Der Mond ging gerade auf, als Sonnenflügel auf die große freie Fläche trat. Ihr sandfarbenes Fell leuchtete im Mondlicht, sie blieb stehen und atmete tief durch.
„Du wirst das schaffen Sonnenflügel! Das weiß ich!“, sagte eine schildpatt farbende Kätzin hinter ihr. „Ich vertraue dir Blumenflug, schon immer! Ich bin so froh, dass du nun mit mir hier bist!“, meinte Sonnenflügel.
Der Mond stand schon hoch am Himmel, als Sonnenflügel zu einem riesengroßen und breiten Baum, der mitten auf der freien Fläche stand, ging. Die untere Hälfte war hohl es sah aus wie eine Höhle, die von Himbeerbüschen verdeckt wird.

Sonnenflügel ging in den Baum hinein und berührte die Rinde sampft mir der Nase. Langsam legte sie sich hin und schloss friedlich ihre Augen. Kurz hinter ihr legte sich auch Blumenflug zur Ruh.

Sonnenflügel wachte auf einer Lichtung auf, überall um sie herum funkelten die Sterne. Auch ihr Fell wurde von Sternen bedeckt und sie sah wie eine Sternenclan Kriegerin aus.

Plötzlich tauchte hinter ihr eine Kätzin auf. Als erstes sah Sonnenflügel nur die grünen Augen der Kätzin, doch bald wurde auch ihr rostrotes Fell sichtbar.
Nun erkannte Sonnenflügel die Kätzin „Himbeerschweif! Ich bin so froh dich zu sehen!“, sagte sie voller Freude. Himbeerschweif war ihre Oma und als junge Kätzin war sie häufig bei ihr und hatte viel Spaß.

„Ich freue mich auch dich zu sehen Sonnenflügel! Denk immer daran, dass wir im Sternenclan auf dich und alle Clans Acht geben, auch wenn es mal nicht so scheint. Auch der Sternenclan ist gegen manche Dinge machtlos!“,die raue und alte Stimme der Ältesten hatte sich im Sternenclan zu einer sampften Stimme entwickelt.

Himbeerschweif kam näher an Sonnenflügel heran „Mit diesem Leben gebe ich dir Hoffnung, denke immer daran, alles was passiert muss nicht immer schlimm sein, sehe das gute darin.“, während sie diese Worte sagte berührt die rostrote Kätzin die Nase von Sonnenflügel.
Ein kalter Schlag erwischte Sonnenflügel bei der Berührung, es fühlte sich so an als wäre ein eiskalter Blitz in sie eingeschlagen. Sie unterdrückte ein Miauen vor Schmerz.
Doch so plötzlich der Schmerz kam, verging er auch.

Himbeerschweif wich zurück und nun kam ein brauner Kater mit grünen Augen hervor. Auch er kam Sonnenflügel bekannt vor, doch sie wusste nicht sofort, wer es war.
„Auch ich freue mich auch dich zu sehen. Ich wusste, dass du es bis hierhin schaffen wirst.“ Jetzt erkannte Sonnenflügel den Kater. Es war Baumherz, der ehemalige Heiler und Mentor von ihrer besten Freundin, Blumenflug.
Ich wünschte Blumenflug könnte ihn jetzt sehen! Dachte sie sich.
Die Sterne in seinem Fell funkelten und ließen das eher dunkle braun, hell erscheinen.
Sampft berührte Baumherz Sonnenflügels Nase und sagte währenddessen: „Mit diesem Leben gebe ich dir Glauben, benutze ihn gut, um deinen Clan nach den Sternenclan und dem Gesetz der Krieger zu führen.“, wieder traf Sonnenflügel ein Blitz von Gefühlen, nur diesmal war er heiß als wäre die Sonne ganz nah an ihrem sandfarbenden Fell.

Auch Baumherz trat zurück und gesellte sich neben Himbeerschweif.

Für einem kurzen Moment war alles still, der Mond stand hoch am Himmel und schien auf die Katzen.

Sonnenflügels Ohren spitzen sich, als eine weitere Katze auf die Lichtung trat.
„Sei gegrüßt Sonnenflügel!“, eine sampfte Stimme begrüßte die zweite Anführerin. Kurz darauf kam eine kleinere Kätzin zu Sonnenflügel.
Ihre bersteinfarbenden Augen glänzten im Mondschein.
„Schön dich zu sehen Leopardenflug! Wie geht es dir?“, fragte Sonnenflügel nun. Die schwarz-beige gefleckte Kätzin war die Mentorin von Sonnenflügel gewesen und war, als sie zweite Anführerin war, verstorben.
„Mit diesem Leben gebe ich dir Mut, verliere ihn niemals, aber unterschätze Manches auch nicht.“
Bei dieser Berührung spannten sich die Muskeln von Sonnenflügel so sehr an, dass es schon fast weh tat. Einen Schmerzensschrei unterdrückend, verabschiedete Sonnenflügel ihre ehemalige Mentorin.

