Kapitel 10
,,WÄCHTERIN? ICH gratuliere dir, Dämmervlies!"
Schneepfote sprang aufgeregt um die goldene Kätzin herum und schnurrte lachend.
,,Danke", antwortete diese verlegen. Ihre Mundwinkel zuckten und ein leises Schnurren ertönte aus ihrer Kehle. Es sah so aus, als freute sie sich, doch in ihren waldgrünen Augen fand sich noch ein anderes Gefühl, das ihr stolzes Glitzern verebben ließ.
,,Was ist los?", fragte Schneepfote vorsichtig. Dämmervlies ließ daraufhin ihren Blick auf die junge Schülerin hinabsinken, nur um ihn wieder in die Ferne zu richten. Schneepfote drehte daher ihren Kopf und ließ ihre Augen über das Lager schweifen, bis sie an einer Stelle hängen blieb, die auch Dämmervlies betrachtete. ,,Oh", miaute sie schließlich.
Am Lagerwall tappte Nachtpfote mit zurückgelegten Ohren und hängendem Schweif Richtung Ausgang. Seine dornenscharfen Krallen waren weit ausgefahren und immer wieder sah es so aus, als würde ein Fauchen seiner Kehle entweichen.
,,Deswegen bin ich unglücklich. Einerseits freue ich mich über meine Ernennung", murmelte Dämmervlies leise, während sie den Kopf betrübt nach unten hängen ließ, ,,andererseits mache ich mir Sorgen um ihn. Er ist mein Bruder. Eigentlich sollte er jetzt hier neben mir stehen; wenn nicht als Wächter, dann trotzdem als Krieger."
Schneepfote drehte ihren Kopf wieder zu der goldenen Kätzin. Sie stand auf und tappte einen Schritt nach vorne, um der Wächterin tröstend die Nase in ihr Schulterfell zu drücken. Dann setzte sie sich neben Dämmervlies und sah sich nach ihrem eigenen Bruder um, den sie bei Schattenlicht und Blauwolke in der Mitte der Lichtung erkennen konnte. In gewisser Weise konnte Schneepfote Dämmervlies verstehen. Sie wäre selbst sehr traurig gewesen, wenn Sturmpfote so lange auf seine Kriegerernennung warten müsste. Wie auf ein Zeichen hin kam dieser auf einmal zu den beiden Kätzinnen herüber und setzte sich zu ihnen.
,,Schneepfote, wollen wir ein bisschen das Kämpfen üben?", fragte er grinsend. Die weiße Kätzin lächelte ihn an, aber unsicher, ob sie Dämmervlies verlassen sollte, bearbeitete sie den Boden mit ihren Krallen. Als sie ihren Kopf zu der Wächterin drehte, erkannte sie in ihren Augen jedoch einem Glanz von Warmherzigkeit und Verständnis.
,,Geh nur mit ihm", miaute Dämmervlies lächelnd. ,,Ich komme schon zurecht."
Mit einem dankbaren Kopfnicken erhob sich Schneepfote schließlich auf ihre vier Pfoten und lief ihrem Bruder zum Schülerbau hinterher. Aus dem Augenwinkel ihres gesunden Auges heraus erkannte sie über den Weißdornbüschen eine Amsel, die laut ihr Lied durch den Wald trellerte. Über dieser zogen am Himmel einige kleine, bauschige Wolken entlang, während die Sonne mit einem goldenen Glanz die gesamte Lichtung flutete. Es war mittlerweile schon sehr warm geworden, wie Schneepfote bemerkte. Dabei war es immer noch Blattfrische.
,,Nachtpfote sah eben aber ganz schön böse aus", murmelte Sturmpfote auf einmal, nachdem die beiden jungen Katzen ihren Bau betreten hatten. ,,Also ich meine so richtig böse..."
,,Er ist wütend, dass Dämmervlies Wächterin ist und er nicht einmal Krieger", antwortete Schneepfote, die Sturmpfotes Andeutung nicht verstand.
,,Ich meine nicht nur wütend", miaute der grau getigerte Schüler, in dessen Stimme Schneepfote eine große Besorgnis erkennen konnte. Sie spürte sogar einen Hauch von Angst, der zu ihr herüberflog und ihr Schweiffell für einen winzigen Augenblick sträubte. ,,Ich meine damit richtig böse. Er hat dir aus Wut dein Auge zerkratzt. Was stellt er wohl noch an, wenn das so weitergeht?"
