Kapitel 3-Gefahr
Sukys Stimme klang gefährlich ruhig und eiskalt. ,,Lauft weg.", wiederholte sie immer wieder. Jedes mal eindringlicher. Jedes mal panischer.
Und da sahen sie es alle: Eine Wand aus Flammen, die sich auf den Bau zuschob.
,,Lauft weg!", jaulte sie entsetzt.
Die vier Welpen stoben davon, suchten einen Ausweg. Das Feuer fraß sich durch das Buschwerk, verschlang Blätter, verkohlte Felsen, zerbrach Äste. Leyla versuchte, in den Kaninchenbau zu fliehen, doch Suky stieß sie weg. ,,Der ist voller Rauch und am zusammenfallen!"
,,Da ist ein anderer Ausgang!", schrie Max. Er hatte einen Weg entdeckt, der aus dem brennenden Unterholz führte. Hintereinander sprinteten sie den Weg entlang, der in einer großen Lichtung mündete. Einer Lichtung voller Fellosen. Die drehten sich zu ihnen und redeten in ihrer unverständlichen Sprache. ,,Meine Eltern haben mir davon erzählt! Manchmal fällen die Fellosen Bäume mit Feuer! Und sie jagen Wölfe!" Milos Stimme überschlug sich. Die Fellosen nahmen lange, glänzende Stöcke in die Pfoten und rannten auf die vier zu. Leyla und die Anderen flohen panisch, vor Feuer und Fellosen. Als Leyla zurückblickte, sah sie, dass Max stolperte und hinfiel. Milo wollte ihm aufhelfen. Da ertönte ein ohrenbetäubender Knall und Milo blieb wimmernd liegen. Leyla machte eine Kehrtwende. Sie sprintete entschlossen zu Milo und stellte sich beschützend vor ihn. Sie und Max knurrten die Fellosen verzweifelt an. Bereit zu allem, biss sie einem von ihnen kräftig ins Bein. Der schrie auf und fiel auf den Boden. Als jedoch immer mehr Fellose kamen, mussten Leyla und Max wegrennen. Max schlug einen Haken und verschwand im Unterholz. Hinter sich hörte sie die Flammen knistern.
Nun war ihr alles egal. Sie rannte immer weiter, egal wo hin. Am besten eine Klippe runter!
Sie hatte erwartet, dass sich ihre Gedanken überschlugen und sie nicht mehr klar denken konnte. Stattdessen war ihr Kopf völlig leer. Sie dachte an nichts. Die komplette Stille in ihrem Kopf war tausendmal schlimmer als das Getöse der Flammen, die Schreie der Verfolger und das ohrenbetäubend laute Krachen der Äste. Sie musste einfach weg. Nachdem sie schon sehr weit gerannt war, wurde sie langsamer. Ihre Pfoten wollten sie nicht mehr tragen. Ihre Lungen schmerzten und ihre Muskeln schriehen nach Ruhe. Kraftlos fiel sie zu Boden und blieb keuchend liegen.
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