6. Kapitel


War die Botschaft etwa von der verschwundenen Katzenminze-Gruppe? Plötzlich war Blütenpfote sehr aufgeregt. Sie hatte eigentlich alle Hoffnungen, dass sie je wieder etwas von den Katzen hören würden aufgegeben gehabt. Sie konnte sich auch kaum noch an die Katzen, die damals weggegangen waren, erinnern. Schließlich war sie damals erst drei Monde alt gewesen.

Blütenpfote war gespannt, was Mooskralle zu berichten hatte. „Vor genau einem Mond war ich in einer schönen hügeligen Sandlandschaft. Ich habe andere Katzen gerochen und sie gesucht um sie zu fragen, ob es ihr Territorium war oder ob ich dort leben konnte.

Irgendwann habe ich die Katzen am Fuße eines Hügels gesehen und sofort Heideglut erkannt. Als ich näher gekommen bin, habe ich auch Schwarzfell vom DonnerClan und Eulenpelz und Rostpelz vom SchattenClan erkannt. Außerdem waren da noch zwei andere Clankatzen, die ich aber nicht zuordnen konnte. Ich bin den Hügel ein Stück entlang gelaufen, um die Katze besser sehen zu können und dann war da Sonnenherz vom FlussClan, der getötet wurde."

Tulpenstern unterbrach Mooskralle aufgebracht: „Von wem wurde Sonnenherz getötet?" Blütenpfote erinnerte sich, dass Sonnenherz Tulpensterns Halbbruder gewesen war.

„Da waren noch andere Katzen. Viele andere Katzen. Sie nennen sich die Mond-Katzen. Ein Kater von ihnen hat Sonnenherz getötet."

Der Heilerschüler des FlussClans Blattpfote heulte laut auf und rannte dann zur zweiten Anführerin des FlussClans Wasserschweif, die seine Mutter war. Blattpfote tat Blütenpfote unglaublich leid. Sonnenherz war sein Vater gewesen.

Mooskralle setzte seinen Bericht fort: „Als Sonnenherz gestorben ist, hat er mich gesehen und gerufen, dass ich Hilfe holen sollte und zwar vor Vollmond. Heute ist Vollmond. Ich habe mein Bestes gegeben, früher hier zu sein."

Himmelstern fragte verwirrt, warum es so wichtig gewesen sei, dass die Hilfe vor Vollmond kommt.

„Was ist die Konsequenz davon, dass wir ihnen nicht rechtzeitig zu Hilfe gekommen sind?", fügte Dunkelstern hinzu.

„Ich habe auf meinem Weg hierher einen Kater getroffen, der einige Zeit bei den Mond-Katzen gefangen gewesen war. Er hat mir erzählt, dass jeden Vollmond eine Mond-Katze beweisen muss, dass sie ein würdiges Mitglied ist indem sie einen Gefangenen tötet." Mooskralle sah die versammelten Katzen traurig an. Dann fügte er leise hinzu: „Das bedeutet, dass gerade eine Clankatze um ihr Leben kämpft."

Unter den Katzen herrschte betroffenes Schweigen. Blütenpfote konnte es sich kaum vorstellen, wie es der Katzenminze-Gruppe gehen musste.

Himmelstern hatte einen Vorschlag: „Die zweiten Anführer sollen die Clans nach Hause führen. Die Anführer und Heilerkatzen bleiben hier." Blütenpfote hätte gerne mitbekommen, was die Anführer nun besprachen, doch sie folgte Löwenpelz, nachdem sie nochmal einen mitleidigen Blick zu Blattpfote geworfen hatte, in Richtung Lager.

Im Lager angekommen, wollten Graupfote und Flammenpfote natürlich wissen, was passiert war, doch Blütenpfote wollte nicht reden. Sie behauptete, sie müsse zum Schmutzplatz und setzte sich dann in den Wald um alleine zu sein.

Erleichtert, jetzt keine Fragen beantworten zu müssen, starrte sie in Richtung Baumgeviert. Um den Kopf frei zu bekommen, entschied sie, zu jagen. Sie wusste, dass es den Schülern verboten war, sich ohne Erlaubnis vom Lager zu entfernen, schon gar nicht nachts, doch sie wollte auf andere Gedanken kommen.

Sie hatte noch nie bei Nacht gejagt. Es war schwieriger, als sie erwartet hatte. Fast alle Tiere schliefen bereits.

Blütenpfote war nah dran, aufzugeben, als sie ein Eichhörnchen in einem Baum bemerkte. Es saß sehr hoch oben, doch Blütenpfote konnte sehr gut klettern, also beschloss sie, es zu versuchen. Doch kaum war sie auf den Baum geklettert, als das Eichhörnchen sie bemerkte und auf einen anderen Baum hüpfte. Wütend verfolgte Blütenpfote es.

Sie wusste, dass es sehr gefährlich war. Nach einem Fall von dieser Höhe würde sie wahrscheinlich nie mehr gehen können.

Obwohl Blütenpfote dachte, dass sie es nicht mehr erreichen konnte, jagte sie dem Eichhörnchen nach. Sie sprang von Baum zu Baum. Einmal dachte sie, sie wäre nicht weit genug gesprungen, doch ihre Vorderpfoten erreichen gerade noch so den Ast.

Das Eichhörnchen war über ihr und sprang gerade in sein kugelförmiges Nest. Blütenpfote kletterte leise nach oben bis sie direkt unter dem Nest war.

Da das Nest nur einen Eingang hatte, positionierte Blütenpfote sich davor. Sie schlug mit ihrer Pfote nach dem Eichhörnchen. Das Eichhörnchen drückte sich jedoch an die andere Seite des Nests. Blütenpfote riss das Nest ein bisschen auf. Das Eichhörnchen verharrte in Schockstarre, sodass Blütenpfote es ganz einfach töten konnte. „Danke SternenClan für diese Beute.", murmelte sie.

„Blütenpfote, komm sofort da runter!", ertönte Mohnsterns Stimme von unten. Blütenpfote erschrak. Sie würde jetzt bestimmt Ärger bekommen. Schnell kletterte sie vom Baum. Unten standen Mohnstern, Weißblume und Regenpfote.

Mohnstern starrte Blütenpfote lange entgeistert an. Blütenpfote senkte den Blick auf ihre Pfoten. Sie hatte Angst vor dem, was er sagen würde. Bestimmt würde sie Ältestendienst bekommen. Warum mussten die Katzen auch ausgerechnet jetzt hier vorbei kommen? Vorsichtig hob sie ihren Blick wieder und sah ihren Anführer ängstlich an. Schließlich sagte er: „In all meinen Blattwechseln als Anführer habe ich so etwas noch nie erlebt."

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