Prolog
Leichte Nebelschwaden hingen über der Lichtung, die von einem dichten Wald umgeben war. Der Mond schien hell zwischen den Zweigen hindurch und ließ die Lichtung silbern Funkeln. Weit entfernt, zwischen den Bäumen verschwunden, rauschte ein Bach und Beutegeruch hing in der Luft. Zwei riesengroße Gestalten saßen verbogen hinter einem riesigen Felsen, der am Rande der Lichtung stand. Ein leises Knacken ertönte, als ein alter Kater auf die Lichtung trat. Ihm folgte eine hübsche, weiße Kätzin. Eine der großen Gestalten erhob sich auf seine volle Größe und trat ins Licht. Sein Fell war mit schwarzen Streifen versehen und eine riesige Narbe zeichnete sein Maul. Seine großen Pranken hinterließen Kuhlen im Boden, als er auf die beiden Katzen zu trat. Nun folgte die zweite Gestalt. Sie war zierlicher und hatte langes geschmeidiges Fell, welches an Fesseln und Schnauze lang runterhing. Sei gegrüßt Tigerstern. Die anderen beiden Katzen verneigten sich vor den Tigerkatzen. "Herbstfall und Weißblüte, was gebührt uns die Ehre?" Die Stimme des Tigerkaters war rau und ehrfürchtig, aber seine Körperhaltung war gelassen und er schaute neugierig zu den Katzen runter. "Wir müssen mit dir über eine junge Schülerin des Tigerclans sprechen." Tigerstern setze sich und bat die anderen es ihm gleich zu tun. "Nun Herbstfall was ist mit ihr?" "Sie macht dem Sternenclan sorgen." Ein Hustenanfall unterbrach Herbstfall. Sofort eilte Weißblüte an seine Seite und fing an beruhigend auf ihn ein zu reden. Nach einer kurzen Zeit fing er sich wieder und redete weiter. Wir können ihre Zukunft nicht sehen. "Soweit ich weiß ist das nicht das erste Mal, dass so etwas passiert." Tigerstern schien unbeeindruckt von den Nachrichten der beiden Sternenclankatzen. "Sie ist aber nicht irgendeine Katze!" "Sie ist eine Nachkommin der Gründerfamilie. Sie ist dein Blut." Tigerstern stand auf. "Ist sie eines der Jungen, die Nachtsterns Gefährtin auf die Welt gebracht hat?" seine Augen wurden groß vor Sorge. Herbstfall nickte unsicher. Tigerstern trat von der Katzengruppe weg und schauten den Wald hinein. Seine Gefährtin Sonnenstreif lief gelassen zu ihm und legte ihm ihren Schweif über die Schulter. "Die beiden Jungen wurden in der Nacht geboren, als der Sternensee überflutete." Murmelte er vor sich hin. "Das ist es was wir mit dir bereden müssen. Ihr Bruder wurde davor geboren, doch aufgrund von Mondglanz Krankheit gab es Probleme bei der Geburt von der Kätzin. Sie wurde mitten in das Unglück hineingeboren." Der alte Kater senkte den Kopf. "Das muss doch nichts bedeuten." Sonnenstreif mischte sich in die Konversation ein. "Wenn sie eine Nachkommin von uns ist, wird sie nichts zu befürchten haben." Sonnenstreif hatte sich Herbstfall zu gewidmet und schaute ihn fragend an. "Das können wir nicht genau sagen." Er neigte den Kopf vor Sonnenstreif. "Wir werden sie so gut wie es geht unterstützen, aber sie wird wahrscheinlich den Weg einer Kriegerin einschlagen. Wir können ihr nicht mehr sagen, als dass sie in ihrem Leben vorsichtig sein muss. Ihre Zukunft ist ungeschrieben." Herbstfall hustete erneut und Weißblüte meldete sich zu Wort. "Tigerstern, ich werde sie in einem ihrer Träume aufsuchen und sie waren und ich werde immer über sie wachen und ihr bei schweren Entscheidungen bei Seite stehen." Mehr liegt nicht in unserer Macht. "Wir können die Kraft von Mutter Erde nicht unterbinden." "Das alles wäre viel einfacher, wenn ihr beide wieder zurück zum Sternenclan kommen wurdet." Tigerstern wandte sich abrupt zu ihnen um. "Sonnenstreif und ich leben hier schon seit vielen Blattwechseln und das auch nicht ohne Grund." Herbstfall trat einen Schritt zurück. Er wollte was sagen, aber Tigerstern ließ ihn nicht zu Wort kommen. Mit einer Schwanz Bewegung forderte er ihn zum Schweigen auf. "Wir sind damals allein wegegezogen, weil und das Handeln des Sternenclans nicht gerecht war und weil wir unsere Zeit zusammen verbringen wollten. Ich respektiere den Sternenclan und ich bin mir sicher, dass er sich hervorragend um die Clans im Wald kümmert, doch Sonnenstreif und dich haben schon seit hunderten von Blattwechseln von diesen Leben Abschied genommen und wollen einfach nur in Frieden leben. Beute fangen und unter uns sein. Wir haben unsere Dienste für die Clans bereits getan." Herbstfall neigte verständnisvoll den Kopf vor Tigerstern. "Wie du meinst Tigerstern. Du hast immer noch das Sagen. Um Silberpfote werden wir uns kümmern. Wir hoffen nur, dass ihr mal bald wieder vorbeischaut. Die Tür steht immer für euch offen." Er und Weißblüte verneigten sich noch einmal, dann verschwanden sie wieder zwischen den dichten Bäumen, des tiefen Waldes. Tigerstern widmete sich seiner Gefährtin und legte seine Nase an ihre. "Es wir alles gut, dass verspreche ich dir." Die schwänze in einander verschlungen machten auch sie sich auf den Weg zurück zu ihrer ganz eigenen Welt.
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