Kapitel 1
„Alle Katzen, die alt genug sind, um Beute zu fangen, sollen sich unter der Hochnase versammeln!” Feuersterns Stimme ertönte am frühen Morgen. Müde trotteten alle zur Hochnase. „Die ersten Patrouillen sind zurück gekehrt. Sie haben alle Hundegeruch in unserem Territorium gerochen. Deswegen möchte ich mehr Patrouillen losschicken. Ich möchte nicht, dass wir von Hunden überfallen werden. Außerdem müsst ihr aufpassen. Die Hunde sind wahrscheinlich mit ihren Zweibeinern unterwegs!” Gerade, als er fortfahren wollte, kam die letzte Patrouille ins Lager. Es waren Sandsturm, ihre Schülerin Honigpfote, Aschenpelz, sein Schüler Löwenpfote und Wolkenschweif. Die meisten trugen Beute in der Schnauze, nur Sandsturm hatte eine schwarze Fellkugel im Maul, die sich zu befreien versuchte. Wolkenschweif, Löwenpfote, Honigpfote und Aschenpelz legten ihre Beute auf dem Frischbeutehaufen, dann kamen sie zur Versammlung dazu. Alle hatten nun einen Kreis um Sandsturm gemacht. „Die Katze haben wir auf unserem Territorium gefunden!”, reif Honigpfote mit erhobenem Kopf. Sie war aufgeregt. „Sie riecht komisch. Am meisten riecht sie nach Schattenclan, aber nach Windclan und Flussclan riecht sie auch”, redete Wolkenschweif und sein Fell sträubte sich leicht. Sandsturm legte die Fellkugel ab und ging aus dem Kreis. Die kleine Katze schaute hoch, ihre gelben Augen flakerten ängstlich. Sie schaute sich um. „Wer bist du und was hast du auf unserem Territorium zu suchen?”, fragte Feuerstern. Die kleine Katze schaute ihn mit großen Augen an. Ihr Pechschwarzes Fell sträubte sich. „Donnerclan”, fauchte sie. „Beantworte meine Frage!”, knurrte Feuerstern verärgert und sein Schwanz peitschte hin und her. „Dir habe ich gar nichts zu sagen!”, fauchte sie und fuhr ihre Krallen aus. „Gehe nur ein Schritt in seine Richtung und ich schlitze dir die Kehle auf!”, fauchte Sandsturm und machte sich kampfbereit. Die kleine Katze schaute Sandsturm an, diese wich auf einmal zurück. „Das ist doch unmöglich”, hauchte sie. „Jetzt sag mir, wie heißt du?!”, rief Feuerstern. Er war von der Hochnase gesprungen und stand jetzt direkt vor der kleinen Katze. Er hatte auch ausgefahrene Krallen. Die schwarze Katze schaute ihn an. Er war größer als sie, viel größer. Sie kauerte sich auf einmal zusammen. „Ich... Ich heiße Schattenjunges”, winselte sie. „Aus welchem Clan kommst du?”, fragte er weiter. Seine Stimme klang gefühlskalt. „Aus allen”, antwortete sie leise. „In welchem Clan wurdest du geboren, Schattenjunges?” „Schattenclan.” „Das war mir irgendwie klar. Warum hast du gesagt, du kommst aus allen Clans?” „Weil mich keiner wollte! Alle haben mich verbannt! Ich bin in die anderen Clans gegangen, um zu hoffen, dass sie mich da aufnehmen, aber auch die haben mich weggeschickt!” Feuerstern sah die kleine mit einem Hauch von Mitgefühl an. Erst jetzt bemerkte er die Schrammen an ihrem Körper. „Sandsturm? Bringe sie zum Heilerbau. Dort soll sich Blattsee um sie kümmern. Sie hat Verletzungen am Körper, die sollte sie sich mal anschauen.” Sandsturm nickte, packte Schattenjunges am Nacken und brachte sie zum Heilerbau. „Löwenpfote, Distelpfote, ihr holt Moos für ein Nest.” Genervt gingen Distelpfote und Löwenpfote zum Ausgang des Lagers.
„Was schleppt ihr da denn an? Das riecht ja eklig!”, ekelte sich Häherpfote. Sandsturm stellte Schattenjunges ab und fragte: „Wo ist Blattsee?” „Katzenminze sammeln”, gab Häherpfote zurück, „Wieso?” „Sie soll die Schrammen der kleinen Katze hier verarzten, aber das kannst du ja auch.” Sandsturm verließ den Heilerbau. „Wer bist du und warum stinkst du so?”, fragte Häherpfote. Er holte ein paar Kräuter. „Du riechst nämlich nach allen anderen Clans und...” er schnupperte, „nach Hund!” „Ich bin halt viel gereist”, sagte Schattenjunges. Distelpfote und Löwenpfote kamen in den Heilerbau. „Wir sollen das hier für die neue bringen”, murmelte Distelpfote und schaute verärgert zu Schattenjunges. Dann drehte sie sich um und ging. Löwenpfote schaute unsicher, er wusste nicht, ob er bleiben oder gehen sollte. Schließlich beschloss er, zu gehen. Mit einem entschuldigendem Blick schaute er zu Häherpfote und lief seiner Schwester nach. Schattenjunges nahm das Moos und machte sich ein Nest zum Schlafen. Häherpfote kam zu ihr und veraztete sie. Blattsee kam wieder. „Wer ist denn das?”, fragte sie und starrte Schattenjunges an. „Schattenjunges”, sagte Häherpfote. „Wieso ist sie hier? Sie riecht nach Schattenclan!”, flüsterte Blattsee. „Möchtest du Feuerstern widersprechen?” „Nein, natürlich nicht!” Sie brachte die Katzenminze zu den anderen Kräutern. Schattenjunges rollte sich zusammen und ruhte sich aus.
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