Schneepfote suchte nach Worten. Sie wusste nicht so recht, was sie auf diese Frage antworten sollte, da sie noch nie so stark über Nachtpfotes Verhalten nachgedacht hatte. Zwar hatte sie ihn von Anfang an nicht wirklich gemocht und seit dem Zwischenfall mit ihrem Auge schon gar nicht mehr, aber dennoch war sie immer nur davon ausgegangen, dass er ein frustrierter, übellaunischer Kater war.
,,Du glaubst also, dass Nachtpfote etwas Schlimmeres tun könnte, als bloß jemanden zu verletzen?", wagte sie schließlich die Frage. ,,Meinst du nicht, dass das ein wenig zu übertrieben ist?"
Sturmpfote überlegte, aber schüttelte den Kopf.
,,Ich hatte noch nie vor einer Katze Angst, nicht mal vor Rotherz. Aber als ich ihn eben gesehen habe, hatte Nachtpfote etwas an sich, dass es mein Fell sträuben ließ. Um es anders zu sagen, er hat mir Angst gemacht."
,,Dann solltest du das Klauenstern sagen", miaute Schneepfote mit schiefgelegtem Kopf. Sie konnte ihren Bruder verstehen, aber trotzdem glaubte sie nicht, dass Nachtpfote jemals einer Katze etwas derart Schlimmes antun konnte. Schließlich war er eine Clankatze und kannte das Gesetz der Krieger.
Ein ehrbarer Krieger tötet keine andere Katze, es sei denn, sie bedroht sein oder das Leben seines Clans, schoss ihr der Lehrsatz durch den Kopf.
,,In Ordnung", stimmte Sturmpfote zu und hockte sich in eine Verteidigungsposition. ,,Aber bis dahin übe ich mit dir."
Ein Grinsen schlich sich in Schneepfotes Gesicht, während sie sich duckte und überlegte, wie sie wohl am besten angriff. Sie hatte mit ihrem Bruder schon ein paar Mal geübt, auch mit Cremepfote und Dämmervlies, doch das reichte noch lange nicht. Wenn sie in einem echten Kampf nicht sterben wollte, musste sie lernen, mit nur einem Auge zurechtzukommen.
Nach einigen Momenten fiel Schneepfote endlich ein geeigneter Angriff ein. Sie machte einen Satz nach vorne, drehte sich einmal schnell um sich selbst und holte aus der Drehung mit ihrer Pfote aus. Dann schlug sie zu und schaffte es, ihren Bruder zu Fall zu bringen. Mit einem zweiten Satz sprang sie auf Sturmpfotes Seite und drückte ihn fest auf den Boden.
,,Na, wie war das?", grinste Schneepfote erneut.
,,Du wirst immer besser", schnurrte ihr Gegenüber und rappelte sich auf, als seine Schwester von ihm abließ. ,,Jetzt versuchen wir es andersherum. Ich greife dich aus dem Toten Winkel an und du verteidigst dich."
Schneepfote nickte einverstanden und hockte sich auf den Boden. Ihr Schweif zuckte unruhig, da sie Sturmpfote nicht sehen konnte. Aus dieser Position heraus war sie ein leichtes Angriffsziel, deswegen hasste sie es, wenn sie diese Verteidigung mit ihrem Bruder übte. Es war immer äußerst schwer für sie gewesen, die Angriffe zu blocken und bisher hatte sie nur mit viel Glück keinen Pfotenhieb des grau getigerten Katers abbekommen. Zu Schneepfotes Erleichterung schlug Sturmpfote auch nicht sonderlich fest zu.
,,Bereit?", miaute dieser nach kurzer Zeit.
