da? Die dunkelrotten Tupfen in dem Pelz ihrer Schwester schienen zu glühen, im Moos landeten Funken, dort wo Funkenblitz' Schweif aufschlug. Es roch nach Rauch und verbranntem Moos -

>> Funkenblitz, pass auf! << fauchte Fichtenzweig erschrocken, der es ebenfalls bemerkte.
Aber er schien nicht entsetzt, nur erschrocken, als würde es - öfters passieren.
Funkenblitz sprang auf die Pfoten, jaulte erschrocken und schmiss sich auf die rauchenden Moosflecken. Sofort verschwanden die Funken, sobald sie den Pelz von der Kätzin berührten. Der Rauchgeruch verflog.

>> Tut mir leid. Ich kann das nicht steuern. << murmelte Funkenblitz erschrocken und leckte sich verlegen ihr Brustfell. Fichtenzweig drückte sich an sie, schnurrend beruhigte er sie. Feuerpfote blitzelte. War das eben wirklich passiert?

>> Du musst lernen, es zu kontrollieren. << murmelte der Kater.

>> Was - Ist das eben - Träume ich? << stammelte Feuerpfote. Fichtenzweig sah Funkenblitz an.

>> Jetzt musst du es ihr sagen. <<

>> Was sagen? Ich verstehe gar nichts mehr! << jaulte Feuerpfote und sah von Funkenblitz zu Fichtenzweig und wieder zurück.

>> Feuerpfote - ich bin nicht deine Schwester. Und Silberpfeil und Strahlenmond sind nicht meine Eltern. <<

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