Prolog

Schatten tüpfelten den mit Licht gesäumten Pfad, den zwei Katzen entlang kletterten. Ihre Augen funkelten im Mondlicht, ihre Körperhaltung war entspannt und freundlich. 

Die etwas jüngere sprang leichtfüßig und doch voller Begeisterung den Pfad entlang. ,,Meinst du, sie sind schon da, Schattenfunke?", fragte sie mit aufgeregter Stimme. ,,Ich weiß nicht, Goldpfote", entgegnete Schattenfunke. 

,,Aber mach mal langsam, du willst doch bei deiner Heilerzeremonie nicht außer Puste sein", schnurrte er danach belustigt. 

,,Och, aber ich habe so viel Energie!", maunzte Goldpfote und machte einen aufgeregten Hüpfer. Schattenfunke konnte darüber nur schmunzeln und die beiden Katzen setzten schweigend ihren Weg fort.


Doch niemand bemerkte, dass sie beobachtet wurden. Zwei stämmig gebaute Katzen sprangen über ihnen die Bäume entlang. Die kleinere Katze schaute verächtlich auf Goldpfote herab. ,,Wie schafft sie es bloß, sich so zu verstellen?", fragte sie. 

Die größere Gestalt blickte auf. 

,,Ach Echoblitz, du solltest doch am besten wissen, wie einfach es ist, sich zu verstellen. Oh Sonnenstern, ich bin dir soooo dankbar, dass ich zweite Anführerin sein darf. Oh ja, ich bin ja so glücklich, dass ich jetzt Kriegerin bin.

Die letzten Sätze sprach Echoblitz' Gegenüber mit hoher, verstellter Stimme und beide mussten loslachen. ,,Och komm schon Windhauch, das war es wert!", miaute Echoblitz belustigt. 

,,Komm weiter jetzt, sonst verlieren wir die beiden noch. Ich war ja dafür,..." Das Gemurmel der beiden verklang in der Ferne, während sie sich weiter fortbewegten.


Goldpfote und Schattenfunke waren inzwischen dort angekommen, wo sie hinwollten. Es waren zwei Teiche in einer von Büschen gesäumten Senke. 

Hätte man nicht auf Farbe oder Konsistenz geachtet, hätte man sagen können, alles sähe gleich aus. Doch einfach ganz normal betrachtet sah man, das der linke Teich voller sauberem und klarem Wasser war, wobei der rechte Teich eher einer Schlammpfütze ähnelte. Schattenfunke schauderte, als sein Blick auf die Schlammpfütze fiel. 

,,Mir schaudert es immer noch jedes Mal, wenn ich sie sehe. Daran zu denken, wie einfach es ist, zu ihnen zu gelangen..." 

Er zog die Schultern hoch. Auch Goldpfote schaute die Pfütze mit glänzenden Augen an, doch man konnte an ihren dunklen Augen nicht erkennen, was sie dachte. ,,Aber der Wald der Finsternis... sie würden es nicht schaffen, zu uns zu dringen, oder?", fragte sie mit belegter Stimme. 

Schattenfunke sah sie an. ,,Ich hoffe nicht...", erwiderte er. Goldpfote ließ ihren Blick über die Landschaft schweifen. Auf einmal wirkte sie wieder freudig. ,,Dort kommen sie!", miaute sie aufgeregt. 

Auch Schattenfunke wirkte nicht mehr so ganz besorgt. ,,Dann können wir ja gleich mit deiner Zeremonie beginnen!", schnurrte er, woraufhin Goldpfote energiegeladen aufsprang.


,,...und wir heißen dich als vollwertige Heilerin des NebelClans willkommen", miaute Schattenfunke und legte seine Schnauze auf Goldpfotes Schulter. 

,,Goldhauch! Goldhauch!", applaudieren die drei Katzen und die frisch ernannte Goldhauch strahlte. Schattenfunke erhob das Wort. 

,,Nun, dann würde ich vorschlagen, dass wir jetzt unsere Träume mit dem SternenClan teilen!" Niemand widersprach und sie alle leckten ein paar Tropfen des Wassers auf. 

Fast alle. 

Als die anderen drei schon eingeschlafen waren, schaute Goldhauch auf die Stelle, an der Echoblitz und Windhauch standen. 

,,Ihr könnt rauskommen, die anderen schlafen", lud sie die beiden ein, alle Fröhlichkeit und Verspieltheit war aus ihrem Gesicht gewichen. 

Echoblitz trat hervor, ein Lächeln umspielte ihre Fänge. 

,,Schön. Dann treffen wir uns gleich, Schlange hat für Mondhoch ein Treffen angekündigt." 

Goldhauch lächelte ebenfalls. ,,Bis gleich." Dann ging alles schnell. Echoblitz und Windhauch lösten sich in Luft auf und Goldhauch trat zum schlammigen Teich.

Es ekelte sie sichtlich an, doch sie trank schnell einen Zug und gesellte sich zu den anderen schlafenden Heilern.

Wald der Finsternis, ich komme!

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