,,I-irgendwie...", stammelte Schneepfote unsicher und machte sich bereit, einen weiteren Pfotenhieb an den Kopf zu bekommen. Sie spannte die Muskeln an als würde sie gleich sofort losspringen wollen, aber sie wartete ab und dann fiel ihr etwas auf. So leise sich Sturmpfote auch verhielt, Schneepfote bemerkte plötzlich, dass der getigerte Kater doch Geräusche machte, die sie nur mit dem rechten Ohr wahrnehmen konnte. Sie hörte, wie die Pfote durch die Luft sauste und ihrem Kopf näherkam, sie hörte, wie ein Blatt unter Sturmpfote leise knisterte und sie spürte die Vibrationen im Boden, als ihr Bruder zum Angriff ansetzte. Das ermöglichte es ihr auf einmal zu wissen, wo sich Sturmpfotes Pfote befand. So drehte sich die weiße Kätzin blitzschnell um und schaffte es, den Angriff im letzten Moment zu verhindern. Überrascht blickte Sturmpfote zu seiner Schwester hoch und lächelte.
,,Super gemacht", lobte er sie. ,,Wollen wir es noch einmal versuchen?"
Schneepfote nickte. Sie hockte sich erneut hin und wandte ihre blinde Seite dem Kater zu. Dann wartete sie ab, bis er angriff und wieder konnte sie die feinsten Geräusche hören und die Vibtationen im Boden spüren. Dadurch schaffte sie es, ein weiteres Mal den Angriff abzuwehren.
,,Jetzt scheinst du es endlich herausgefunden zu haben", grinste Sturmpfote.
,,Ich weiß jetzt, dass ich mich auf mehr als nur mein Sehen verlassen muss. Ich höre und spüre", erklärte Schneepfote stolz.
Sie freute sich sehr darüber, dass sie es endlich schaffte, nicht mehr aus dem toten Augenwinkel heraus angegriffen zu werden.
,,In Ordnung, jetzt, wo du das nun auch kannst, was wollen wir unternehmen?", fragte Sturmpfote mit schiefgelegtem Kopf und einem breiten Grinsen.
,,Wolltest du nicht mit Klauenstern wegen Nachtpfote sprechen?", entgegnete seine Schwester, woraufhin der getigerte Schüler nickte und zum Ausgang des Schülerbaus hoppste.
,,Kommst du mit?"
,,Warum nicht", lächelte Schneepfote schulterzuckend, während sie aufstand und ihrem Bruder über die Lichtung bis zur Großen Linde folgte. In deren dicken Stamm lag Klauensterns Bau. Schneepfote fragte sich, wie es dort drinnen wohl aussehen mochte. Sie war noch nie in Klauensterns Bau gewesen und den Katzen war es auch nicht erlaubt, ohne Erlaubnis dort einzutreten.
,,Es ist ruhig in seinem Bau", flüsterte Sturmpfote seiner Schwester zu, ,,das heißt, er scheint allein zu sein."
Schneepfote nickte verdtändlich und setzte sich dann zu ihrem Bruder direkt vor den Blättervorhang des Baus.
,,Klauenstern?", miaute sie schließlich. ,,Können wir kurz mit dir reden?"
Aber es kam keine Antwort.
,,Vielleicht ist er gerade unterwegs?", bemerkte Sturmpfote verwirrt. ,,Obwohl ich ihn vorhin noch in seinen Bau habe gehen sehen. Irgendetwas stimmt da nicht..."
Sein Kopf drehte sich, als Blauwolke an den beiden Schülern vorbeikam und sie mit ihrem warmgerzigen Blick grüßte.
,,Blauwolke, warte kurz", rief ihr Sturmpfote nach und machte einen langen Satz zu der blaugrauen Kriegerin hinüber.
,,Kann ich dir helfen?", schnurrte diese lächelnd, während sie abrupt stehen blieb und sich dem Schüler zuwandte.
,,Ja", entgegnete Schneepfote, die sich ebenfalls zu Blauwolke setzte. ,,Ist Klauenstern unterwegs? Wir wollten mit ihm sprechen."
Ein unwohles Kribbeln fuhr der weißen Schülerin das Rückenfell hinauf, als Blauwolke ihr antwortete.
,,Nein, er müsste in seinem Bau sein, wieso?"
,,Da waren wir eben, aber er hat uns nicht geantwortet", miaute Sturmpfote, der Schneepfotes Bedenken offenbar teilte.
,,Seltsam...", murmelte Blauwolke leise und ließ den Kopf nachdenklich sinken. ,,Nunja, vielleicht schläft er... Obwohl Klauenstern noch nie einen festen Schlaf hatte. Beim kleinsten Rascheln ist er normalerweise schon wach."