Eine ältere Kätzin kam jetzt zu Sonnenflügel. Ihr graues Fell war von Narben übersät, doch ihre blauen Augen zeigten ihre Freude Sonnenflügel wiederzusehen.
„Hallo Taubenschimmer!“, auch die Stimme der sandfarbenden Kätzin war voller Freude.
„Heute bin ich nicht hier um dir eine Geschichte zu erzählen, sondern um etwas viel besonderes zu machen!“, sagte Taubenschimmer mit fester Stimme. „Als ich ein Junges war hast du mir doch schon alle Geschichten erzählt. Welche solltest du mir denn noch erzählen?“-„Vielleicht, wie du ein Leben von mir bekommst? Außerdem waren es bei weitem nicht alle Geschichten, die ich kenne.“, antwortete Taubenschimmer.
„Die würde ich zugerne auch noch hören“, meinte Sonnenflügel.
Die graue Kätzin kam näher an Sonnenflügel heran: „Ein anderes Mal. Nun gebe ich dir, mit diesem Leben, Mitgefühl. Nutze es, für die Verletzten und Schwächeren lasse sie nicht im Stich, nur weil sie schwächer als du sind.“, sagte diese. Dieses Mal verspürte Sonnenflügel keinen Schmerz, sondern angenehme Wärme.
Taubenschimmer gesellte sich nun zu den anderen Sternenclan Katzen. Kurz darauf erkannte die zweite Anführerin eine weitere Gestalt sie war kleine als die anderen und blieb kurz bei den Sternenclan Katzen stehen danach setzte er seinen Weg zu Sonnenflügel fort. „Ich freue mich dich wiederzusehen, Sonnenflügel! Ich habe gehofft, dass ich dir ein Leben geben kann.“,die Stimme war jung und sampft. „Ich bin auch froh dich zu sehen Weidenpfote!“ - „Du hast mir so viel beigebracht, obwohl ich ein so kurzes Leben hatte.“, sagte der schildpattfarbender Kater.
Der Schüler war nach einem Kampf, als Sonnenflügel seine Mentorin war, verstorben. Seine bersteinfarbenden Augen glänzten, wie sein Fell es schon immer tat: „Mit deinem fünften Leben gebe ich dir die Fähigkeit zu lehren, benutze sie um dem Clan deine Fähigkeiten beizubringen. Behalte sie nicht nur für dich, damit der Clan noch viele Blattwechsel übersteht.“
Weidenpfote streckte sich so sehr wie er konnte, damit er Sonnenflügels Nase berühren konnte, bis sich die sandfarbende Kätzin leicht herunterbeugte. Bei der Berührung merkte Sonnenflügel, wie das Blut in ihren Adern anfing zu pochen.

Weidenpfote verabschiedete sich kurz und setze sich dann neben Taubenschimmer.
Eine weitere Kriegerin trat auf die Lichtung, es war Staubglanz die Mutter von Sonnenflügels Gefährten, Wolfherz. Ihr hellbraunes Fell erkannte Sonnenflügel sofort „Staubglanz, schön dass du hier bist.“, begrüßte Sonnenflügel die Kriegerin. „Ich könnte mir keine bessere Gefährtin für meinen Sohn wünschen als dich. Du bist mutig stark und wirst Anführerin. Ich hätte gerne noch länger mit euch gelebt,doch mein Schicksal war es in dem Kampf zu sterben. Nun schaue ich von den Sternen auf euch hinab und wache über euch.“, Staubglanz machte eine kurze Pause, ihre blauen Augen waren für eine kurzen Moment geschlossen öffneten sich dann aber wieder, „Sonnenflügel, mit diesem Leben gebe ich dir Schutz, halte deinen Clan auch in schweren Zeiten zusammen und lasse niemanden im Stich.“, es war wieder ein Gefühl von Wärme, welche sich durch jedes Körperteil von Sonnenflügel zog.

Auch Staubglanz gesellte sich zu den anderen Katzen und leckte Weidenpfote kurz über den Kopf. Dieser versuchte sich wegzuwenden doch schaffte es nicht. Sonnenflügel lächelte kurz und dachte daran zurück wie ärgerlich sie es immer fand, als ihre Mutter sich immer um ihr Fell gekümmert hatte, obwohl sie es selber konnte.

