1. Kapitel
Lichtpfote saß mit ihren Brüdern Fuchspfote und Blattpfote im Gras neben dem Schülerbau.
Hagelfell kam mit einem Fisch im Maul auf sie zu. Sie war noch nicht lange Kriegerin und hatte einen großen Teil ihrer Schülerzeit mit Lichtpfote und Fuchspfote verbracht.
Bevor sie jedoch bei den Schülern angekommen war, stand Blattpfote auf. „Schiefzahn will, dass ich komme.", erklärte er genervt und ging zum Heilerbau. Schilfzahn stand vor dem Schilf, das den Eingang bedeckte. Er wirkte ungeduldig. „Hallo Hagelfell!", rief Fuchspfote. „Hallo Fuchspfote!", schnurrte Hagelfell. „Hallo", miaute auch Lichtpfote. „Hallo", antwortete Hagelfell. „Wie läuft eure Ausbildung?", fragte die getupfte Kätzin.
Bevor jemand antworten konnte, kam Leopardenbein und unterbrach ihre Unterhaltung. „Lichtpfote, bring den Ältesten einen Fisch!", befahl ihre Mentorin. Enttäuscht stand Lichtpfote auf. Sie tappte zum Frischbeutehaufen, nahm einen großen Fisch und lief damit zum Ältestenbau hoch.
Der Bau bestand aus verwobenen Weidenzweigen. Lichtpfote ging hinein. Schmetterlingsflügel putzte sich gerade. Schilfröte saß in seinem Nest und starrte Lichtpfote durchdringend an. Er war blind. Lichtpfote fand es unheimlich, so angestarrt zu werden. „Ich habe einen Fisch für euch.", erklärte sie schnell und legte den Fisch auf den Boden.
„Wo bleibt Schiefzahn? Er wollte mir Kräuter bringen, damit ich besser atmen kann.", wollte Schilfröte wissen. „Ich kann ihn fragen gehen.", schlug Lichtpfote vor. „Mach das und sag ihm, dass er sich beeilen soll.", verlangte der alte Kater.
Lichtpfote wollte gerade aus dem Bau hinaus gehen, als Blattpfote herein kam. Der Heilerschüler legte Kräuter vor Schilfröte ab und erklärte: „Hier ist das Habichtskraut." „Das wurde aber echt Zeit.", beschwerte Schilfröte sich. Lichtpfote nickte ihrem Wurfgefährten zum Abschied zu und verließ den Bau.
Sie sah den Hang hinunter, wo sich die restlichen Baue des FlussClans befanden. Die untergehende Sonne strahlte sie von der Seite an und tauchte das Lager in ein angenehmes goldenes Licht. Lichtpfote war so glücklich, ein Teil des FlussClans zu sein. Sie ließ ihren Blick über das Lager schweifen.
Fuchspfote saß noch immer mit Hagelfell neben dem Schülerbau. Fleckenkralle unterhielt sich mit Fuchspfotes Mentor Habichtherz. Lichtpfote wünschte sich, Habichtherz wäre ihr Mentor. Sie mochte ihn wesentlich lieber als seine Schwester Leopardenbein, die ja ihre Mentorin war.
Da sah Lichtpfote ihre Mutter Wasserschweif. Sie saß alleine in der Nähe des Frischbeutehaufens und fraß einen Fisch. Lichtpfote wurde sofort traurig, als sie ihre Mutter so sah. Früher hatten sich ihre Mutter und ihr Vater Sonnenherz abends einen Fisch geteilt. Doch er war vor ungefähr sechs Monden mit sieben anderen Katzen aus allen Clans losgezogen um Katzenminze zu suchen und seit dem hatten die Clans nichts mehr von der Katzenminze-Gruppe gehört. Die meisten Katzen hatten die Hoffnung aufgegeben, sie jemals wieder zu sehen.
Lichtpfote entschloss sich, zu Wasserschweif zu gehen. Während sie den Hang hinunter lief, kam jedoch die Königin Schwimmfuß zu Wasserschweif. Lichtpfote sah zu, wie sich die Wurfgefährtinnen begrüßten und entschied sich dann, doch zum Schülerbau zu gehen.
Da sie Fuchspfote und Hagelfell nicht stören wollte, setzte sie sich an den Eingang und wartete darauf, dass Riesenpfote kam. Während sie wartete, beobachtete sie ihre Großmutter Seerose und Schimmerlicht, die sich stritten. Seerose motzte Schimmerlicht an, doch Lichtpfote war zu weit entfernt um zu verstehen, worüber die Kätzinnen stritten.
Da sah Lichtpfote, dass Riesenpfote auf sie zu kam. Er war total nass und schlecht gelaunt. „Was ist passiert?", fragte Lichtpfote den großen Kater und schnurrte belustigt.Riesenpfote antwortete wütend: „Ich war mit Tulpenstern am Fluss. Ich sollte eine neue Technik probieren, um Fische zu fangen. Als ich einen gesehen habe, habe ich versucht ihn zu fangen. Aber meine Pfote ist umgeknickt und ich bin im Fluss gelandet. Wütend sah er seine Vorderpfote an.
Zwei Monde nach seiner Ernennung zum Schüler hatte es einen Kampf um die Sonnenfelsen gegeben. Dabei hatte er sich verletzt und musste danach zwei Monde im Heilerbau verbringen. Seitdem hatte er manchmal Probleme mit seiner Pfote. Obwohl der Kater über einen Mond älter war, als sie, war sie mit ihrer Ausbildung ein kleines Stück weiter als er.
Tröstend leckte Lichtpfote Riesenpfote über das Gesicht. Dann half sie ihm, ihn zu trocknen, indem sie sein Fell trocken leckte. Als sie fertig war fragte sie: „Hast du schon gegessen?"„Ich habe noch nicht gegessen. Wollen wir uns etwas teilen?", antwortete er. „Warte kurz. Ich hole uns eine Maus.", versprach Lichtpfote.
Eigentlich mochte Lichtpfote keine Mäuse, aber Riesenpfote fraß sehr gerne Mäuse. Also tappte sie zum Frischbeutehaufen.
Eigentlich waren es zwei Haufen. Auf einem lagen die Fische und einen Pfotenschritt entfernt lagen andere Tiere. Gerade lagen da drei Mäuse und ein Kaninchen.
Die meisten Katzen im FlussClan fraßen Fisch, doch einige mochten lieber Beute mit Fell. Tulpenstern war eine davon. Sie nahm sich gerade die kleinste der Mäuse als Lichtpfote kam. Tulpenstern sah sie fragend an. „Ich hole eine Maus für Riesenpfote.", erklärte Lichtpfote. Tulpenstern nickte und trug ihre Maus in den Anführerbau.
Lichtpfote nahm sich eine der Mäuse und brachte sie zu Riesenpfote. Er freute sich sehr. Gemeinsam fraßen sie die Maus. Lichtpfote tat so, als würde die Maus ihr total schmecken. In Wirklichkeit fand sie, dass sie nach Erde schmeckte.
Danach gingen sie kurz raus und wünschten Fuchspfote, Hagelfell und Blattpfote, der inzwischen wieder bei den beiden saß, eine gute Nacht. Dann legten sie sich in ihre Nester und bald schlief Lichtpfote zufrieden ein.
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