Die blaugraue Kriegerin legte kurz die Ohren an und auch ihr Pelz begann sich plötzlich zu sträuben. Das vertiefte Schneepfotes Besorgnis nur umso mehr. Etwas stimmte nicht und das gefiel ihr ganz und gar nicht.
Wie ein Blitz schoss ihr Sturmpfotes Gedankengang durch den Kopf und jagte ihr einen Schrecken ein. Steckte Nachtpfote dahinter? Hatte er Klauenstern etwa doch etwas angetan? Schneepfote mochte sich dieses Bild nicht einmal vorstellen. Klauenstern, der blutüberströmt in seinem Bau lag und Nachtpfote, der mit ausgefahrenen Krallen neben ihm stand und grimmig dreinblickte. Nein, das durfte nicht sein!
Als die drei Katzen den Anführerbau betraten, durchfuhr ein Schock die weiße Schülerin, einerseits aus Besorgnis, andererseits aus Erleichterung. Nirgends war Nachtpfote zu sehen und Klauenstern war auch nicht von Blut bedeckt. Aber der hellbraune Kater lag wie zusammengebrochen auf dem Boden vor seinem Nest und wirkte so, als würde er versuchen, nicht in den SternenClan zu kommen.
,,Vater!", rief Blauwolke erschrocken. Schnurstracks nahm sie den alten Kater auf ihren Rücken und schleifte ihn aus dem Bau. Sie verlor keine Zeit damit, Klauenstern zum Heilerbau zu tragen. Währenddessen kamen immer mehr Katzen aus den anderen Bauten auf die Lichtung und auf einmal entwickelte sich ein großer Tumult. Verängstigte Laute schallten durch die Gegend, während andere feindselig zwischen den Katzen hindurchfragten, wer dafür verantwortlich war. Wiederum andere versuchten, ihre Clankameraden zu beruhigen, aber nichts davon half. Schneepfote erkannte, wie Leuchtfell ihre drei Jungen wieder in die Kinderstube zurückschob, während sie mit einem besorgten Blick Blauwolke hinterhersah. Diese war kurz darauf auch schon mit Klauenstern im Heilerbau verschwunden.
Sofort packte Schneepfote ein Impuls und ließ sie ebenfalls zum Heilerbau laufen. Sie wollte wissen, was los war. Ohne auf ihren Bruder zu warten, hüpfte die Schülerin über die hellgrüne Wiese, die sich durch die Wolken auf einmal ganz dunkel gefärbt hatte, und erreichte ihr Ziel nur Sekunden später. Im Bau hörte sie bereits, wie Sonnenrinde und Wasserfell hektisch umherliefen und alles mögliche heranschafften, um Klauenstern zu helfen. Als die weiße Kätzin ihren Kopf durch den Eingangsvorhang streckte, erkannte sie, dass Klauenstern in einem Nest lag. Blauwolke hockte neben ihm und hatte ihre Schnauze in seinem Fell vergraben. Wasserfell kam herbei und wendete Klauenstern, um diesen genauer zu betrachten. Doch scheinbar fand er nichts.
,,Das verstehe ich nicht", miaute Sonnenrinde verwirrt. ,,Er scheint komplett gesund zu sein, er ist nur bewusstlos. Aber woher kommt das?"
,,Er kann sich unmöglich so derbe den Kopf gestoßen haben, dass er ohnmächtig geworden ist", fügte Blauwolke rätselnd hinzu, aber Wasserfell unterbrach die beiden schnell.
,,Dann hätte er eine Beule am Kopf", miaute er und ein strenger Blick fiel auf seine ehemalige Schülerin. ,,Sonnenrinde, überlege. Du bist keine Schülerin mehr. Was habe ich dich gelehrt?"
Die goldbraune Kätzin suchte verlegen mit dem Blick die Gegend ab und traf dann auf Schneepfotes Blick, der sie aufmerksam fixiert hatte. Die Schülerin trat vorsichtig mit ihrem ganzen Körper in den Heilerbau ein und tappte leise zu Klauenstern hinüber.
,,Wird es ihm gut gehen?", fragte sie mit angelegten Ohren. "Ich mache mir Sorgen."
