Wieder ein Albtraum
(819 Wörter - 04. Juni 2023)
(Überarbeitet: 11. Oktobe 2023)
Aschenpfote
Die Hitze der Flammen schlug ihm ins Gesicht und der Rauch brannte wieder in seinen Augen. Seine Brust war vor Panik wie zugeschnürt. Fleckenpfote stand mit vor Panik weit aufgerissenen Augen neben ihm.
„Mama, Papa!", riefen sie beide gleichzeitig. Nur machte Aschenpfote den Mund nicht auf, obwohl er seine Stimme hören konnte.
„Aschenpfote, Fleckenpfote?", hörte Aschenpfote seine Mutter fragen.
Fleckenpfote antwortete mit einem einfach „Ja" und begann dann vor dem brennenden Stamm auf und ab zu laufen.
Die Flammen sprangen auf die anderen Bäume über, während Fleckenpfote ihm etwas zu schrie. Aschenpfotes Schwester machte ein paar Schritte auf den brennenden Baum zu, der ihre Eltern gefangen hielt, zu. Doch Aschenpfote konnte sich nicht bewegen. Seine Panik wuchs ins unermessliche und seine Atmung begann sich zu beschleunigen. Er versuchte sich zu bewegen, aber es ging nicht.
Es machte es auch nicht besser, zu wissen, was als Nächstes passieren würde. Wieder versuchte der Schüler sich zu bewegen. Selbst sein Maul konnte er nicht aufmachen. Stattdessen sah er zu, wie ein Schatten seiner selbst sich von seinem Körper löste und Fleckenpfote dabei half einen Eingang zu finden. Mit den Augen jedoch konnte er die zu Boden fallenden Blätter beobachten. Er hörte sich selbst den Namen seiner Schwester sagen.
Fleckenpfote fauchte und er sah noch einmal ihren letzten Blick, den sie ihm schenkte.
Aschenpfote redete auf sie ein, doch sie beachtete ihn nicht wirklich. Schließlich hörte der Kater das bekannte Knacken. Gefangen an der Stelle an der er stand, konnte er nichts tun, um irgendwie zu helfen. Er hörte noch seinen eigenen Schrei.
***
Mit einem Ruck setzte sich der junge Kater auf. Sein Atem ging flach und schnell. Zitternd überprüfte er, ob sich eine Katze im Bau befand. Erst als er sah, dass niemand außer ihm da war, stand er auf.
Beinahe hätten seine Beine unter ihm nachgegeben und er wäre zur Seite gekippt.
Ein lauter Ruf ließ ihn den Kopf heben. Er erkannte mehr an der Stimme als an den Worten, dass eine Versammlung einberufen wurde.
Kurz überlegte er, einfach nicht nach draußen zu gehen. Er würde von hier drinnen aus auch alles verstehen können, wenn er sich zum Ausgang setzte. Aber sofort meldete sich sein schlechtes Gewissen und er bewegte sich, noch immer zitternd, auf den Ausgang zu. Seine Gedanken kehrten wieder zu seinem Traum zurück, auch wenn er es nicht wollte. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie sich seine Eltern und Fleckenpfote gefühlt haben musste. In diesem engen Spalt wollte niemand sterben. Aschenpfote schnappte nach Luft sobald er die Lichtung betrat. Außerhalb des Schülerbaus war die Luft kalt.
Nach dem Blattfall machte sich die Blattleere bemerkbar indem die Luft morgens eiskalt war und die Beute sich verkroch. Der Frischbeutehaufen wurde von Tag zu Tag kleiner und bei fast schon allen Katzen hatte sich das Winterfell gebildet.
Die Heilerin des Clans, Fuchsbeere, hatte schon längst ihre Kräutervorräte aufgestockt.
Auch die Baue waren fertig für die Blattleere.
„Katzen des FlammenClans!", rief Zeitstern gerade in dem Moment als Aschenpfote sich neben Gewitterpelz setzte. Auf der anderen Seite des schwarzen Katers saß Steinpfütze, sein Bruder. Sie waren die Söhne von Weidenstaub, die in der ersten Reihe saß.
Aschenpforte hob den Blick und spähte zwischen den Schultern von Käferflügel und Sandfell hindurch.
Ganz vorne in der ersten Reihe sah er Schneerose, die wie immer dort links vor dem Anführer saß. Doch heute saßen bei ihr auch noch vier kleinere Katzen, sie normalerweise von der Kinderstube aus zuschauten.
Aschenpfote brauchte einen Moment bis er erkannte welche der beiden weißen Kätzchen, die Kätzin war, die in ihn gekracht war. Sie saß in der Mitte zwischen dem anderen weißen Jungen und Blattjunges. Ihr helles Fell war vor Aufregung gesträubt. Jetzt erst verstand Aschenpfote für was die Versammlung einberufen worden war.
Wieder erhob Zeitstern seine Stimme.
„Schmetterlingsjunges, Ringeljunges, Winterjunges und Blattjunges ihre seid nun sechs Monde alt und es ist Zeit, dass eure Ausbildung beginnt. Von diesem Tag an bis diese Schüler sich ihren Kriegernamen verdient haben, werden sie die Namen Schmetterlingspfote, Ringelpfote, Winterpfote und Blattpfote tragen. Ich bitte den SternenClan darum, über euch zu wachen, bis ihr in euren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet."
Einzelne Jubelrufe ertönte, die Zeitstern aber sofort mit einer bestimmten Schweifbewegung unterband.
„Regenkralle, du bist nun bereit einen weiteren Schüler auszubilden. Du wurdes gut von Sonnenpelz ausgebildet und hast bewiesen, dass du loyal und mutig bist. Du wirst der Mentor von Schmetterlingspfote. Ich hoffe, dass du dein Wissen an sie weitergeben wirst.", sprach Zeitstern weiter. Regenkralle tappte zu seiner neuen Schülerin und die beiden berührten sich vorsichtig mit den Nasen. Leise entfernten sich Schüler und Mentor und setzten sich an den Rand der versammelten Katzen.
Ab diesem Zeitpunkt schaltete Aschenpfote auf Durchzug. Er hatte schon viele Schülerzeremonien gehört als er ein Junges und ein Schüler gewesen war und es war somit nichts neues mehr für ihn. Gedankenverloren starrte er auf einen gesträubten weißen Pelz vor ihm.
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