Kapitel 21 (Laubpfote)

Nachdem Laubpfote mit Ribiselpfote zurückgekehrt war, die Spinnenweben bei Wacholderbeere abgeliefert hatte und Ribiselpfote sich verabschiedet hatte, hatte er frei

Wacholderbeere hatte ihm gesagt er solle schlafen gehen, doch er konnte nicht.

Stattdessen betrat er einen kleinen, dunklen Bau in dem eine einzige Katze schlief. Finsterstern.

Er weckte sie unsanft und sie wachte fauchend auf.

"Was willst du?" fauchte sie und setzte sich auf.

Laubpfote musste lachen bei dem Anblick der Anführerin und knurrte:
"Finsterstern, die große Anführerin. Du weißt genau was ich will. Ich habe es dir versprochen und dieses Versprechen werde ich halten"

Er kam etwas näher zu ihr und sie sah ihn verständnislos an.
"Ich weiß nicht wovon du redest." miaute sie und sie war ehrlich. Das hörte der Schüler.

"Ich habe es dir gesagt. Ich habe es dir verdammt noch einmal gesagt. Aber du wolltest nicht hören. Du wolltest nur deinen sturen Kopf druchsetzen und hast das Leben dieser Katzen geopfert für deine Befriedigung. Hast du eigentlich einmal gehört war passiert ist? Eschenbach, dein zweiter Anführer ist tot!" fauchte er und war wütend auf seine Pfoten gesprungen.

Er genoss Finstersterns geschockten Blick.
"Wie...?" fragte sie aber Laubpfote unterbrach sie.

"Eine Schülerin des anderen Clans hat ihn von der Klippe gestoßen und ist mit ihm gefallen. Aber dich scheint es nicht zu interessieren! Du warst bei dem Kampf ja nicht einmal dabei! Das Wohl deines Clans ist dir doch egal" fauchte er wütend.

Doch Finsterstern sieht nicht interessiert aus.
"Dann wurde sein Tod ja gerächt. Zweite Anführer habe ich viele zur Auswahl aber der Sonnenclan hat nicht genug Schüler um viele neue Krieger auzubilden"

Laubpfote sah sie entsetzt an.
"Was...? Dir...dir war Eschenbachs Tod egal?" fragte er.

"Ja und jetzt verschwinde. Ich will schlafen" miaute die Anführerin kalt und rollte sich in ihrem Nest zusammen.

Laubpfote war entsetzt, folgte ihren Befehl aber. Irgendwo hatte sie ja Recht, der Sonnenclan hatte nur zwei Schüler, jetzt nur mehr eine, aber dennoch konnte doch niemand so herzlos sein einen gefallenen zweiten Anführer nicht zu betrauern.

Benommen ging er auf die Lichtung und setzte sich neben den Frischbeutehaufen.

Plötzlich stand Ribiselpfote neben ihm.

"Alles okay? Du siehst...kränklich aus" fragte sie und Laubpfote konnte Fürsorge in ihrer Stimme heraushören.

"Wie kann jemand Anführerin sein der so...so schrecklich ist?" fragte er sie. Verbitterung lag in seiner Stimme.

"Du hast mit Finsterstern gesprochen?" riet sie und kam etwas näher an den Heilerschüler.

"Ja. Und sie hat mir gesagt der Tod deines...deines Vaters würde sie nicht interessieren da auch eine Schülerin gestorben ist...mit ihm" miaute er nun vorsichtiger. Er wollte keine weitere Panikattacke bei der kleinen Kätzin auslösen.

Traurig aber zugleich wütend starrte sie auf den Boden.

"Sie ist eine schreckliche Anführerin! Mir tun beide Tode leid. Der dieser Schattenpfote und der meines Vaters. Sie haben beide nicht verdient zu sterben" knurrte sie doch Laubpfote wusste das es nicht an ihn gerichtet war.

"Ja. Ich kannte Schattenpfote nicht, habe sie nur ab und zu bei einer großen Versammlung gesehen, aber ich habe nie mit ihr gesprochen. Dennoch geht mir ihr Tod sehr nah. Sie war noch so jung" miaute er.

Schattenpfote war zwar nur ein bis zwei Monde jünger als der Heilerschüler gewesen, doch wenn Laubpfote daran dachte, was er alles mit ihrem Alter erlebt hatte, wurde ihm die Länge eines Mondes klar.

"Gleich alt wie ich. Neun Monde" stimmte Ribiselpfote zu und schüttelte den Kopf

"Mein ganzes Leben glaubte ich an den Sternenclan, doch vertraut habe ich ihm nie. Ich verstand nicht wieso sie den besten Katzen als erstes das Leben nehmen" fügte sie noch hinzu während sie starr in den Nachthimmel sah.

"Wenn du die reichliche Beute am Frischbeutehaufen siehst, welche würdest du dir zuerst schnappen wenn du dürftest?" fragte er und sah ihr in die himmelblauen Augen.

"Hm...ehrlich gesagt die frischeste und beste..." gab sie zu und starrte ihn ebenso an.

"Genau. Der Sternenclan macht es nicht anders. Er nimmt sich die besten Katzen und lässt den Rest den anderen" erklärte er und legte den Kopf schief.

Ribiselpfote's Augen waren sehr besonders. Sie waren blau wie der Himmel und wenn Wolken vorbeizogen, spiegelten sie sich darin und es sah aus, als würden die Wolken in ihren Augen fliegen. Nur in ihnen.

Laubpfote lächelte sie sanft an. Er wusste genau wie es war jemanden zu verlieren und er spürte wie ihre Felle sich berührten.

"Dein Vater war eine saftige, leckere Maus und der Sternenclan das Junge, das sie bekommen hat" miaute er noch und sie schenkte ihm ein zartes Lächeln.

"Danke Laubpfote. Für...naja...eigentlich alles. Ohne dich würde ich immer noch hier kauern und winseln" miaute Ribiselpfote.

"Keine Ursache. Vertrau mir, du bist stärker als du siehst. Du wirst viele deiner Geliebten sterben sehen, mach das beste daraus und genieße jeden Augenblick" schnurrte er und legte seine Schnauze auf ihre Schulter.

"Schlaf gut, Ribiselpfote. Morgen müssen wir wieder stark sein" miaute er und verschwand im Heilerbau wo er sich endlich hinlegte und schlafen konnte.

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