21
Mein Hals war Staubtrocken, weswegen ich das Glas Wasser in einem Zug leerte was mir Po gab.
Wir saßen in der Küche um den leeren Tisch, während ich meinen düsteren Gedanken freien lauf ließ.
Po sah mich besorgt von der anderen Seite an, und wollte etwas sagen- das spürte ich. Doch er wusste wohl nicht was.
"Ist schon in Ordnung Po, du brauchst nichts zu sagen..."
Fing ich an, und sah zu ihn hoch.
"Ich habe es nicht einsehen wollen das ich doch eine Pause brauche, also meine Schuld. Ich versuche mich zu zügeln."
Ich lächelte ihn mutig zu, obwohl mir absolut nicht zum lachen zumute war.
"Gut, ich beobachte dich..."
Er wies mit den Fingern in meine Richtung, was mich dann doch zum lächeln brachte. Obwohl ich schon seit einiger Zeit saß und mich beruhigt hatte, schlug mein Herz schneller als es sollte. Und ich war mir sicher das es etwas mit dem Panda genau vor mir zu tun hatte.
Aber ich verdrängte diese Gefühle wie schon die ganze Zeit nach hinten, aus Angst aber auch deswegen- da ich eigentlich andere Sorgen hatte als mein Gefühlschaos.
Nach einiger Zeit wanderte mein Blick durch die Gegend, und suchten eine Uhr- bis mir einfiel das es in dieser Zeit noch gar keine Uhren gab...
Doch draußen dämmerte es, das konnte ich durch die Beleuchtung erkennen.
"Shifu hat mir heute die Technik von Oogway gezeigt..."
Fing ich jetzt an.
"Ach wirklich? Welche war es? Der Wuksi Fingergriff?"
Fragte er enthusiatsich.
"Ähm... keine Ahnung was das sein soll, aber nein. Es war eine Technik mit der man jemanden lange in Ohnmacht versetzten kann. Selbst Shifu kann diese Technik nicht. Und ich natürlich auch nicht..."
Sagte ich geknickt.
"Das braucht Zeit. Ich konnte diese Hand Technik auch nicht sofort."
Versuchte er mir Mut zu machen.
"Was ist denn das eigentlich für eine Technik? Was bewirkt sie?"
"Sie kann jemanden ins Jenseits verbannen!"
"Wow... also viel effektiver, ja? Und das kannst du?"
Fragte ich neugierig. Po nickte eifrig.
"Ja, pass auf du nimmst den kleinen Finger desjenigen und hebst deinen auch hoch. Und dann sagst du etwas..."
Er hob meine Hand hoch und hielt meinen Finger fest. Ich wollte schon zurück ziehen, doch sein blick ließ mich erstarren. Er würde mir nie etwas antun...
"Keine Sorge ich mach es natürlich nicht. Du kannst mir vertrauen..."
Ich sah ihn an, und musste schlucken.
"Das weiß ich doch..."
Ich ließ die Hand sinken.
"Kann... kann ich dir etwas sagen?"
"Klar."
"Ich wollte dir danken. Für alles. Du hast mich empfangen, obwohl du keinen Grund gehabt hättest mir zu trauen. Du hast mich vor Tigress verteidigt, und du bist in dieser kurzen Zeit zu meinen Freund geworden... weißt du ich hatte in meiner Welt keine Freunde. Alle sind gegangen weil sie mich für komisch hielten. Nie ist einer geblieben. Aber bei dir habe ich das erste mal das Gefühl das du bleiben würdest... weil du so ein großes Herz hast. Ich wollte es dir jetzt sagen, bevor ich vielleicht nicht mehr die Gelegenheit dazu bekomme..."
Beendete ich meinen Satz, und sah ihn in die dunkel grünen Augen.
Er sah mich plötzlich sentimental an, und ich befürchtete schon er würde gar nichts mehr sagen, als er dann doch mit einem zittrigen Unterton in der Stimme anfing zu reden.
