10. Kapitel


Blütenpfote wachte sehr spät auf. Sie war alleine im Schülerbau. Die Schülerin blieb noch kurz liegen, dann stand sie auf und ging raus.

Es war schon fast Sonnenhoch. Sofort fiel Blütenpfote Klettennase ins Auge, welcher gerade am Brennesselfleck einen Spatzen fraß. Blütenpfote versuchte, ihn zu ignorieren und hielt nach jemandem Ausschau, mit dem sie sich unterhalten könnte.

Ihr Blick blieb an Lerchennacht hängen, welcher sich gerade sonnte. Sie hatte den hellbraunen Ältesten schon immer gerne gemocht und wollte sich unbedingt vor der Reise noch einmal mit ihm unterhalten. Sie lief zu ihm. Er bemerkte sie sofort.

„Hallo, Blütenpfote! Ich wünsche dir viel Glück für deine Reise." Blütenpfote bedankte sich und fragte, wie es ihm gehe. „Leider nicht mehr so gut wie in meiner Zeit als Schüler", bedauerte der braune Kater. „Meine Muskeln werden schwach. Meine Ohren werden schlechter. Eigentlich wird alles schlechter."

Da kam Blütenpfote ein Gedanke, der ihr noch gar nicht eingefallen war. Sie würde zwei Monde lang weg sein. In diesen zwei Monden würde sich der Clan verändern. Ihre Freunde würden sich ändern. Doch das schlimmste war, dass möglicherweise Katzen sterben würden. Könnte das mein letztes Gespräch mit Lerchennacht sein?

„Du bist nervös wegen der Reise", bemerkte Lerchennacht.

„Ich denke gerade daran, dass sich der Clan verändern wird während ich weg bin. Es könnten Krieger zu Ältesten werden, Junge geboren werden oder" Blütenpfote stockte kurz. „Es könnten Katzen sterben." Zum Beispiel du fügte sie in Gedanken hinzu.

Der Älteste seufzte. „Es können immer Katzen sterben. Alle Katzen sterben irgendwann. Du hast Recht, der Clan wird sich verändern, aber nicht unbedingt zum Schlechten. Er kann auch besser werden. Das ist es doch, wo wir alle dran arbeiten."

Blütenpfote verstand nicht ganz, worauf Lerchennacht hinaus wollte. „Wie könnte der Clan denn besser werden?"

„Ich denke das wichtigste ist, dass wir nett zueinander sind. Wir müssen nicht alle Freunde sein, aber ein freundlicher Umgang miteinander bringt uns definitiv weiter."

Blütenpfote stimmte ihm zwar zu, dachte dabei jedoch an Klettennase. Er würde bestimmt nie nett zu ihr sein und sie weiterhin hassen.

Mohnstern rief Blütenpfote zu sich. Klettennase und Wieselauge standen bereits bei ihm. Braunfell kam auch gerade. Blütenpfote hielt so viel wie möglich Abstand von Klettennase.

Mohnstern wollte nochmal Infos zur Reise sagen: „Mooskralle hat einiges über die Mond-Katzen in Erfahrung gebracht.

Die Mond-Katzen müssen sich regelmäßig beweisen, indem sie Katzen töten. Dafür nehmen sie andere Katzen gefangen. Jeden Vollmond muss sich eine Mond-Katze beweisen. Daher haben wir geplant, dass ihr vor dem nächsten Vollmond bei den Mond-Katzen ankommt und die Clankatzen vorher rettet.

Mooskralle hat hierher einen Mond gebraucht, aber er ist auch teilweise mit einer ehemaligen Mond-Katze gereist. Dieser Kater war vorher einen Mond bei den Mond-Katzen gefangen gewesen, hatte die Mond-Katze gegen die er antreten musste, töten können und ist so frei gekommen. Er hat Mooskralle noch mehr über die Mond-Katzen erzählt, aber das wird er euch auf der Reise noch genauer erklären.

