10. Kapitel

Blutpfote kauerte am Rand der Lichtung und leckte sich die Wunde an seiner Schulter. Funkenblitz hatte kräftiger zugebissen als er erwartet hatte - und hatte viel schärfere Krallen als das letzte Mal, wo er gegen sie gekämpft hatte. Das sagte ihm seine höllisch brennende Nase.

Krähenherz wollte die ganze Zeit zu ihm, das sah er ihr an, aber sie traute sich nicht. Keiner seiner Clan-Kameraden kam in seine Nähe. Er ertrug die Schande - Schwarherz war nach ihm ins Lager gekommen und kam auch nicht in seine Nähe aber ihr dankbarer Blick war ihm nicht endgangen, und das reichte ihm.
Schweigend warteten ale Katzen auf ihren Anführer. Immer mehr Krieger waren verletzt und verjagt zurückgekehrt, schließlich auch Krallenfell. Sein Vater sah sofort den Abstand der Katzen zu seinem Sohn.
Enttäuschung zeigte sich in seiner Miene. Blutpfote ertrug es.

Steinstern hatte dafür gesorgt, dass keine Katze denjenigen zu nahe kommen sollte, der als erstes von einem Grenzgefecht floh. Dieses Verbrechen wurde hart bestraft - und derjenige wurde somit auch sofort erkannt.

Steinstern betrat das Lager, direkt hinter Froststein. Ihre Seite war beihnahe Felllos und mit tiefen Krallenspuren durchzogen. Steinstern wieß Wunden an den kräftigen Schultern und an seinen Beinen vor, was ihn jedoch nichts von seiner Stärke zu nehmen schien. Blutpfote kauerte sich unterwürfig zu Boden, als sein stechender Blick auf ihn fiel.

>> Du bist als erster geflohen? Du Feigling? War nicht anders zu erwarten. << fauchte er höhnisch und sprang auf Blutpfote zu. Ohne sich zu wehren wurde er von seinem Anführer in den Staub gepresst, ließ zu, dass sich die Zähne des Katers tief in seinen Nacken gruben und wurde widerstandslos gegen den Baumstamm der Ältesten geschleudert.
Jaulend sank er zu Boden, unfähig noch einen weiteren Muskel zu rühren. Er hatte an dem heutgen Tag zu lange gekämpft, zu viele Wunden davongetragen, als das er sich jetzt noch bewegen könnte.

>> Steh auf! Schwäche erlaube ich nicht. Steh auf, du Haufen Krähenfraß! << fauchte Steinstern und zerrte ihn auf die Pfoten. Erschöpft stand Blutpfote einige Augenblicke da, bevor er wieder auf den Boden sank.

>> Ich kann nicht. << krächste er. Steinstern knurrte.

>> Wenn du nichtmal stehen kannst, brauche ich dich nicht! << fauchte er. Blutpfote suchte seinen Blick, Hass funkelte ihn ihnen.

>> Ist mir egal. Der FinsterClan ist kein Clan. Ihr benehmt euch alle wie fuchsherzige Streuner. Ihr hab den SternenClan vergessen. Töte mich doch, dann kann ich endlich in einen richtigem Clan leben. << fauchte er, auch wenn es eher ein krächzen war.

Steinstern kniff die Augen zusammen und erhob die Pfote zum Schlag. Krallen blitzten.
Blutpfote schloss die Augen.
Er hörte Krähenherz entsetzten Schrei, wusste, das sein Vater beschämt den Blick abwandte, das sein Wurfgefährte gleichgültig zusah.
Wenn ich beim SternenClan bin, dann bin ich endlich da, wo ich  ich sein kann.

>> NEIN!!! <<

Blutpfote riss erschrocken die Augen auf. Steinsterns Schatten über ihm verschwand, als sich Schwarzherz krieschend auf ihn warf und mit wütend funkelnden Augen seine Flanke zerkratzte. Sofort warf sich Froststein auf die Kätzin und zerrte sie von Steinstern herunter.
Von Entsetzten erfüllt kroch Blutpfote ein Stück von den drei kämpfenden Katzen weg. Warum griff Schwarzherz an?

>> Nein! Er wird dich umbringen! << flüsterte er.
Doch Foststein ließ bereits den schlaffen Körper ihrer eigenen Schwester fallen. Die gelben Augen der Königin funkelten nicht mehr, sondern blickten Blicklos ins Leere.
Man hörte das entsetzte Mauzen von zwei Jungen, die alles hatten mitansehen müssen.
Steinstern rappelte sich knurrend auf und blickte zu den kleinen Kätzchen, die sich ängstlich aneinanderkuschelten, die Pelze gestäubt. 

Blutpfote spürte, wie jemand hinter ihm ihn auf die Pfoten schob.

>> Ich weiß nicht warum sie das getan hat, aber du musst das gleiche für sie tun, Blutpfote. Rette ihre Jungen, rette meine Jungen, denn ich kann es nicht. << flüsterte Felsenfell. Der dunkelgraue Kater trat neben ihn, seine Bernsteinaugen funkelten. Traurig blickte er auf den Leichnam seiner Gefährtin. Dann wütend zu ihrer Schwester und Mörderin.

>> Tötet die Jungen! Sie sind Spösslinge einer Verräterin und werden auch zu Verrätern. Tötet Sie! << fauchte Steinstern, voller Hass.

>> Bring sie hier weg. Rette sie! << miaute Felsenfell und warf sich auf den Anführer, bevor dieser seine Jungen angreifen konnte. Erneut eilte Froststein zu ihrem Anführer, um ihm zu helfen. Abgelenkt achteten sie nicht mehr auf Blutpfote.
Schnell schleppte er sich zu den beiden Jungen, die entsetzt in die Luft starrten.

>> Wir müssen gehen. Kommt schon. << miaute Blutpfote und hob Rennjunges am Nackenfell hoch. Sanft schob er Kampfjunges vor sich her, durch die Lücke im Schwarzdornbusch, aus dem Lager raus.

>> Was ist mit Papa? << jaulte Rennjunges herzzerreißend.

>> Er - << murmelte Blutpfote. Dann hörte er den letzten Schrei des Katers, der sein Leben für das seiner Jungen und seiner toten Gefährtin gegeben hatte.

>> Er ist bei eurer Mama. Im Himmel. Bei unserer richtigen Familie. Im SternenClan. <<

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top