Kapitel 19 (Ribiselpfote)
Ribiselpfote hatte Laubpfotes Befehl gehorchen und hatte sich in ein Fremdes Nest gelegt um zu schlafen.
Doch die Bilder suchten sie Heim.
Es war nicht ihr erster Kampf, der Sonnenclan und der Mondclan bekämpften sich dauernt.
Aber es war mit Abstand der blutigste von allen gewesen.
Das Moos war vor Blut getränkt gewesen und ihre Pfoten stanken immer noch danach.
Sie sah wie Katzen verletzt wurden, hörte das Knacksen von Knochen unter dem Gewicht einer ausgewachsenen Katze und hörte den Schrei der Schülerin, die von der Klippe gefallen ist mit ihrem Vater Eschenbach.
Sie wachte auf. Keuchend. Schnaufend. Ohne Atem.
Ihr Vater war weg. In den Fängen des Todes. Unerreichbar. Fort. Für immer.
Sie war schweißgebadet und fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Die Wände schienen sich ihr zu nähern und sie lief hinaus ins Freie.
Die Nacht war nicht still. Sie war laut. Geräusche dröhnten auf sie ein und sie machte sich klein.
"Ge...geht weg!" fauchte sie und schluchzte dabei. Sie wusste nicht was zu tun war, wie sie sich retten konnte. Sie war hilflos. Gefangen.
Doch eine Pfote riss sie aus ihren Gedanken und beinahe hätte sie Laubpfotes Gesicht zerfetzt, wäre er nicht rechtzeitig zurück gewichen.
"Langsam. Ruhig, Ribiselpfote. Ich bin es" miaute er beruhigend und kam der keuchenden Kätzin näher.
"Laubpfote" Ihre Stimme klang erstickt "Hilf mir. Sie...sie sind überall" schluchzte sie und machte sich wieder klein.
"Keine Angst, meine Liebe. Keine Angst. Ich bin da und habe sie vertrieben" wisperte er ihr ins Ohr und berührte sie leicht mit der Nase.
Ribiselpfote wurde ruhiger. Sie fühlte den Atem des Katers und seine Nase die auf ihrer Flanke ruhte.
Ihr Herz schlug langsamer, ihr Atem war wieder ruhig und sie richtete sich wieder auf.
"Danke Laubpfote. Ich...ich weiß nicht was gerade mit mir los war" stammelte sie beschämt und sah ihm nicht in die Augen.
Doch Laubpfote suchte ihren Blick und schnurrte nur:
"Das ist der Schock. Manchmal kommt er erst wenn das Adrenalin aus deinem Körper verschwunden ist und du bekommst eine Panikattacke. Das ist nicht schlimm, aber komm in den Heilerbau, da werde ich mir deine Wunden ansehen" miaute er sanft.
Es war als hätte es den Laubpfote, der der Anführerin nicht gehorcht hatte, ihr Befehle gegeben hatte und sie sogar ein wenig bedroht hatte, nie gegeben. Er war wieder ganz der alte.
Ribiselpfote ging mit dem Kater mit, auch wenn ihre Verletzungen nicht schlimm waren.
Im Heilerbau sah sie die verletzen Katzen in den Nestern. Manche waren wach und warteten auf die Begutachtung durch einen der Heiler, andere schliefen tief und fest durch die Hilfe der Mohnsamen und bei einem Kater war gerade Wacholderbeere.
Ribiselpfote starrte die Katzen und ihre Verletzungen genau an. Sie hatten blutdurchtränkte Spinnenweben auf ihren Körpern und großen Wunden.
Als Wacholderbeere ihren Schüler sah, lief sie zu ihm.
"Laubpfote! Die Spinnenweben gehen uns aus und ich muss dich bitten Neue zu holen. Ribiselpfote, du scheinst gesund zu sein, kannst du ihn begleiten?" bat die schildpattfarbene Kätzin ihren Schüler.
Erst jetzt bemerkte sie wie ähnlich sich dir beiden sahen.
Wacholderbeere hatte fast dieselbe Augenfarbe wie Laubpfote nur das sie dunkelgrüne Augen mit braunen Sprenkeln hatte und Laubpfote hatte es genau andersrum.
Plötzlich bemerkte sie das alle Blicke auf ihr lagen und sie schüttelte sich aus ihrer Starre.
"Was?" fragte sie verwirrt und Laubpfote sah seine Mentorin an.
"Sie hatte eine Panikattacke, deshalb habe ich sie mitgenommen" miaute er und sah sie besorgt an.
Nun trat Wacholderbeere vor und untersuchte sie.
"Geht es dir wirklich gut? Kein Herzrasen, kein Schwindel, keine Kopfschmerzen?" fragte sie aber Ribiselpfote schüttelte den Kopf.
"Nur etwas benommen. Mein Vater...besteht eine Chance das er..." sie konnte das Wort nicht aussprechen ohne das ihr Tränen in die Augen schossen.
"Vielleicht. Wenn er in den tiefen Teil des Flusses gefallen ist, kann er noch leben" miaute sie vorsichtig "Wir senden bald einen Suchtrupp um nachzusehen"
Ribiselpfote nickte und sah auf den Boden.
"Komm. Etwas Ablenkung tut dir bestimmt gut" miaute Laubpfote sanft und ging mit ihr aus den Bau.
Als sie im Wald angekommen waren, umringt mit dunklen, fast dunkelblauen, Blättern, dem Mond und den Sternen als schützendes Dach und einem eisigen Wind das Ribiselpfote leicht zittern ließ.
"Laubpfote. Darf ich dich etwas fragen?" fragte Ribiselpfote etwas schüchtern. Sie wollte ihn nicht erzürnen.
Doch seine müden, braun-grün gesprenkelten Augen sahen sie nur an und er miaute:
"Natürlich. Ich werde antworten so weit es mir im Stande ist"
Ribiselpfote atmete noch einmal ein bevor sie sagte:
"Wieso hast du dich gegen Finsterstern gestellt?" fragte sie schließlich und bereute es sofort.
Sein Blick lag nun am Himmel und er sah grimmiger aber auch trauriger aus.
Als er seinen Blick zu Boden senkte erwiederte er:
"Manchmal kennen wir die Auswirkungen eines schlechten Zuges erst wenn es zu spät ist. Manche wissen das es falsch ist und andere... andere hören nicht auf wissende Katzen und stürzen sich selbst ins Verderben. Ich bin der Wissende und Finsterstern...Finsterstern liegt Falsch."
Diese Antwort verwirrte dir Kätzin irgendwie, aber sie nahm sie einfach hin.
Schweigend liefen sie nebeneinander her und suchten nach den seidigen Spinnenweben.
Erst als sie wirklich viele gesammelten hatten und schon fast an der Grenze waren, gingen sie zurück zu Wacholderbeere und dem Clan.
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