4. Kapitel

Als Sturmjunges hinaus auf die Lichtung trat, sah er seinen Vater, der am Rande einer kleinen Gruppe Katzen stand. Er redete gerade mit Morgenstern, aber Sturmjunges konnte nicht verstehen über was. Doch alle Katzen sahen sorgenvoll und ängstlich aus, als ob etwas Schreckliches passiert wäre. Besonders Hasenpelz, dem sonst nichts so schnell aus der Ruhe brachte, sah ängstlich und bekümmert aus. Sturmjunges entdeckte seinen Bruder etwas abseits und ging zu ihm.

„Was ist denn los? Ist irgendetwas passiert?", fragte er. Regenjunges antwortete: „Ja! Mama, Sonnenfell und Glockenblume werden vermisst!" „Seit wann?" „Sie wollten vor Sonnenuntergang zurück sein und jetzt dauert es nicht mehr lange bis Mondhoch! Wolkenschauer und Morgenstern organisieren gerade einen Suchtrupp." „Komm! Wir fragen ihn ob er uns mitnimmt", forderte Sturmjunges seinen Bruder auf. „Das glaub ich kaum, aber wir können es ja versuchen", sagte er und folgte Sturmjunges zu den anderen Katzen.

In der Zwischenzeit hatten sich immer mehr Katzen um ihre Anführerin versammelt. Die Jungen hörten noch ihre letzten Anweisungen, bevor der Suchtrupp aufbrach. „Sucht zuerst rund um das Lager und versucht ihre Duftspur zu finden. Folgt ihr bis ihr sie findet und bringt sie sicher zurück ins Lager. Viel Glück." „Ich sollte mit ihnen gehen, vielleicht brauchen sie meine Hilfe!", sorgte sich Hasenpelz, der Gefährte von Sonnenfell. „Nein, Hasenpelz! Du wirst hier im Lager bleiben", ordnete Morgenstern an. „Aber." „Kein aber! Du bleibst hier, außerdem bist du niemandem eine Hilfe, wenn du jedem in die Quere kommst!", erklärte sie ihm. Bevor er nochmals widersprechen konnte, tauchte Weißdorn hinter ihm auf. „Ich werde mit ihnen gehen!", sagte sie zu Hasenpelz. An Morgenstern fügte sie hinzu: "Sie werden meine Hilfe brauchen, falls Sonnenfell ihre Jungen bekommt." „In Ordnung. Geht jetzt!"

Die Katzen teilten sich, damit diejenigen, die für die Patrouille eingeteilt worden waren, sofort aufbrechen konnten. Die Patrouille bestand aus Wolkenschauer, der den Trupp anführte, Flinkschweif, die die beste Fährtenleserin war, Sturmwind, seiner Schülerin Blütenpfote und natürlich Weißdorn, der Heilerin.

„Dürfen wir auch mit?", bettelte Sturmjunges seinen Vater an, bevor dieser aus dem Lager schlüpfen konnte. „Nein, ihr müsst hier im Lager bleiben, wo ihr in Sicherheit seid. Außerdem seid ihr noch zu klein und würdet uns nur aufhalten", antwortete dieser bestimmt. Noch bevor Sturmjunges protestieren konnte, war der Suchtrupp auch schon in den Dornentunnel geschlüpft.

„Das ist nicht fair! Nur weil wir so klein sind, dürfen wir nicht helfen!", schmollte Sturmjunges vor sich hin. „Wenn ihr erst Schüler seid, dürft ihr an so vielen Patrouillen teilnehmen wie ihr wollt. Als Krieger werdet ihr sogar welche anführen dürfen", sagte eine ruhige Stimme hinter ihnen. Als sich die beiden umdrehten erblickten sie Mondstrahl, die sich ihnen unbemerkt genähert hatte. „Aber das dauert ja noch eine Ewigkeit!", klagte Regenjunges. „Du wirst schon sehen. Die Zeit vergeht wie im Flug", versprach sie. Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand in der Menge.

„Komm Regenjunges! Wir schleichen uns heimlich aus dem Lager!", flüsterte Sturmjunges seinem Bruder aufgeregt zu. Doch er hatte nicht bemerkt, dass sich Entenfeder, der sehr gute Ohren besaß, von der Seite genähert hatte. „Das werdet ihr sicherlich nicht tun! Außerdem wollen wir nicht noch einen Suchtrupp losschicken müssen!", schimpfte er die Jungen aus. In dem Moment tauchten die beiden Ältesten auf. Mauseschweif sagte an Entenfeder gewandt: „Ich pass schon auf die Zwei auf."

Zu den Jungen sagte sie: „Kommt mit in unseren Bau. Ich erzähle euch in der Zwischenzeit eine kleine Geschichte." „Welche?", fragte Sturmjunges neugierig. „Hmm... Muss ich mir noch überlegen. Kommt jetzt!", antwortete Mauseschweif.

Sturmjunges und Regenjunges folgten ihr bereitwillig zum Bau der Ältesten. Dort angekommen kuschelten sich die beiden Jungen in die Nester der Ältesten und lauschten Mauseschweifs Geschichte.

Sie erzählte, dass ein Dachs einmal das Lager angegriffen hatte und sie mitgeholfen hatte ihn zu vertreiben. Die Geschichte war wirklich spannend, aber schon bald fielen ihnen die Augen zu. Einen Augenblick später waren sie auch schon eingeschlafen.

~~~

Regenjunges wurde von Stimmen auf der Lichtung geweckt. Er schaute sich um und im ersten Moment fragte er sich, wo er war. Dann fiel ihm wieder ein, was passiert war und er sprang sofort auf. Neben ihm regte sich sein Bruder und stand verschlafen auf. „Was ist denn jetzt schon wieder los?", murmelte er vor sich hin. „Ich glaub die Patrouille kommt zurück! Komm wir schauen nach!", rief Regenjunges aufgeregt und rannte aus dem Bau, Sturmjunges dicht hinter ihm.

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