"Das hat noch nie jemand zu mir gesagt... es tut mir leid das die anderen so über dich gedacht haben. Ich kann es nur nicht verstehen weißt du, du bist so nett und kümmerst dich um die die dir wichtig sind. Du bist nicht lange hier, da hast du recht. Aber die Zeit ist egal, denn ansonsten würde ich dir nicht vertrauen..."
Sagte er, und sah plötzlich ganz traurig aus.
"Außerdem, wer sagt das alles schief läuft? Wir sind die Enkelin von dem großen Oogway, und der Drachenkrieger- was soll da schon schief laufen?"
Ich musste lächeln, und hob die linke Hand hoch- spreizte meinen kleinen Finger und sah ihn an.
"Versprichst du mir, das wir bis zum Ende durchalten? Mit Kratzern, und Prellungen aber niemals leblos?"
Er sah mir in die Augen und lächelte.
"Mit Kratzern und Prellungen, aber niemals leblos."
Er hob zwar auch die Hand, wusste aber nicht genau was er machen sollte weswegen ich mit meinem kleinen Finger seinem umschloss, und den Daumen ausstreckte. Er tat es mir gleich, und zusammen besiegelten wir das Versprechen indem wir unsere Daumenspitzen aneinander drückten.
"So etwas nennt man bei uns; kleiner Finger Schwur."
Erklärte ich ihn.
"Ohh achso."
Ich konnte es nicht verleugnen das ich mit zittrigen Knien und einem mulmigen Gefühl ins Bett ging.
An schlafen war nicht zu denken gewesen, denn das was ich tat war ständiges herumwühlen und an die Decke starren.
Für einen Moment fragte ich mich ob die anderen genauso durchwühlt waren wie ich, und setzte mich auf.
Hier war es still, nur der Schein des Mondes schien mich zu beobachten. aber dennoch verfolgte mich die stetige Angst, und das plötzliche verlangen mit jemanden zu reden.
Plötzlich fing ich an meine Mutter zu vermissen. Ich konnte ihr alles sagen, sie hatte immer einen Rat für mich parat. Aber jetzt war niemand da, der mir die Sorge und die Angst nehmen könnte.
Ich seufzte leise, und sah auf meine Hände.
Ich schloss die Augen für einen kurzen Moment, als ich plötzlich Geflüster hinter mir hörte.
Ich schreckte auf, und drehte mich ruckartig um.
Die Stimme die ich nicht verstehen konnte, schien mich mit sich ziehen zu wollen. Und plötzlich schien die Angst wie davon geflogen zu sein.
Ich stand auf, und schob die Tür auf. Mit einem letzten Blick in Richtung Po ging ich den Flur entlang, darauf bedacht niemanden aufzuwecken.
Die Stimme hallte durch die Wände, und führte mich in die Halle. Dort blieb ich stehen und sah mich um.
Ein Windzug fegte durch den Raum, und wirbelte die paar rosa Blüten die normalerweise in dem kleinen Teich vor sich her schwammen, in die Luft.
Ich sah ihnen hinterher, wie sie sich in der Luft bewegten und zu mir segelten.
Die zarten Blüten segelten auf dem Boden, und fegten in Richtung Tür, als wollten sie mir ein Zeichen geben.
Wenn ich so wie so schon hier war, konnte ich genauso gut auch auf die Zeichen achten.
Mit flatternden Herzen und einen kleinen Schimmer Hoffnung endlich antworten auf meine Fragen zu bekommen, stemmte ich die große Tür auf, und lief nach draußen.
Es Regnete leicht, und die Luft war angenehm frisch.
Die rosa Blüten schienen die einzige Farbe in dieser Szenerie zu sein, wie sie vor meine Füße flatterten, und die Treppe hinunter stolperten.
"Zeig mir den Weg..."
Sagte ich. Wie durch Zauberhand bewegten sich die Blüten schneller nach vorne, sodass ich Mühe hatte ihnen zu folgen.
Doch sie führten mich am Ende zu einem Ort den ich besonders gut kannte. Es war der Pfirsichbaum zu denen die Blüten mich führten.
