2.Kapitel

Als Windjunges im Lager Ankam, merkte sie erleichtert, dass noch niemand wach war. Als sie zur Kinderstube hastete, sah sie aber, dass ihr Bruder Rindenjunges aus seiner Kinderstube lugte. Ausser Tropfen und Blatt war er der einzige, der sich für sie interessierte.Im grossen und ganzen waren die Jungen unwichtig. Erst nach der Schülerzeremonie wurden sie Beachtet. Er musterte sie nun durchdringend. "Was hast du mit deinem Fell angestellt?" fragte er flüsternd. Windjunges zögerte kurz, dann sagte sie: "Ich habe es geschafft, Jägerin zu werden." Rindenjunges schien sich nicht ganz sicher zu sein, was sie meinte, aber er nickte und wollte in die Kindertube der Männchen zurückschlüpfen, Windjunges hielt ihn aber zurück. "Sag es niemandem, ja? Ich will nicht als Kräutersammlerin oder Krallenlose enden, und du willst es auch nicht. Es reicht schon, einen Sternenseher in der Familie zu haben." Vor Rindenjunges wagte sie es nicht, von ihrer Freundschaft mit Tropfen und Blatt zu reden. Rindenjunges war nämlich fest überzeugt, das diese Regeln und Ränge richtig waren. Windjunges war anderer Meinung, aber die behielt sie für sich. sie wollte nicht bestraft werden. Sie lief zum Bau der Sternenseher, wenn man es überhaupt Bau nennen konnte. Tropfen wusste sofort, was passiert war. Dadurch, dass er nur ein Auge hatte und auch keine Ohren, war sein Geruchssinn sehr stark ausgeprägt. "Wie hast du das denn schon wieder gemacht?" fragte er, als sie hereinkam. Windjunges setzte sich erschöpft neben ihn. "Mit demselben Kraut, das du benutzt." Tropfen zuckte zusammen, als hätte ihn ein schlag getroffen. Er starrte sie entgeistert an. "A-a-aber du weisst schon was es für... Folgen haben wird, oder?" fragte er schliesslich. Windjunges schüttelte überrascht den Kopf. "Bis auf das, dass mein Fell erst in ein paar Wochen nachwächst, solange ich keine Fellblätter mehr esse, nein." Tropfen hätte wohl den Schwanz hängen lassen, wenn er welchen hätte. "Dein Fell wird nicht mehr Grau sein. Wenn es dir am nachwachsen ist, kann es jede beliebige Farbe haben. Ob es wieder dieselbe Farbe hat wie vorher, ist purer Zufall." Windfang sah ihn erschrocken an. "Wenn ich zur Zeremonie mit Grauem Fell auftauche, danach aber Schwarzes habe, wird sich das niemand erklären können. Was soll ich nur tun?" Tropfen überlegte. ihm schien aber nichts passendes einzufallen. Auf einmal hörten sie das Geraschel von Blättern. Blatt war aufgestanden und humpelte auf ihren drei Beinen zu ihnen. "Ich wüsste da etwas. Es gibt eine Krankheit, bei der nur Fellblätter helfen. Wenn du sie genug glaubwürdig vortäuschst, wird dir Ginsterbach Fellblätter geben müssen. Dann tauchst du an der Zeremonie zwar Haarlos auf, aber es wird sich niemand wundern, dass du eine Andere Fellfarbe hast. Ich zeige dir, wie du dich verhalten sollst. früher hatte ein Krieger namens Wildzahn diese Krankheit, und ich konnte ihn lange genug beobachten." Sie torkelte herum, so gut es ging, begann zu sabbern und riss die Augen auf, bis das weisse zu sehen war. Dann fügte sie noch hinzu: "Und du musst ab und zu unkontrolliert zusammenzucken, das kann ich leider nicht... du weisst schon" und sie wedelte mit dem Beinstumpf. "Vielleicht kannst du auch ein paarmal stolpern, und so tun, als würdest du die Welt nur verschwommen wahrnehmen." Windjunges nickte. "Danke. Wann soll ich damit anfangen?" Blatt überlegte kurz, dann sagte sie: "Leg dich noch mal in den Bau und tu so, als würdest du schlafen. wenn du raus gehst, kannst