Kapitel 3

„Was ist denn passiert?", fragte Häherpfote Löwenpfote und Distelpfote. „Schattenjunges! Dieses kleine Junge ist bestimmt im Auftrag vom Schattenclan hier um uns alle zu töten!", fauchte Distelpfote. „Was ist denn los mit dir? Du bist anders, seit dem Schattenjunges hier ist", miaute Häherpfote. „Ich bin nur misstrauisch", gab sie zurück. „So, fertig, du bist verarztet. Du kannst nun wieder gehen", sagte Häherpfote. „Danke", sagte Distelpfote. „Das ist doch meine Pflicht!" Distelpfote ging. „Sie ist wirklich komisch", flüsterte Löwenpfote. „Ich merke es. Jetzt kann ich verstehen, dass sie misstrauisch ist, da sie von einem kleinen Jungen angegriffen wurde, aber vorher?" „Löwenpfote, wo bist du?" Aschenpelz' Stimme ertönte. „Ich muss gehen", sagte Löwenpfote und ging aus dem Heilerbau. Was geht wohl jetzt ihr vor sich? Langsam ging Häherpfote auf Schattenjunges zu und legte sich neben sie. Er versuchte im gleichen Takt wie sie zu atmen.
Er blickte um sich. Wald, überall waren Bäume. Er versuchte, ihren Geruch zu wittern und fand ihn auch. Flink, aber vorsichtig, folgte er dem Geruch, bis er kurz vor einer Lichtung stehen blieb. Er versteckte sich hinter einem Gebüsch. Er konnte Schattenjunges sehen, die einer anderen Katze zuhörte. Sie schaute zu einer Katze, mit langem braunen Fell. „Hör gut zu, ich habe dir etwas mitteilen", begann die braune Katze, „wie ich mitbekommen habe, kannst du noch nicht kämpfen. Das werde ich dir aber beibringen. Ich habe dafür noch eine Katze hierher bestellt. Tigerstern, komm her!" Ein dunkelbraun getigerter Kater trat aus einem Gebüsch. „Was willst du Braunstern? Ah, das ist doch Schattenjunges, nicht?" „Ja, das ist sie. Ich möchte sie trainieren und du hilfst mir." „Meinetwegen." Häherpfote sah, wie sie Schattenjunges trainierten. Das muss Feuerstern wissen! Er rannte leise davon.
Als er seine Augen öffnete, sah er nur schwarze leere. Er hörte, wie Schattenjunges ebenfalls erwachte. Sie stand auf. „Distelpfote hat recht, du hintergehst uns!" „Wie meinst du das?", fragte sie, doch da rannte er schon aus dem Bau, Schattenjunges hinterher. „Warte!", rief sie. Abrupt machte er halt. „Du bist immer eine vom Schattenclan! Ich habe gesehen, wie du mit Braunstern und Tigerstern gesprochen hast!" „Psst, nicht so laut",flüsterte sie panisch, „Woher weißt du das?" „Ich kann in anderen Träumen wandeln. Ich habe es gesehen, denn das kann ich in Träumen." „Sie wollen nur das Beste für mich. Ich werde schon nichts dummes anstellen, versprochen." „Ach, und war das mit Distelpfote etwa was schlaues?" „Nein, das kann ich schlecht erklären. Ich muss jetzt auch zu Feuerstern. Bitte, sage es keinem." Häherpfote nickte nur und ging wieder in den Bau. Er musste das alles erstmal verarbeiten, also legte er sich wieder hin. Wenn Blattsee wüsste, dass ich heute so viel schlafe, würde sie mir das Fell über die Ohren ziehen. Sein Atem verlangsamte sich, dann schlief er ein. Diesemal hatte er einen eigenen Traum. Er war in einem Wald, aber nicht in dem gleichen, wo Schattenjunges war. Aus einem Gebüsch kam eine schiltplattfarbene Kätzin. „Tüpfelblatt!",rief Häherpfote und kam zu ihr. „Hallo Häherpfote. Ich habe nicht viel Zeit. Ich soll dir eine Nachricht vom Sternenclan überbringen." „Eine Prophezeiung?" „Ja, sie lautet: Schatten ist der Schlüssel zum Sieg." „Ich verstehe nicht", sagte Häherpfote, doch da war Tüpfelblatt auch schon weg.
Wieder erwachte er und sah nur schwarze Leere. „Häherpfote, warum schläfst du? Kümmere dich bitte um die Ältesten." Blattsee war im Heilerbau und hatte bemerkt, dass er schlief. Er trottete über die Lichtung zum Ältestenbau. „Hallo, Häherpfote, schön dich zu sehen, oder eher zu hören”, begrüßte ihn Langschweif. „Hallo, Langschweif”, murmelte er. „Kannst du für uns frisches Moos bringen? Dann könnten wir uns frische Nester machen”, fragte Mausefell. „Klar”, miaute er und verließ den Ältestenbau. Die ganze Zeit über dachte er über diese Prophezeiung nach. Schatten ist der Schlüssel zum Sieg. Was meint der Sternenclan? Doch nicht etwa den Schattenclan oder Schattenjunges. Wie sollen die uns helfen? Wieder im Lager lief er direkt zum Ältestenbau. „Hier ist das Moos”, miaute er und ließ das Moos fallen, „ist es genug?” „Das wird schon reichen”,sagte Mäusefell. Er machte sich nun daran, die Nester frisch zu machen.

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