"Was soll ich hier?"
Fragte ich, und ging die letzten meter langsam hinauf.
Als ich unter dem Baum stand, sah ich in die Ferne.
"Wie schön das du meinen Zeichen endlich folgst..."
Erschrocken drehte ich mich um, und dann sah ich es.
Eine Schildkröte stand dort, seine Silhouette war golden und teilweise verschwommen.
Meinen Großvater. Oogway.
"Großvater...?"
Meine Stimme war nichts weiter als ein Flüstern, als ich ihn beobachtete. Er hatte blaue Augen und ein grün-goldenes Tuch um den Panzer. Er sah ähnlich aus wie ich, die gleichen Hände, der Panzer zum Teil...
Er lachte. Seine Stimme klang leicht Rau.
"Was... warum zeigst du dich erst jetzt?"
Fragte ich ihn, und beobachtete ihn wie er um mich herum zu laufen beginn.
"Weil Böses naht... du hast es in deiner Vision gesehen. Ku wird kommen..."
Sagte er.
"Ku? Ist das die Eule die ich gesehen habe?"
Fragte ich.
"Ja. Sie ist ein Geist des Jenseits. Eine Seele die keinen Frieden findet..."
"Was ist passiert?"
Fragte ich, und ging ihn hinterher. Oogway blieb plötzlich stehen und sah mich traurig an.
"Sie wurde verstoßen. Und nur weil sie anders war als die anderen. Ihre Eltern konnten nicht sehen das die Besonderheit ihres Kindes in keinem Fall etwas schlechtes war. Und durch diesen Verrat hat sich die Wut in ihr aufgestaut. Sie hat sich geschworen jenem in diesen Dorf zu vernichten, der nicht her gehörte. Sie macht es aus Wut, aus dem blanken Hass vor dem anders sein. Sie denkt das die einzige Möglichkeit von jemanden geliebt zu werden, die Perfektion ist."
Ich starrte Oogway fassungslos an.
Das Schicksal von Ku hörte sich grausam an, und das ihre Eltern sie verstoßen hatten, nur weil sie anders war- brach mir das Herz. Doch es änderte nichts an der Tatsache das ihre Taten falsch waren.
"Ich finde es auch grausam was mit ihr passiert ist. Aber wie soll ich ihr helfen?"
Fragte ich jetzt und deutete auf mich. Die Schildkröte drehte sich zu mir um, und lächelte plötzlich.
"Du, mein Kind..."
Er kam näher und blieb nur wenige Meter vor mir stehen.
"Als ich dich zum ersten mal in den Arm hielt, hatte ich gewusst das du etwas ganz besonderes bist."
Fing er an und lächelte. Seine Augen spiegelten seine Gefühle so deutlich wieder, wie ich es nur bei meiner Mutter kannte. Sie hatte seine Augen.
"Ich habe in dir die Kraft gesehen, den Seelen zu helfen. Vielleicht liegt es daran das du selber schon so stark geworden bist, durch deine Besonderheit. Oder es liegt an deinem guten Herzen. Weißt du, meine Fähigkeit war das ich erkennen konnte ob ein jemand guten Herzens war oder nicht. Und ich habe mich nie getäuscht..."
Er streckte die Hand aus, und strich mir über die Wange. Ich musste mit den Tränen kämpfen, als ich die Federleichte Berührung fühlte. Zwei Welten trennten uns voneinander, und ich konnte nichts tun um dies zu ändern. Ich hätte ihn so gerne besser kennengelernt...
"Aber was ist meine Kraft?"
Fragte ich ihn leise.
"Ich schaffe es ja noch nicht einmal deine Technik zu erlernen. Selbst Shifu kann es nicht..."
Ich merkte wie meine Augen feucht wurden, und blinzelte die aufsteigenden Tränen weg.
"Es geht nicht darum das du so wirst wie ich. Es geht darum das du zu dir wirst. Um deine Kraft zu entdecken, musst du wissen wer du bist. Und du musst dir im klaren sein das du das schaffen kannst, was du wirklich erreichen willst..."
