kapitel 3

Silberpfote öffnete ihre Augen. Ihr war kalt bis unter die Haut. Sie versuchte sich tiefer in ihr Nest zu kuscheln, doch das Moos, auf dem sie lag, war nass und kalt. Rings um sie herum waren kleine Pfützen, in die hin und wieder kleine Wassertropfen hinein platschen. Sie drehte den Kopf und schaute hinauf zu Decke des Baues und sah, dass das Dach, des sonst so sturmfesten Schülerbaus, bis auf den Boden hin, durch geweicht war und die schweren Tropfen nicht mehr halten konnte. An allen Seiten lief Wasser in schalgenförmigen Bahnen die Wände hinunter. Angewidert stand sie auf und schüttelte sich die Tropfen aus dem Fell. Kühler Wind zauste ihr Fell und sie fauchte in das tosende Geheule des Winds hinein. Aschenpfote lag auf der anderen Seite des Schülerbaus und wandte sich hin und her, während er sein Nest mit seinen Krallen bearbeitete. Ich sollte ihn besser wecken, bevor er sich noch selbst das Fell über die Ohren zieht. Vorsichtig um nicht in die Pfützen zu treten, schlich sie auf leisen Pfoten auf ihren Bruder zu und packte ihn mit beiden Vorderpfoten an den Schultern, um ihn kräftig zu schütteln. Wie ein Blitz führ ihr Bruder hoch und schlug seine ausgefahren krallen in ihre Schultern. Überrascht schrie Silberpfote auf und verlor das Gleichgewicht. Zusammen mit Aschenpfote knallte sie auf den harten Boden des Baues. Um sie herum spritzte das Wasser in alle Richtung. Aschenpfote ließ Silberpfote erschrocken los und sprang mit einem lauten jaulen zurück. "Was ist hier passiert und was machst du da?" Seine Stimme war hoch und er hörte sich an wie ein kleines Junges was zum ersten Mal einen Dachs sah. "Ich wollte dich wecken und aus dem Bau holen!" presste Silberpfote die Worte raus. Ihre Schulter schmerzte und ihr Fell wahr eine reine Pfütze aus Moos, Wasser und Schlamm. "Wir müssen das Ahornkralle oder noch besser Nachtstern melden. Hier können wir nicht weiterschlafen, da kommt der Tod uns ja persönlich einen besucht abstatten!" Silberpfote betrachtete missbilligend ihr Nest, welches als sie sich hineingelegt hatte, noch warm und kuschelig war. Mit schnellen Pfotenschritten durchquerten sie den Bau. Mittlerweile war es egal ob sie nass wurden. Beide Schüler wussten, dass es zwecklos wahr sich jetzt noch Sorgen, um ihr Fell zu machen.

