13. Kapitel
Sie beobachtete Kupferpfotes Augen und sah, dass diese auf ihre Pfoten zielte. Die Schülerin sprang und in diesem Moment hüpfte Lilienwolke zur Seite. Kupferpfote schlug hart auf dem Bode auf, bevor sie sich jedoch aufrappeln konnte, war Lilienwolke schon über ihr und nagelte sie fest. „Deine Augen verraten deinem Gegner vorhin du springst", sagte sie und trat einen Schritt zurück und wartete bis Kupferpfote sich aufgerappelt hatte. „Greif mich nochmal und dieses Mal, verrate mir nicht wohin du springst.", forderte Lilienwolke auf. Kupferpfote fokussierte wieder Lilienwolkes Pfoten, zielte und sprang. Die Kätzin wurde von der Schülerin überrumpelt, als diese nicht auf ihre Schulter sprang, so wie sie glaubte, sondern auf ihren Rücken. Lilienwolke knickte unter dem Gewicht der Schülerin ein. Sie dreht sich auf den Rücken und schüttelte Kupferpfote so ab. „Uff", schnaufte Kupferpfote. Sie wand sich unter Lilienwolke hervor und attackierte Lilienwolkes ungeschützten Bauch, hielt jedoch inne. „Ach komm schon!", maunzte Lilienwolkes, als sie merkte das sie zögerte, „Die Wunde ist schon über zwei Monde alt." Kupferpfote zögerte nun nicht mehr und sprang Lilienwolkes Flanke an, stieß sie um und nagelte sie am Boden fest. „Gut gemacht", maunzte die Mentorin, „Jetzt erkläre ich dir noch ein paar spezielle BergClan Techniken, die leider nur am Moor funktionieren. Und Morgen machen wir dann weiter und ich zeig dir dann noch eine Technik für die Berge, aber zuerst jagen wir noch etwas." Sie machten sich auf den Weg zum Wald, der ein paar Baumlängen entfernt lag. Sie sprinteten über das kleine Stückchen Moor das dazwischen lag. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und hatte die Erde aufgewärmt und ausgetrocknet. Um diese Zeit war keine Katze draußen, alle verkrochen sich im Wald oder im Lager. Lilienwolke wünschte sich in ihr bequemes Nest ins Lager, doch daraus wurde nichts. Sie erreichten den Wald und Lilienwolke gab Kupferpfote einen Auftrag: „So, du gehst jagen und ich beobachte dich. Und es bringt dir nichts, wenn du nach mir suchst. Verstanden?" Kupferpfote maunzte: „Ja, soll ich etwas Bestimmtes fangen?" Sie schüttelte den Kopf und Kupferpfote lief los. Nach ein paar Augenblicken lief Lilienwolke hinterher. Schnell hatte sie die Spur ihrer Schülerin gefunden und verfolgte sie durch den Wald. Der Geruch wurde intensiver und bald darauf entdeckte sie sie und duckte sich. Sie schlich sich gerade an eine Maus an und Lilienwolke beobachtete sie, wie sie geschickt vorwärtskroch. Kurz vor ihrer Beute sprang sie ab. Mit einem sauberen Schlag erledigte Kupferpfote sie. Stolz sah sie sich um und vergrub sie zwischen den Wurzeln einer Eiche. Kupferpfote lief weiter und verfolgte die Spur eines Eichhörnchen. Anscheinend wollte sie Lilienwolke wirklich etwas beweisen. Sie duckte sich und schlich sich an das rote Tier an. Dieses knapperte an einer Eichel und bemerkte die Jägerin nicht. Sie umging einen Farnbüschel und verschwand dahinter. Lilienwolke hörte wie ihre Pfoten auf Knochen trafen und sie schnurrte. „Guter Fang!", gratulierte Lilienwolke ihr. Überrascht sah die Schülerin auf. „Ich habe dich gar nicht bemerkt!", wunderte sie sich. „Tja", Lilienwolke zuckte mit den Schultern. „Komm, wir holen schnell deine Maus und dann essen wir", bestimmte Lilienwolke und machte sich schon auf den Weg.
Nachdem sie die Maus geholt hatten, suchten sie sich einen schattigen und halbwegs kühlen Ort um zu essen. Sie teilten sich die Maus und das Eichhörnchen. Danach entspannten sie sich kurz. Doch nach einer kurzen Weile scheuchte Lilienwolke die rote Kätzin auf und maunzte: „Weiter geht's!" Murrend lief Kupferpfote ihrer Mentorin nach, die in Richtung Trainingskuhle lief. Lilienwolke saß schon auf der Lichtung, als Kupferpfote dort ankam. „Na? Kommst du auch noch?", fragte Lilienwolke spöttisch, „Ich glaube an deiner Ausdauer sollten wir auch noch arbeiten." In der Zwischenzeit hatte sich Kupferpfote hingesetzt. „Du musst jetzt ganz gut aufpassen. Der erste Trick ist es, dich deinem Feind von Oben zu nähern. Weitere Hilfen sind Sonnenlicht und Wind. Du solltest dich deinen Gegner so nähern, dass sie gegen die Sonne und vielleicht auch gegen den Wind kämpfen müssen. Mit dem Wind kannst du auch einen Überraschungseffekt hervorrufen", erklärte Lilienwolke, „Mit einer kleinen Truppe deiner Katzen kannst du die beiden Enden der gegnerischen Kampftruppe angreifen. So müssen die Katzen in der Mitte am Schluss an zwei Fronten kämpfen. Wenn die anderen Katzen trotzdem zu gewinnen drohen, dann kannst du den zweiten Teil deiner Gruppe angreifen lassen. Hast du dir das bis hier gemerkt?", fragte Lilienwolke. „Ich bin ein wenig überfordert", gab die Schülerin zu. Die Mentorin nickte und erklärte es ihr ein zweites Mal. Nach einer Weile fuhren sie mit dem Training fort. Lilienwolke sagte: „Dieser Trick ist wichtig und hat schon einigen Katzen das Leben gerettet. Du solltest dir immer Katzen in Reserve halten." Kupferpfote nickte aufmerksam und spitze die Ohren noch ein bisschen mehr. Sie sah auf und bemerkte das die Sonne langsam unterging. Sie sollten sich wohl lieber beeilen und ins Lager zurückkehren. Über den Bergen in ihrem Rücken brauten sich dunkle Gewitterwolken zusammen und näherten sich ihnen schnell und immer schneller. Schon fielen die ersten Tropfen vom Himmel. „Wir sollten uns lieber beeilen", maunzte Lilienwolke und rannte los. Kupferpfote sprintete ihr hinterher. „Schnell!", rief Lilienwolke. Es war nicht weit bis zum Lager, doch als sie dort ankamen waren sie pitschnass bis auf die Knochen.
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