,,Das kann ich dir noch nicht sagen, meine kleine", entgegnete Wasserfell sanftmütig, aber das beruhigte Schneepfote keinesfalls. Irgendetwas stimmte mit Klauenstern nicht und nicht einmal die Heiler schienen die Ursache zu kennen.
,,Manchmal liegt der Grund für etwas nicht im sichtbaren Bereich, sondern viel tiefer", beantwortete Sonnenrinde Wasserfells Frage von eben.
,,Sehr richtig", antwortete dieser mit einem zufriedenen Lächeln.
,,Was soll das heißen?", fragte Schneepfote verwirrt. Mussten die Heiler gerade jetzt mit Weisheiten um sich werfen?
,,Von außen scheint es so, als ginge es Klauenstern gut", erklärte Wasserfell. ,,Aber vielleicht liegt die Ursache für seine Benommenheit auch nicht außen, sondern innen."
Als der alte Kater Klauensterns Bauch abtastete, verstand Schneepfote endlich. Der Clananführer schien etwas innerhalb seines Körpers zu haben, das ihn so schwächte.
,,Oh, das gefällt mir gar nicht", murmelte Wasserfell, als er bei einer Stelle an Klauensterns Flanke stoppte und mehrmals mit der Pfote darauf herumdrückte. ,,Blauwolke, hat Klauenstern sich öfter mal über starke Schmerzen in seiner Flanke beklagt?", wandte er sich an die Kriegerin. Diese schien zu überlegen und nickte schließlich.
,,Einmal hatte er mit mir gesprochen und plötzlich einen stechenden Schmerz in seiner Seite verspürt. Damals dachte er allerdings, dass er sich bloß beim Schlafen verrenkt habe."
,,Nein, ich fürchte, es ist viel schlimmer", antwortere Wasserfell, der seine Ohren zurückwarf. Das ließ Schneepfote einen eiskalten Schauer den Rücken hinabfahren. Was hatte Klauenstern nur?
Beim nächsten Satz des Heilers wäre die Schülerin am liebsten jaulend aus dem Heilerbau gerannt.
,,Sonnenrinde, bitte räume die Kräuter wieder ins Lager."
,,Was? Wieso?", platzte es aus Blauwolke heraus.
,,Willst du Klauenstern nicht helfen?", fügte Schneepfote erschrocken hinzu.
,,Ich will", entgegnete Wasserfell, der seine Ohren komplett nach hinten warf und den Kopf senkte. ,,Aber nicht einmal der SternenClan kann Klauensterns Krankheit heilen."
,,Wieso, was hat er denn?", murmelte Sturmpfote, der nun auch im Heilerbau war und sich neben Schneepfote gesetzt hatte. Er schien mindestens genauso erschrocken wie Schneepfote und Blauwolke auch.
,,Ich fürchte, Klauenstern hat den Unheilbaren Dunkelfleck. Eine Krankheit, die nach langen Qualen unweigerlich zum Tod führt."
,,Unheilbarer Dunkelfleck?", wiederholte Schneepfote, die ihren Schrecken zwar nicht verlor, jedoch mischte sich nun auch Verwirrung mit hinzu.
,,Ja", miaute Wasserfell. ,,Der Unheilbare Dunkelfleck ist eine seltene Krankheit, zumindest in unseren Reihen. Sie wurde so gennant, da der erste bekannte Fall ein dunkler Fleck auf der Haut war, der sich nach und nach ausgebreitet hatte und dann die bekannten Symptome verursachte. Später wurden ähnliche Fälle bekannt, jedoch mit Verklumpungen innerhalb des Körpers. Sie breiten sich aus, schädigen wichtige Organe und nach starken Schmerzen sowie einem hohen Fieber stirbt die Katze schließlich daran. Die Krankheit ist nicht aufzuhalten, selbst Zweibeiner sollen daran schon gestorben sein."
,,Dann gibt es also keine Möglichkeit, Klauenstern zu retten?", fragte Schneepfote, deren Miauen sich aus Trauer nur noch wie ein leises Wimmern anhörte.
,,Nein, leider nicht", verkündete Wasserfell, dessen Stimme immer leiser wurde, bis sie schließlich zu einem Flüstern verebbte. ,,Klauenstern wird sterben. Es tut mir Leid."
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Anmerkung:
"Unheilbarer Dunkelfleck" ist die Bezeichnung der Katzen für Krebs.
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