Die Lichtung war übersäht mit abgeknickten Ästen und pflanzen Resten, die verkommen in den Pfützen des Lagers herum schwappten. Der Regen fiel so stark, dass Silberpfote befürchtete unter seinem Gewicht zusammen zu krachen. Wie geht es wohl den andern? Sie können doch wohl nicht diesen Sturm überschlafen und generell der Schülerbau wird ja wohl nicht der einzige Bau gewesen sein, der vollgelaufen ist. Wir brauchen dringen einen trockenen Unterschlupf. Wir werden auf jeden Fall nicht alle in Nachtsterns Höhle unterkommen und in der Heilerhöhle ist auch nicht genug Platz für den ganzen Clan. Ich muss erstmal mit Nachtstern reden. Sie zog die Augen zu schlitzen zusammen, um erkennen zu können, ob sich eine Katze draußen befand. Doch außer eines riesigen Astes, der am äußersten Rande des Lagers lag, konnte sie keinen umriss erkennen, der die Größe einer Katze entsprach. Sie stachst ein paar Schritte nach vorne, wobei sie den Kopf schieflegte, um den Regen nicht direkt in die Augen zu bekommen. Der Wind hinderte sie daran noch weiter zu kommen. Sie schaute sich nach hinten um, um zu sehen ob ihr Bruder ihr gefolgt war, doch der stand wie angewurzelt im Eingang des Schülerbaues und schaute angewidert in das tobende Wetter. Es war zwecklos nach ihm zu rufen. Ich muss einen Krieger finden, so werden wir das sonst nicht schaffen, der Wind ist zu stark und das Wasser zu schwer. Silberpfote erreichte mit Mühe die Anhöhe zu Nachtsterns Bau. Sie lehnte sich an die große Felswand, um eine Nische zu finden, in der sie vom Regen geschützt war, doch der Wind wehte direkt auf sie zu. Sie führ die Krallen aus und krallte sich in die aufgeweichte Erde unter ihr, dann holte sie tief Luft und schrie mit aller Kraft nach ihrem Clananführer. "Nachtstern! Nachtstern!" Silberpfote schrie gegen den rege an, weshalb es ihr nicht so vorkam als wollten die Worte weit kommen, als sich oben auf der Steinkante etwas tat. Zwei große gestalten kamen aus der Anführer Höhle und sprangen zu Silberpfote hinunter. Als sie näher kamen erkannte sie Nachtstern und Ahornkralle, die die Ohren wegen dem Wind eng angelegt hatten. "Was machst du bei so einem Wetter hier draußen im freien?" Ahornkralles Worte waren nur ein Fauchen und Silberpfote musste sich bemühen ihn klar verstehen zu können. "Der ganze Schülerbau steht unter Wasser und das Dach wird den Rest auch nicht mehr lange halten können." "Nicht auch noch der Schülerbau!" Nachsterns klang frustriert und ein knurren legte sich in seine Stimme. "Auch der Ältstenbau steht unter Wasser. Wir haben Beerenfell im Heilerbau untergebracht, damit Libellenflug ein Auge auf sie haben kann." "Nachtstern, wo sollen wir die beiden Schüler unterbringen? Im Kriegerbau ist kein Platz mehr für zwei Katzen." Ahornkralle trat unruhig von einer Pfote auf die andere. "Sie werden im meinem Bau schlafen" Nachtstern gibt seinen Bau für uns auf! Auch wenn wir seine Jungen wahren, war es nicht üblich für einen Anführer sein Eigentum zu teilen.

"Und wo wirst du schlafen Nachstern, im Kriegerbau ist auch für dich zu wenig Platz." Ahornkralle schien verwirrt "Ich werde bei Mondglanz vorbeischauen. Die Schüler haben das alte Moos noch nicht hinausgeschaffen ich werde es mir dort gemütlich machen. Morgen schauen wir weiter und schauen was wir reparieren müssen, solange können wir nichts tun, außer warten und schlafen, damit mir morgen früh fit für die Aufräumarbeiten sind." Ahornkralle nickte zur Zustimmung. Silberpfote traute ihren Ohren kaum. Wir dürfen im Anführerbau schlafen? Welche Katze bekommt schon mal so eine Ehre im Nest des Anführers zu schlafen. Ich muss sofort zu Aschenpfote und ihn holen. Ohne ein weiters Wort mit den Kriegern zu wechseln, schoss sie davon, um ihrem Bruder zu holen und mit ihm gemeinsam in den Bau einzutreten. Aschenpfote stand noch immer im Eingang. Sein Fell klebte an seinem Körper und ließ ihn klein und mickrig erscheinen. "Beeil dich! Nachtstern hat uns befohlen in seinem Bau zu schlafen, während er sich zu Mondglanz, in die Kinderstube gesellt." Silberpfotes stimme quickte vor Aufregung. Auch Aschenpfotes Miene hellte sich auf. Mir einen weiteren kurzen Blick auf die tosenden Bäume und den dunklen Himmel, nahm Aschenpfote seine kraft zusammen und rannte hinter Silberpfote durch den regen zum Bau des Anführers. Die beiden Krieger standen immer noch unten an der Felswand und warteten auf die Rückkehr der beiden Schüler. "Beeilt euch, dass ihr reinkommt und kuschelt euch schön zusammen, damit euch warm wird und morgen gucken wir weiter!" Nachtsterns Stimme war bestimmt und er machte sich dann schnell mit Ahornkralle auf den Weg durch den Sturm zum Kriegerbau. Silberpfote schaut ihnen noch hinter her, während Aschenpfote bereits damit beschäftigt war hinauf zum Eingang zu klettern. Silberpfote tat es ihm gleich und dann verschwanden beide im inneren des Baus. Im hintersten Teil des Baues lag ein großes Nest, welches mit Federn ausgepolstert war. Es war warm und trocken und die beiden Schüler ließen sich ohne ein weiteres Wort in das Nest sinken und kuschelten sich eng an einander. Nach dem ganzen Trubel fielen Silberpfote die Augen fast von selbst zu. Nicht einmal das nasse Fell von Aschenpfote, dass er eng an sie drückte, störte sie.

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