Kapitel 16 (Ribiselpfote)
Mehrere Sonnenaufgänge waren vergangen seit Ribiselpfote diese seltsame Schattenpfote getroffen hatte.
Sie hatte ihr irgendwie Angst gemacht mit ihren verschieden-farbigen Augen und dem gefährlichem Blick. Das Lesen aus ihren Augen und das siegessichere Lächeln auf ihren Lippen.
Als Schattenpfote weg war, hatte Ribiselpfote aufgeatmet und sich geschüttelt um ihr Fell wieder zu glätten.
Diese Katze hatte ihr eine Gänsehaut gegeben und das schafften nicht viele.
Doch nun war sie wieder im Lager und sah Drosselflug auf sich zukommen.
Er setzte sich zu ihr und sah sie liebevoll an.
"Hallo Drosselflug. Was verschlägt dich zu mir?" fragte sie schnurrend.
"Nichts ich wollte nur bei meiner wundervollen Gefährtin sein" schnurrte er seelig.
Seine Worte flossen über Ribiselpfote wie Honig und sie hatte sich hilflos in seinem bernsteinfarbenen Augen verfangen.
"Nicht so laut, sie hören es noch" zischte sie konnte dem braunen Kater aber nicht böse sein.
"Ach, dir interessiert das alles nicht, vertraue mir" schnurrte er und wurde von Finsterstern unterbrochen.
"Alle Katzen die alt genug um ihre Beute selbst zu fangen sollen sich hier unter der großen Weide versammeln" rief sie über das Lager und alle Katzen versammelten sich. Sogar die Jungen denen es eigentlich nicht erlaubt war.
Als Finsterstern sich einen Überblick der Katzen verschafft hatte, begann sie weiter zu sprechen:
"Meine lieben Clangefährten! So geht es nicht mehr weiter. Die Patroullien haben mir immer öfter von starkem Feldclan-Geruch berichtet der an unserer Grenze entdeckt wurde. Ich werde eine Kampfpatroullie einteilen die mit mir kurz die Taktik bespricht und dann aufbricht um den verfeindeten Clan zu schlagen und somit das Waldstück, das rechtmäßig uns gehört, zurück holt!"
Zustimmendes gejuble und gejauchze stimmte ein und Ribiselpfote sah verängstig um sich.
Plötzlich kletterte ein kleiner, schildpattfarbener Schüler auf den großen Baum und schrie die Anführerin an:
"Das könnt ihr nicht tun! Ein Krieg ist keine Lösung!" rief er und Finsterstern starrte ihn empört und zugleich geschockt an.
Erst jetzt konnte Ribiselpfote ihn erkennen. Es war Laubpfote.
"Laubpfote. Verlasse den Baum und geh in den Heilerbau. Du bist auf dieser Versammlung nicht mehr willkommen" knurrte sie ihn an.
Schmetterlingspfote, die aufgeschluchzt hatte als sie ihren Bruder dort oben erkannt hatte, trat nun ein paar Schritte vor.
"Finsterstern! Das ist Wahnsinn! Hörst du dir selbst noch zu? Hörst du was du redest? Dieser Angriff ist Wahnsinn" Die letzten Wörter sprach er ganz deutlich aus und er starrte Finsterstern direkt in die kalten, blauen Augen.
Wie ihre Augen war auch ihre Stimme kalt:
"Du hast kein Recht deiner Anführerin zu widersprechen" miaute sie.
"Doch! Wenn sie zu mäusehirnig ist um eine nutzlose Tat einzugestehen dann widerspreche ich ihr!" rief er damit alle es hören konnte.
Der Clan sog stark die Luft ein und betrachtete die Auseinandersetzung mit starrem Blick.
"Laubpfote. Du sprichst gegen das Gesetz der Krieger" knurrte Finsterstern nun wütend doch Laubpfote ließ nicht locker.
"Dumm nur das ich kein Krieger bin" Im seiner Stimme lag eine eisige Kälte die Ribiselpfote frösteln ließ.
Sie warf einen schnellen Blick auf Schmetterlingspfote die ihren Bruder mit großen, feuchten Augen ansah und kurz davor war Tränen zu vergießen.
"Verlasse den Baum. Auf der Stelle" fauchte Finsterstern langsam. Sie schien jedes Wort auszukosten.
"Nein! Nicht bevor du diese Mission absagst und wieder zu Sinnen kommst" knurrte er ihr entgegen.
Kurze Stille trat ein und die beiden lieferten sich einen Starrkampf.
"Eschenbach. Du teilst die Kampfpatroullie ein" knurrte sie ohne den Blick von dem Heilerschüler abzuwenden.
"Meine Anführerin, wenn ich etwas einwenden dürfte..."
Doch bevor Eschenbach etwas sagen konnte schrie Finsterstern:
"Sofort oder du verlierst deinen Posten als zweiter Anführer. Und du Laubpfote, du wirst bei dem Kampf mitkommen. Aber nicht um zu heilen, du wirst zusehen wie wir siegen. Denn das werden wir"
Wieder war diese eisige Kälte in ihrer Stimme der Anführerin und sie drehte sich zu ihrem Bau um und ging darauf zu.
"Ich sehe zu wie ihr verlieren werdet. Und dann sehe ich euch in die Augen und werde euch sagen Ich habe es gesagt. Denn ich habe es gesagt" fauchte er ihr nach und stapfte in den Heilerbau.
Schmetterlingspfote hatte sich aus ihrer Starre gelöst und lief ihrem Bruder nach.
Ribiselpfote atmete tief ein. Es schien als hätte sie wie alle anderen über die ganze Diskussion hinweg keine Luft in ihre Lungen gelassen. Nicht einmal eingeatmet.
Nun starrte sie Laubpfote nach. Er war doch immrr freundlich gewesen. Ein guter Heiler der ein Herz für alle Katzen hatte.
Aber jetzt war er so verändert. Sein Stimme hatte ihr einen kalten Schauer über den Rücken gejagt, seine Augen hatten geglänzt als wären sie aus Eis und Ribiselpfote hatte sogar Angst gehabt. Angst vor einem Heilerschüler der niemanden etwas getan hätte.
Eigentlich wollte sie zu Laubpfote und ihn fragen was mit ihm los sei doch dann dröhnte eine Stimme aus der anderen Richtung ihren Namen.
"Ribiselpfote. Zu mir" rief ihr Vater der schon ein paar Katzen zu sich gesammeltet hatte. Es hatte sich bereits eine ganze Kampfpatroullie gebildet.
Eschenbach sah zögerlich zum Anführerbau, doch Finsterstern kam nicht heraus. Er seufzte enttäuscht und sah auf den Boden. Dann setzte er wieder ein entschlossenes Gesicht auf und sah dir Kampfpatroullie motivierend an.
"Kommst schon, diese räudigen Flohpelze besiegen sich nicht von alleine" meinte er mit seiner rauen aber zugleich auch ruhigen Stimme.
"Ribiselpfote, bitte hol Laubpfote und Wacholderbeere. Er muss wohl oder übel mit uns mitkommen" miaute er bittend und dir Schülerin lief geradewegs auf den Heilerbau zu.
Dort sah sie Laubpfote und Wacholderbeere mitfühlend an.
"Es fängt an..."
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