Kapitel 17

Als Schattenpfote ihre Augen öffnete, saß sie in einem Wald. Sie schaute sich um, sie war hier noch nie gewesen. Sie stand auf und merkte sofort, dass sie keine Schmerzen mehr hatte. Langsam trottete sie durch den Wald und prüfte immer wider die Luft. Es kamen vertraute Gerüche von allen Clans aus einer bestimmten Richtung. Sie lief schneller und bald kam sie auf eine Lichtung. Viele Katzen waren dort und als Schattenpfote ankam, drehten sich alle zu ihr um. Eine blau-graue Kätzin trat hervor. Hinten tuschelten ein paar. „Was ist mit der Prophezeiung?” „Was ist passiert?” „Hallo, Schattenpfote”,begrüßte die Kätzin Schattenpfote. „Woher kennst du meinem Namen? Wo bin ich hier eigentlich? Warum...” „Alles nach dem anderen. Hier bist du im Sternenclan.” Schattenpfote erschrak. „Aber... Bin ich wirklich tot? Und warum bin ich dann nicht im Wald der Finsternis gelandet?” „Ja, du bist tot, aber nicht mehr lange. Du verdienst eine zweite Chance, um die Prophezeiung zu befolgen.” „Prophezeiung? Was für eine Prophezeiung?” „Es gibt zwei. Einmal, Schatten wird den Clan retten, und noch Feuer und Dunkelheit helfen beim Kampf gegen die Hunde.” Schattenpfote dachte nach. „Bei beiden Pfophezeiungen geht es um mich, nicht? Aber was hat es mit dem Feuer auf sich?” „Das musst du selbst herausfinden.” Mit diesen Worten trat die Kätzin an Schattenpfote heran und ihre Nasen berührten sich. Plötzlich verschwomm die Sicht von Schattenpfote und ihre wurde schwarz vor Augen. Nach einigen Minuten konnte sie wieder sehen. Sie sah die Scheune des Pferdeortes. Neben ihr spürte sie Fell. Sie stand auf und hatte keine Schmerzen mehr. Wie kann das sein? Neben ihr lag ein gold-gelber Kater und schlief. „Löwenpfote”, hauchte sie. Sie sah, wie er sich streckte und verwundert aufsah. „Schattenpfote... Aber wie...” Er stand auf und sie schmiegten sich an einander. Socke kam rein, doch als er Schattenpfote sah, blieb er stehen. „Wie ist das möglich?”, fragte er verwundert. Schattenpfote drehte sich zu ihm. „Der Sternenclan hat entschieden, dass meine Zeit noch nicht gekommen ist.” Socke rannte wieder hinaus und holte Molly. Als Molly Schattenpfote sah, lief sie schnell zu ihr. „Das ist ein Wunder”, miaute sie. „Du musst uns erzählen, was passiert ist”,sagte Löwenpfote. Schattenpfote setzte sich hin und begann zu erzählen.

„Es war meine Schuld. Ich hätte dauraus lernen sollen.” Brommbeerkralle saß auf der Mitte des Lagers. Eichhornschweif, Distelpfote und Häherpfote saßen daneben. „Bist du dir sicher, dass ein Hund ihn geholt hat?”, fragte Distelpfote ihren Vater. „Nein. Nur an der Stelle, wo wir ihn zuletzt gerochen haben, haben wir auch Hund gerochen.” Feuerstern saß auf der Hochnase und hörte traurig zu. „Trotzdem müssen wir zur Versammlung. Aber Brommbeerkralle, wenn du willst, kannst du hier bleiben.” Brommbeerkralle schaute auf und schüttelte den Kopf. „Ich komme mit.” Feuerstern nickte. „Gut. Farnpelz, Distelpfote Aschenpelz und Sandsturm, ihr kommt ebenfalls mit. Wir sollten auch bald aufbrechen.” Mit diesen Worten sprang Feuerstern von der Hochnase. „Brommbeerkralle, kommst du bitte mit in meinen Bau?”, rief er noch. Brommbeerkralle stand auf und folgte dem Anführer. „Ich muss mich auf sich verlassen können. Das kann ich im Moment nicht. Erst lässt du es zu, dass Löwenpfote angegriffen wurde und jetzt, dass er verschwunden ist. Das sind Fehler, die nie mehr passieren dürfen, hast du mich verstanden?” Brommbeerkralle nickte. „Gut, dann kannst du jetzt wieder gehen.” Brommbeerkralle verließ den Bau.
„Wir haben schlechte Nachrichten”, begann Feuerstern die Versammlung, „Löwenpfote ist verschwunden. Wir haben die Vermutung, dass er ebenfalls von den Hunden entführt worden ist. Wir müssen unbedingt was dagegen unternehmen.” Er schaute die anderen Anführer an, diese nickten. „Wir haben noch jemanden verloren. Verbannt eher gesagt. Schattenpfote hat uns heimlich hintergangen und hatte es nicht mehr verdient, in unserem Clan zu leben. Wo sie ist, weiß ich nicht.” Nun meldeten sich die anderen Anführer zu Wort. Immer mehr Katzen aller Clans wurden getötet oder entführt. „Wie Feuerstern schon gesagt hat, wir müssen unbedingt was dagegen unternehmen.” Leopardenstern schaute Feuerstern an. „Ja. Der Ort, wo die Hunde sind, ist in der Nähe unseres Lagers. Er wurde bei der Suche nach Mausefell entdeckt.” „Wir müssen uns zusammenschließen, um gegen die Hunde anzukommen”, miaute Kurzstern. Schwarzstern schnaubte. „Ich tu mich dich nie mals mit euch zusammen! Das schafft man doch auch alleine.” „Du bist so sturrköpfig!”, knurrte Leopardenstern. „Sag das nochmal und du musst dir ein neues Territorium suchen!” Schwarzstern machte sich kampfbereit. „Halt!”, reif Feuerstern, „Habt ihr denn vergessen, dass Kampfruhe herrscht! Ihr Mäusehirne!” „Du Hauskätzchen hast mir gar nichts zu sagen!”, knurrte Schwarzstern. „Wir beenden hier nun die Versammlung!”, rief Kurzstern und sprang zu seinem Clan. Auch sprangen die anderen Anführer zu ihren Clans und liefen zurück zu ihren Lagern. „Die Stimmung wird immer angespannter zwischen den Clans”, murmelte Feuerstern. „Das haben wir gemerkt”, gab Brommbeerkralle zurück. „Wir müssen aufpassen. Jeder Zeit könnten wir angegriffen werden. Wir sollten mehr Grenzpatroullien einteilen. Wir möchten einen Angriff vermeiden.” „Gut Feuerstern. Ich teile gleich mal eine Patrouille ein. Graustreif, Farnpelz und Sandsturm, ihr macht die erste Patrouille. Ich komme mit.” Sie versammelten sich und liefen los. An den Grenzen markierten sie nochmal und kontrollierten, ob irgendwas passiert war. Zum Glück war alles ruhig. Auf dem Weg zurück zum Lager blieb Brommbeerkralle plötzlich stehen. Er prüfte die Luft und sein Nackenfell sträubte sich. „Hund. Er kommt näher”, sagte er knapp und lief schnell zum Lager. Man konnte schon das Getrappel der Hundetatzen hören, die immer näher kamen.

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