„Sei gegrüßt Sonnenflügel“, erschrocken drehte sich die sandfarbende Kätzin um. Vor ihr stand eine große und muskulöse Kriegerin, ihr schwarzes Fell schimmerte an manchen Stellen Rostrot und ihre grünen Augen strahlten ihre Stärke aus. „Ich bin Beerenstern, die aller erste Anführerin des Beerenclans. Vor mehreren Blattwechseln habe ich den Clans deine Prophezeiung gegeben und nun stehst du hier vor mir und wirst in die Pfotenspuren von Rabenstern treten.“ - „Ich freue mich dich kennenzulernen Beerenstern! Taubenschimmer hat mir in der Kinderstube so viel von deinen Taten erzählt.“, die türkisen Augen von Sonnenflügel strahlten vor Begeisterung. „Mit diesem Leben gebe ich dir Gerechtigkeit, nutze sie um nicht Machtgierg zu sein und um auch deine Krieger zu Wort kommen zu lassen. Entscheide angemessen über deine Clangefährten.“ Beerenstern berührte Sonnenflügels Nase und Sonnenflügel musste aufpassen, dass sie vor Schmerz nicht zusammensackt. Er war noch schlimmer als die anderen Leben, allerdings war der Schmerz auch viel kürzer.
Beerenstern ließ sich neben Staubglanz nieder, die Kriegerahnen saßen in einem Kreis um Sonnenflügel herum. Zwei Plätze waren noch frei. „Sonnenflügel!“, die Stimme erkannte Sonnenflügel sofort, es war ihr Bruder Sturmpfote. Sein langes graues Fell schmiegte sich an das seiner Schwester. Sturmpfote war noch sehr früh bei einem Dachsangriff gestorben. Seine Schülerzeit war sehr kurz und für Sonnenflügel war es sehr schwer nach seinem Tod. In seinen blauen Augen sah man die Freude seine Schwester zu sehen. „Nun ist es soweit, mit diesem Leben gebe ich dir Liebe. Achte nicht nur auf die Krieger, Schüler, Ältesten und deinen Heiler, denke auch an die Jungen, die ihr ganzes Krieger leben noch vor sich haben.“
Nun spürte Sonnenflügel Wärme an ihrem Herzen. Dieses Mal war es wieder angenehm und beruhigend.
Sturmpfote gesellte sich in den Kreis. Nun war nur noch eine Lücke es war Rabenstern der ehemalige Anführer des Clans, der als neunte Katze auf die Lichtung trat. „Ich bin Stolz auf dich Sonnenflügel! Es war die richtige Entscheidung dich zu meiner Nachfolgerin zu machen. Viele der Leben, die du bekommen hast waren voller Schmerz und brachten dich an deine Schmerzensgrenze. Andere hingegen waren voller Wärme. Es soll keine Qual sein, dass ihr die Leben so bekommt, aber so sehen wir, dass ihr zum Anführer geboren seid.“,der große pechschwarze Kater trat zu Sonnenflügel in die Mitte. Seine Bernsteinaugen leuchteten vor Stolz.
„Sonnenflügel, ich Rabenstern, ehemalige Anführer des Beerenclans, gebe dir hier in mitten der Sternenclan Katzen, welche dir deine Leben gegeben haben, dein neuntes Leben.
Mit diesem Leben gebe ich dir Weisheit, nur mit der Zeit wird dir manches klar werden. Höre deshalb auf deine Kriegerahnen und auch auf deine Älteste.
Sonnenflügel von diesem Augenblick an wirst du Sonnenstern heißen und wir heißen dich als neue Anführerin des Beerenclans willkommen. Denke an jedes deiner Leben, nur so wirst du deinen Clan eine gute Anführerin sein.“ Die letzte aller Berührungen war ganz anders als die vorherigen. Sie fühlte sich so an als wäre sie wie neu geboren. Kraft durchströmt sie.
„Sonnenstern! Sonnenstern!“, riefen die versammelten Kriegerahnen.
„Es ist an der Zeit, dass du zu deinem Clan zurück kehrst, Sonnenstern.“, miaute Sturmpfote. Kurz bevor er verschwand sagte er noch: „Grüße unsere Eltern und Skorpionkralle von mir!“

Sonnenstern wachte in dem hohlen Baum auf, in dem sie eingeschlafen war. Blumenflug hinter ihr war auch schon wach. „Willkommen zurück Sonnenstern!“, begrüßte die Heilerin sie. „Guten Tag Blumenflug. Lass uns zurück zum Clan gehen. Ich habe meine neun Leben erhalten und soll zu meinem Clan zurückkehren.“ - „Ich freue mich, dass du endlich Anführerin bist.“

Sorry, dass es etwas länger gedauert hat. Es war ein so großes und bedeutendes Ereignis, ich hoffe ich habe es so geschrieben, wie du es dir vorgestellt hast sarinakbl.

~Blumenflug