Kapitel 13 (Ribiselpfote)
Als die beiden zurückgekehrt waren, war bereits der Abend angebrochen und die Katzen lagen an der Lichtung, fraßen die restliche Beute von gestern und genossen die letzten Sonnenstrahlen der Abendsonne.
Ribiselpfote spürte wie ihr Bauch knurrte. Sie hatte die ganze Zeit mit Drosselflug im Wald verbracht und war nun hungriger den je.
Sie nahm sich eine Maus vom Frischbeutehaufen und legte sich zu ihrem Vater Eschenbach und ihrer Mutter Rauchkralle.
"Ribiselpfote! Wo warst du denn? Ich hab dich den ganzen Tag nicht gesehen" meinte Eschenbach, aber er klang nicht panisch oder wütend. Er klang froh seine Tochter zu sehen.
"Zuerst hat Grünblatt mir die Stategie näher gebracht und danach war ich mit meinem Freunden im Wald" erzählte sie.
Natürlich war Drosselflug mehr als nur ihr Freund, aber diese Ausrede konnte man doch gelten lassen.
Es lag keine Skepsis in Eschenbachs Blick. Er vertraute ihr.
"Dann hast du deinen Tag produktiver gestaltet als ich und deine Mutter" lachte er und leckte der Kätzin über die Wange.
"Wir haben in der Sonne gedöst und gefressen. Solche Tage sollten wir öfters haben" seufzte sie seelig.
Ribiselpfote fraß ihre Maus und sprach noch ein wenig mit ihren Eltern als sie gähnen musste.
"Geh doch schlafen. Morgen ist ein langer Tag. Du musst wieder trainieren" miaute Rauchkralle freundlich und wies ihr an sich schlagen zu legen.
Die Schülerin hatte nichts dagegen. Sie war ziemlich erschöpft.
Da es aber keine Baue mehr gab, da sie abgebaut worden sind, schlief Ribiselpfote einfach zusammengerollt bei ihren Eltern.
Sie schloss die Augen und fiel sogleich in einen traumlosen Schlaf.
Als die Sonne am nächsten Tag das Lager erreicht hatte, und die Vögel bereits ihr tägliches Lied sangen, wachte Ribiselpfote auf.
Sie hatte lange nicht mehr so gut geschlafen und war jetzt top fit und ausgeruht.
Sie streckte sich und hielt Ausschau mach Grüblatt.
Der silber-graue Kater mit den grasgrünen Augen half gerafe dabei, den Anführerbau aufzubauen und sie waren fast fertig damit.
"Soll ich helfen?" fragte sie als sie zu ihm getrappt war und ihn auffordernt ansah.
"Ja. Du kannst auf den Bau klettern und die letzten Flechten und Moose auf die Kuppel zu legen" meinte er.
Sie gehorchte und kletterte geschickt auf die Kuppel.
Grünblatt streckte ihr sie Flechten, Moose und kleinen Zweige entgegen und Ribiselpfote legte sie auf das noch freie Loch der Decke.
"Erledigt. Das Loch ist gestopft. Passt auf, ich komme wieder runter!" rief sie und sprang elegant wieder auf den Boden.
"Gut geklettert, Ribiselpfote. Schöner Sprung. Das Lobe ich mir" miaute Grünblatt.
Die Schülerin nickte ihm zu und ging zum nächsten Bau. Es war der Kriegerbau, der größte von allen und nach diesem Bau würden sie nur mehr Nester bauen müssen und sie waren fertig.
"Kann ich helfen?" fragte sie höflich und eine schöne, honigfarbene Kätzin mit weißer Brust und grünen Augen in denen dunkelgrüne Sprenkel tanzten antwortete:
"Das ist ein nettes Angebot, Ribiselpfote, aber wir sind hier schon genug Katzen. Hilf den anderen Schülern und hol etwas Nestmaterial" miaute sie mit ihrer sanften, ruhigen Stimme.
"Ist gut, Mistelzweig" miaute sie.
//Nestmaterial holen. Pah, ich kann viel mehr als das!// dachte sie sich genervt.
Dennoch ging sie in den Wald. Sie wollte dort aber kein Nestmaterial besorgen.
Hohe Bäume streckten ihre Wipfel der strahlenden Sonne entgegen, die ersten Frühlingsblumen durchbrachen die feuchte Erde und das gleißende Sonnenlicht versuchte das dichte Blätterdach der Bäume zu durchdringen.
Ribiselpfote war in dunklen Schatten gehüllt. Die Blätter der Bäume ließen das Licht der Sonne nicht durch, deshalb wurde der Wald auch Schattenwald genannt.
Es war immer dunkel, der Boden war feucht und in ein dunkles Braun gefärbt, viele Moose, Farne und Flechten wuchsen dort und jegliches Krabbeltier lebte dort.
Ribiselpfote genoss das Leben im Wald. Die Gefahr war zwar hoch das der Fluss gefährlich hoch anstieg, ihre Pfoten waren nach Wanderungen dreckig und nass, aber dennoch war es ein Genuss für sie in den ewigen Schatten zu jagen und zu leben.
Als sie bei einer sonnigen Lichtung angekommen war, bemerkte sie woe weit sie schon vorraus gegangen war. Sie war am Ende des Territoriums.
Ein kleiner, klarer Bach schlängelte sich durch den Wald und trennte ihn vom Sonnenclan dessen Territorium am Feld lag.
Vor vielen Monden, als Ribiselpfots noch nicht einmal geboren war, gab es einen schlimmen Kampf zwischen Sonnenclan und Mondclan. Es ging um ein kleines Stück Wald das der Sonnenclan als sein Eigen angesehen hatte.
Finsterstern hatte ihre Truppen zusammen gesammelt und gegen sie gekämpft doch am Ende hatte der Sonnenclan gewonnen und das Waldstück erobert.
Seitdem arbeiteten sie nicht mehr zusammen.
Finsterstern hatte geschworen nie wieder mit dem Sonnenclan Geschäfte zu machen bis ske das Stück Wald zurück bekam und Lichterstern hatte geschworen uns nie wieder zu unterstützen bis seine Schwester, Finsterstern, nicht einsah das er das Recht auf dieses Land hatte.
So war das immer zwischen ihnen. Streitereien, Krieg, Niederlagen.
Keiner von beiden wollte nachgeben, egal wie viele Tode ein Kampf gekostet hatte.
Sie waren beide stur, dickköpfig und siegessicher. Drei Eigenschaften die viel Schaden anrichten konnten.
Ribiselpfote sah sich um. Sie roch Sonnenclan ganz in der Nähe und stellte sich mit ausgefahrenen Krallen hin.
Zwei verschieden-farbige Augen starrten sie an und kamen immer näher.
Das eine war grün und das andere orange und sie kamen schnell näher.
"Wer bist du? Was willst du?" fauchte sie und sah plötzlich...
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