Kapitel 22

Sie rannte weg, einfach weg. Sie hatte Angst. Sie weinte, trotzdem hielt sie nicht an. Irgendwo blieb sie dann stehen und sackte zusammen. Sie hatte keine Kraft mehr, keine Energie und auch keine Lust mehr. Sie vergrub ihr Gesicht in ihrem Fell. Den Schmerz an ihrem Bein stich wieder heraus. Sie ist einfach gerannt, ohne darauf zu achten, doch jetzt merkte sie ihn ganz genau. Ich bin abstoßend. Erst wollte ich meinen Bruder umbringen und dann noch meinen Geliebten. Nicht zu vergessen das mit Feuerstern. Ich bin eine Gefahr für alle und werde das auch für immer sein. Sie kauerte sich, wie ein Junges, zusammen und schluchzte.

„Ich muss sie suchen gehen!”, rief Löwenglut, nachdem alle Schattenclan Katzen das Lager des Dommerclans verlassen hatten. „Deine Wunden müssen erst versorgt werden”, meinte Häherpfote, der gerade zu ihm kam. „Dafür ist noch später Zeit, erst muss ich sie finden!” Mit diesen Worten rannte er aus dem Lager. Sein Brustfell war blutig und verklebt, trotzdem wollte er erst Schattenwind finden. Er folgte ihrem schon sehr vertrauten Geruch und fand sie zusammemgekauert unter einem Baum. „Schattenwind”, miaute er erleichtert und kam zu ihr. Sie schaute auf und sprang sofort auf. „Bleib weg von mir! Bitte. Ich will dir nicht weh tun.” Ihre Stimme klang traurig und entkräftet. „Du tust mir nicht mehr weh, das spüre ich. Komm mit zurück. Du wirst dann verarztet. Wir können doch das alles vergessen.” „Ich kann das aber nicht vergessen! Ich werde das nie vergessen! Verstehst du? Nie!” „Komm bitte einfach mit. Wenn du es nicht für dich tun willst, dann tu es doch für mich. Ich habe dich schon so oft verloren, ich will dich nicht nochmal verlieren. Ich liebe dich. Ich möchte, dass du bei mir bleibst, für immer. Bitte, komm zurück.” Sie blieb stehen und schaute ihn für einige Zeit einfach nur an. Dann rannte sie zu ihm und vergrub ihr Gesicht in seinem Fell. Sie weinte. Sie weinte über alles, was passiert war. Sie ließ es einfach über sich ergehen. „Kommst wieder mit zurück?”, fragte er nach einiger Zeit. Sie sah ihn an und nickte. Zusammen liefen sie zurück zum Lager. Dort angekommen kam gleich Häherpfote und versorgte beide. „Herzlichen Glückwunsch, Schattenwind. Du hast die Prophezeiungen erfüllt”, miaute er, als er sie versorgte. Sie schaute ihn verwirrt an. „Es gab zwei Prophezeiungen, einmal Schatten ist der Schlüssel zum Sieg und einmal Feuer und Dunkelheit helfen beim Krieg gegen die Hunde. Bei beiden bist du dabei, einmal als Schatten und einmal als Dunkelheit. Feuer soll wahrscheinlich für Feuerstern heißen.” Sie musste schnurren. Sie fand es toll eine, nein sogar zwei Prophezeiungen erfüllt zu haben. „Gut gemacht”, miaute Löwenglut. Zusammen liefen sie zum Kriegerbau und legten sich hin. „Auf das unsere Liebe ewig andauert”, murmelte Schattenwind und schmiegte sich an ihn mit seiner Wärme im Pelz fiel sie in tiefen und erholsamen Schlaf.

Ein paar Monde später

Müde und träge schleppte sich Schattenwind in die Kinderstube. Ihr großer Bauch war kaum noch zu übersehen, bald würde sie ihre Jungen erwarten. Langsam ließ sie sich auf den Boden sinken. Da kam Löwenglut in die Kinderstube. „Na, wie geht's euch denn?”, fragte er und setzte sich zu ihr. „Die Kleinen halten mich ständig auf Trapp. Kaum setzte ich mich hin und will mich ausruhen, da treten die mich und das tut weh. Ich bin froh, wenn sie endlich draußen sind.” Löwenglut konnte sich das Schnurren nicht mehr verstecken.
„Das ist nicht witzig!”, miaute sie, obwohl sie selbst lachen musste. Doch plötzlich hörte sie auf zu lachen und verkrampfte das Gesicht. „Was ist?”, fragte er besorgt. „Hol Blattsee, bitte”, brachte sie hervor. Sofort tat er, was sie gesagt hatte und holte Blattsee. „Ist es schon soweit?”, wunderte sie sich und holte schnell noch etwas, dann liefen sie in die Kinderstube zurück. „Da musst du jetzt durch. Wird aber bald vorbei sein”, miaute Blattsee, dann ging es auch schon los.

„Na ihr Kleinen?”, miaute sie zu ihren zwei kleinen Jungen, die friedlich, an ihr Fell gekuschelt schliefen. Das eine war eine zierliche Kätzin mit orange-gelben Fell und blauen Augen. Das andere war ein etwas größerer Junge mit grauem Fell und schwarzen Punkten und gelb leuchtende Augen. „Wie wollen wir sie nennen?”, fragte Löwenglut, der die ganze Zeit bei ihr geblieben war. „Bei ihr hätte ich an Sonnenjunges gedacht. Bei ihm an Graujunges oder Schwarzjunges.” „Ich finde Graujunges am besten. Da wird sich Graustreif geehrt fühlen.” „Gut, dann nennen wir sie Sonnenjunges und ihn Graujunges.” „Hallo Sonnenjunges, hallo Graujunges”, miaute Löwenglut und leckte beiden über den Kopf. Feuerstern kam in die Kinderstube. „Hallo, wie geht es euch?”, fragte er und kam näher, um die Jungen zu sehen. „Uns geht es gut. Sonnenjunges und Graujunges schlafen noch”, miaute Schattenwind. „Das sind aber schöne Namen”, bemerkte Feuerstern. „Ja, oder? Ganz tolle Namen von einer ganz tollen Kätzin.” Löwenglut schaute Schattenwind verliebt an. „Ich liebe dich, Löwenglut.” „Ich dich auch, Schattenwind.”

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Hi
Ich hoffe euch hat es gefallen. Ich finde sie hat eine gute Länge und die Kapitel sind ebenfalls lang genug. So finde ich es. Wie findet ihr es? Außerdem, wollt ihr, dass ich vielleicht noch ein Buch von deren Kindern, also Sonnenjunges und Graujunges schreibe? Schreibt eure Meinung einfach in die Kommentare.
Viel Spaß noch bei euren weiteren Büchern
LG
Sariii-dragon

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