4. Kapitel
„Wacht auf! Glanzauge hat mir ein Eichhörnchen gegeben, dass wir uns teilen sollen.", hörte Blütenpfote Flammenpfotes Stimme. Er stand im Schülerbau. Vor ihm lag ein fettes Eichhörnchen. Blütenpfote freute sich sehr, da Eichhörnchen ihre Lieblingsbeute waren.
Die drei Schüler teilten sich das Eichhörnchen. Es schmeckte nicht mehr so frisch, aber es war trotzdem lecker.
„Denkt ihr, dass wir heute mit auf die Große Versammlung dürfen?", fragte Graupfote.
Blütenpfote dachte kurz nach. „Ich denke, dass ich mitkommen darf. Ich war ja die letzten beiden Male nicht da.", antwortete sie dann.
„Ich war, seit ich Schüler bin auf jeder Großen Versammlung.", prahlte Flammenpfote.
„Dann wird es ja mal Zeit, dass du nicht mitkommen darfst.", meinte Graupfote. Ein Jaulen verkündete, dass Mohnstern eine Versammlung einberufen hatte. Die Schüler liefen aus dem Bau.
„Folgende Katzen werden heute mit auf die Große Versammlung kommen: Löwenzahn natürlich und Regenpfote. Weißblume hat sich entschieden, im Lager zu bleiben, falls Buchennase ihre Jungen bekommt. Wieselauge, Farnschweif, Klettennase, Braunfell und Blütenpfote."
Blütenpfote freute sich sehr. Flammenpfote, der neben ihr stand ließ enttäuscht den Kopf hängen. „Du darfst bestimmt nächstes mal wieder mit.", tröstete Blütenpfote ihn.
Die Versammlung löste sich auf. Braunfell kam zu ihrer Schülerin gelaufen. „Freust du dich schon auf die Große Versammlung?", fragte sie. „Ja, ich freue mich total.", antwortete Blütenpfote glücklich.
„Du darfst bis wir losgehen im Lager bleiben. Bring den Ältesten nachher etwas zu fressen und entferne ihre Zecken. Farnschweif will noch die Wände der Kinderstube dichter machen. Hilf ihm dann. Ansonsten hast du Freizeit. Ich gehe jetzt auf Grenzpatrouille. Bis nachher.", teilte sie Blütenpfote mit. Blütenpfote freute sich sehr, sich den heutigen Tag selber gestalten zu dürfen. „Danke, Braunfell!", rief sie der braunen Kätzin, die sich gerade zu ihrer Patrouille gesellte hinterher.
Sie wollte ihren Freunden gerade sagen, dass sie einen freien Tag bekommen hatte, da merkte sie, dass Fuchspfote nicht mehr neben ihr stand. Sie sah sich kurz um. Er stand neben seiner Mentorin Glanzauge bei der Grenzpatrouille. Da fiel Blütenpfote ein, dass ihre Freunde ja nicht frei hatten. Graupfote redete gerade mit seiner Mentorin Rosennacht.
Danach ging er zu Blütenpfote. „Rosennacht hat mir gesagt, dass sie bald in die Kinderstube zieht. Sie hat gesagt, dass dann Klettennase oder Drosselpelz mein Mentor wird." Blütenpfote hoffte, dass es nicht Klettennase sein würde. Dann berichtete sie Graupfote fröhlich, was Braunfell zu ihr gesagt hatte.
„Du hast ja Glück. Ich geh nachher auf Jagdpatrouille. Bis dahin habe ich noch ein bisschen Zeit. Die beiden Schüler setzten sich an eine sonnigen Fleck.
„Wie lange dauert es wohl noch, bis wir Krieger werden?", fragte Graupfote. Blütenpfote dachte nach. „Ich denke, dass ich in zwei Monden zum Krieger ernannt werde. Du bist einen Mond jünger als ich, also wird es bei dir wahrscheinlich noch drei Monde dauern.", meinte sie. „Das ist noch lange.", bedauerte Graupfote.
„Die Jagdpatrouille beginnt.", bemerkte er dann und stand auf. Er verabschiedete sich von Blütenpfote, dann lief er zu Drosselpelz, Klettennase und Rosennacht. Die Katzen verließen das Lager. Blütenpfote blieb noch in der Sonne sitzen.
Irgendwann sah sie Farnschweif, der ein paar Brombeerranken in das Lager zerrte. Blütenpfote lief zu ihm und half ihm, die Ranken zu Kinderstube zu ziehen. Sie verwebten die Ranken und unterhielten sich währenddessen über das Jagen. Farnschweif erzählte Bütenpfote, die seine Enkelin war, dass er in seiner Schülerzeit mal ein Eichhörnchen über einen Baum gejagt hatte und es gefangen hatte. Dann war es jedoch vom Baum gefallen und auf dem Kopf seines Mentors gelandet.
Als sie fertig waren, ging Blütenpfote zu den Ältesten. Rotstein schlief in seinem Nest. Er sah sehr schwach aus. Rindenherz unterhielt sich mit seiner Schwester Silberpelz. Lerchennacht war nicht da. Rindenherz drehte sich um als er Blütenpfote bemerkte.
„Auf dem Frischbeutehaufen liegt noch eine Maus von gestern. Soll ich sie euch bringen oder wollt ihr warten, bis frische Beute da ist?", fragte sie. „Du kannst uns die Maus gerne bringen", antwortete Silberpelz. Blütenpfote brachte ihnen die Maus. Rotstein war inzwischen aufgewacht. Blütenpfote holte Mäusegalle und begann, seine Zecken zu entfernen.
Irgendwann rief Regenpfote draußen laut nach Weißblume. Blütenpfote sah nach draußen. Regenpfote stand am Eingang der Kinderstube. „Buchennase bekommt ihre Jungen!", rief er Weißblume entgegen. „Was ist? Die Zecke an meinem Ohr bewegt sich nicht von alleine da weg.", murrte Rotstein. Blütenpfote machte sich wieder an ihre Arbeit. Ein paar mal hörte sie Buchennase laut Jaulen.
Als sie gerade den Bau verließ, kam Regenpfote aus der Kinderstube. Blütenpfote wollte ihn gerade fragen, ob alles geklappt hatte, da bebte der Brombeerwall, der das Lager schützte und die Jagdpatrouille kam zurück. Ganz vorne lief Klettennase, dahinter Drosselpelz. Er trug ein kleines Eichhörnchen. Regenpfote lief sofort auf ihn zu. „Deine Jungen sind da!", rief er. Drosselpelz ließ das Eichhörnchen fallen und rannte in die Kinderstube. Plötzlich war Blütenpfote sehr aufgeregt. Sie konnte es kaum erwarten, die Jungen zu sehen.
Da kam auch Graupfote in das Lager gelaufen. Er trug ein riesiges Eichhörnchen. „Hast du das gefangen?", fragte Blütenpfote staunend. „Ja, ich habe es mit Rosennacht gefangen." Graupfote brachte das Eichhörnchen auf den Frischbeutehaufen und kam dann zu Blütenpfote, die sich wieder einen sonnigen Fleck gesucht hatte.
Gemeinsam warteten sie darauf, dass etwas spannendes passierte.
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