Oogway ging einen Schritt zurück, und hob die Hand. eine rosa Blüte segelte in seine Handfläche hinein. Diese verfärbte sich plötzlich in ein gelbes.
Er lächelte mich noch einmal an, eher er zu verblassen schien.
"Großvater, ich kann dich nicht mehr richtig sehen..."
Sagte ich.
"Meine Zeit in dieser Welt ist um. Ich gehöre auf die andere Seite. Aber du, meine liebe Tipo gehörst hier hin. Und die anderen brauchen dich."
Ich konnte noch erkennen wie er das Blütenblatt von seiner Hand pustete, und mir zunickte.
"Wo auch immer du bist, ich bin bei dir. Vergiss das nicht..."
"Warte, was-"
Ich stoppte als mich das gelbe Blütenblatt an der Nase berührte, denn plötzlich blitze etwas vor meinem Auge auf.
Es war wie eine Erinnerung, eine Vision die ich erlebt zu haben schien, mich aber nicht daran erinnern konnte.
Die Bilder waren Schemenhaft, und ich hatte Mühe etwas zu erkennen.
Ich sah plötzlich Shifu, wie er vor einem Raum stand- sichtlich nervös. Er sah anders aus, jünger. Sein Fell hatte eine kräftigere Farbe, und sein Ziegenbart fehlte.
Ich konnte Baby gelächter aus dem Nebenraum hören, vor dem er stand.
Und da kam er heraus, Oogway. Er lächelte und hielt etwas auf dem Arm.
"Schau nur Shifu... sieh dir ihre Augen an."
Konnte ich ihn hören. Und plötzlich konnte ich es sehen was er da auf dem Arm hielt.
Ein kleines Schildkröten Baby, mit zwei unterschiedlichen Augenfarben sah Shfiu mit großen Augen an, und lachte.
Das war ich...
Ich musste plötzlich lächeln, als die Szenerie sich änderte, und wir uns plötzlich wieder auf dem Weg zu dem großen Pfirsich Baum machten.
Ich streckte die Hände nach den fallenden Blüten aus, und lachte laut.
Oogway sah mir lächelnd zu, und ließ mich auf dem Boden ab. Ich fing an herum zu krabbeln und sah zu meinem Großvater, der sich auf dem Boden hingekniet hatte.
"Komm her, meine kleine..."
Ich tapselte zu ihn hin, und hielt mich an seinen Händen fest.
"Für dich ist noch nicht die Zeit gekommen...wie gerne würde ich dich hier lassen... aber es ist zu gefährlich."
Sagte er zu mir.
Sein Blick wurde sentimental.
"Wenn die Zeit reif ist, kehrst du zurück... und ich werde dich dabei begleiten."
Er strich mir über den Kopf, als er die Hände bewegte, und seinen Stock schwang den ich zuvor an Shifu gesehen hatte.
Ein Blüten Wirbel erfasste uns, bis die Sicht vollkommen bedeckt war. Als sich die Blüten legten, war ich verschwunden. Nur meine Lache konnte man noch in einem Echo hören.
Dann war die Vision zu ende, und plötzlich blitze es vor meinem Augen.
Ich atmete schneller.
Die Erinnerungen von meinem Großvater. Ich war schon einmal hier, konnte mich nur nicht daran erinnern...
Ich sah mich um, und merkte erst jetzt das mir eine Träne die Wange hinunter lief.
Ich wischte sie weg, als ich plötzlich an einem Ast des Baumes etwas flattern sah.
Es war ein gold-grünes Tuch.
Ich ging langsam zu dem Stück Stoff, und wusste genau das es von ihn war.
Als ich es hinunter zog, erkannte ich eine Stickerei die zwei verschnörkelte Äste zeigten, die ein Yin Yang formten.
Ich legte mir das Tuch um, und sah mich um.
Etwas stimmte nicht, dass konnte ich spüren.
Ku war hier.
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Bis zum nächsten Kapitel ♡♡♡
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