du beginnen. Dann hast du noch einen ganzen Tag bis  zur Feier der Sonne und des Mondes. Windjunges bedankte sich noch einmal, dann verabschiedete sie sich von ihr und Blatt. Sie legte sich schlafen. Sobald sie draussen Geräusche der Aufwachenden Katzen hörte, öffnete sie die Augen und starrte ins leere. so blieb sie ein paar Minuten liegen. Dann stand sie, vorgetäuscht wackelig, auf und torkelte aus dem Bau. sie riss die Augen so weit auf, wie sie konnte, selbst wenn es unangenehm war. Sie öffnete und schloss das Maul ein Paar mal, und merkte, das der Schlamm unter ihrem Pelz Getrocknet war. Er hielt zwar, aber  es war unangenehm. Sie tat so, als hätte sie Gestolpert und fiel auf die Schnauze. sie stand langsam wieder auf, in der Hoffnung, dass sie jemand bemerken würde. Flammenzahn, der sich gerade vor dem Bau putzte, sah sie an und hastete zu ihr. "Windjunges? ist etwas los? geht es dir nicht gut?" Seit Astpelz gestorben war, hatte er sich kaum für seine Jungen Interessiert. Er spielte ab und zu mit Rindenjunges, aber ansonsten waren sie ihm egal. Selbst wenn die Interaktion zwischen Vater und Kind verboten war, hätte Windjunges seine Gesellschaft genossen. Jetzt nickte sie nur schwach und sagte mit zittriger, brüchiger Stimme: "Mir...schlecht..." Flammenzahn sah sie besorgt an, dann lief er zum Heilerbau. "Ginsterbach! Windjunges ist krank!" Ginsterbach hastete so schnell es ihm sein dicker Bauch erlaubte zu Windjunges hinüber.  "Zeig mal her." Der Heiler betastete ihre Ballen. "Sie sind heiss. wahrscheinlich hat sie Fieber. Und Alle anderen Symptome..." Sagte er. Windjunges war dafür dankbar, dass sie so viel Angst und Stress hatte, und vorher so schnell geloffen war. "Komm mit." Ginsterbach legte seinen Schwanz zart um Windjunges' Schultern. Er führte sie zum Heilerbau. Windjunges tat so, als könne sie kaum laufen und torkelte bei jedem Schritt. Im Heilerbau flüsterte der Heiler betroffen: "Es tut mir so Leid, Windjunges, so leid... du hast die Krankheit. Ich muss dir Fellblätter geben... Tut mir so leid..." Er murmelte so vor sich hin und Ging zum Kräutervorrat  der Sammlerinnen. Zurück kam er mit ein paar Blättern im Mund zurück. Diese mischte er mit einigen kleinen, schwarzen Samen - Windjunges identifizierte sie als Mohnsamen. "Iss das." sagte er, wich ihrem Blick aber aus. Dann lief er aus dem Bau und begann, Kräuter zu sortieren. Windjunges leckte die Blätter aber nicht auf, sondern versteckte sie unter dem Moosnest im Heilerbau. Sie hoffte, dass der Geruch nicht allzu sehr auffalen würde. Dann leckte sie mit ihrer Zunge über ihr Fell. Langsam löste es sich. Schon bald hatte sie gar keines mehr am Körper. Nun legte sie sich in den abgefallenen Pelz und tat so, als hätte sie gerade Schmerzen durchlitten. Sie fror. Jetzt bemitleidete sie Tropfen umso mehr, da er es immer so fühlen musste. Ginsterbach kam bald herein um nach ihr zu sehen. Er stupste sie mit der Pfote an. "Besser?" Windjunges dauerte es eine Weile, bis sie antwortete: "Ja... aber kalt..." Der Heiler schnurrte liebevoll - ein schnurren, das Windjunges noch kaum gehört hatte. Der Kater holte im hinteren Teil des Baus Etwas Moos und Bedeckte sie damit. Windjunges kuschelte sich darin ein und fühlte sich für eine Weile zuhause. Wie noch nie. Dann schlief sie ein.

Also, wie gefällt es euch bis Jetzt? kommt es euch viel zu extrem vor? Schreibt in die Kommentare! ich ferue mich über jede Kritik ;)

LG Habichtsadler

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