Wenn ihr bei den Mond-Katzen ankommt, werdet ihr kämpfen müssen. Der Kampf wird schwierig werde, da die Mond-Katze sehr starke Kämpfer sind. Deswegen sollt ihr euch danach erholen bevor ihr die Rückreise antretet. Auch die Katzenminze-Gruppe ist sehr geschwächt und würde so eine lange Reise vermutlich nicht durchhalten. Blattpfote kommt mit um eure Wunden nach dem Kampf zu heilen."

Mohnstern machte eine kurze Pause.

Dann sprach er weiter: „Ihr werdet viel Zeit mit Katzen aus den anderen Clans verbringen. Dabei werdet ihr als Gruppe zusammenwachsen und das ist auch wichtig für den Kampf. Vergesst jedoch nie, dass die anderen Clans unsere Rivalen sind. Erzählt ihnen nicht zu viel. Ich denke, ihr könnt alle selber einschätzen, wie viel ihr erzählt, behaltet aber immer im Hinterkopf, dass ihr verschiedenen Clans angehört. Vertraut ihnen nicht zu sehr.

Das gilt auch für Mooskralle. Wir wissen nicht, ob wir ihm wirklich trauen können. Er könnte euch auch in eine Falle locken. Wir haben einfach nicht die Zeit, zu prüfen, ob wir ihm vertrauen können, also seid vorsichtig.

Klettennase, ich möchte, dass du die Verantwortung für die DonnerClan Katzen trägst."

Nein, bitte nicht Klettennase! Warum nicht Braunfell oder wenigstens Wieselauge? Klettennase sah stolz aus.

„Das werde ich tun", versprach der schwarze Kater seinem Anführer.

Mohnstern beendete seine Ansprache: „Morgen bekommt ihr von Weißblume Reisekräuter und geht dann mit mir zum Treffpunkt. Macht jetzt etwas, was euch Spaß macht."

Mohnstern ging in seinen Bau.

Blütenpfote sah, dass Graupfote in der Nähe saß und lief zu ihm. Blütenpfote wollte erzählen, was Mohnstern erklärt hatte, doch Graupfote unterbrach sie: „Ich hab eh alles mitbekommen."

„Oh"

„Was ich mich frage ist, ob Klettennase die Reisekräuter essen wird, wenn Weißblume sie ihm gibt."

Blütenpfote schnurrte belustigt. Normalerweise hätte sie diese Aussage nicht so lustig gefunden, doch gerade war sie zu nervös.

Graupfote merkte es. „Bist du aufgeregt?", fragte er.

Blütenpfote antwortete wahrheitsgemäß: „Ja, ich bin sehr aufgeregt."

Graupfote seufzte. „Das kann ich verstehen. Ich wäre auch total aufgeregt."

Plötzlich erschrak Blütenpfote. „Ich werde dann ja viel später erst zum Krieger ernannt."

„Dafür darfst du mit auf die Reise. Das ist doch viel besser", entgegnete Graupfote.

Blütenpfote seufzte. „Wahrscheinlich hast du Recht."

Rosennacht kam auf Graupfote zu. „Geh mal zu den Ältesten und kümmere dich um ihr Zecken."

Genervt stand Graupfote auf. Magst du mitkommen?", fragte er. „Du musst mir natürlich nicht helfen, aber du kannst ja einfach dabei sein."

Blütenpfote stimmte zu. Die beiden Freunde liefen zum Bau der Ältesten. Lerchennacht war nicht da. Der Kater war zwar schon alt, verbrachte aber noch viel Zeit mit den Kriegern und machte mit seiner Enkelin Glanzauge sogar manchmal Spaziergänge im Wald.

Rindenherz schlief gerade und Silberpelz saß neben dem Eingang. Rotstein war überraschend wach. Blütenpfote setzte sich neben Silberpelz während Graupfote Rotsteins Zecken entfernte. Silberpelz erzählte währenddessen eine Geschichte von Rennstern, einem Anführer, der vor vielen Blattwechseln den WindClan angeführt hatte.

Als Graupfote fertig war, teilte er Blütenpfote mit, dass er jetzt jagen müsse. Blütenpfote blieb alleine im Lager zurück.

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