Ursprung des FeuerClans (1)

Feuer saß da. Am Abgrund der Schlucht. Er starrte in diese unendliche tiefe hinab. Im fahlen Licht der untergehenden Sonne sah man noch ein paar Fuchslängen die rauen Felswände im schönsten grau leuchten. Ab dann sah man bloß schwärze. Es sah so aus, als ob Schattenwesen im Schutz der Dunkelheit langsam aus der Schlucht krochen, um ahnunglose Beute in sich zu vergraben. Jedoch machte es Feuer keine Angst. Er fühlte sich stark, mächtiger als sonst. Langsam stand er auf und voller Entschlossenheit blickte er in die Schlucht. Langsam, aber sicher kroch die Dunkelheit heraus, wollte ihn schnappen. Sein Schweif peitschte und wahrlich Funken sprühten heraus. Von dort aus bereitete sich Wärme im Körper des jungen Katers aus. Er sah es zwar nicht, aber er wusste, das sein rotes Fell anfing zu glühen. Mittlerweile streckten die Schattenwesen ihre Hände aus dem Abgrung und versuchten nach etwas Lebendem zu schnappen. Alles was in die Fänge der Dunkelheit geriet, schien verloren. Zielstrebig glitten die tentakelähnlichen Arme der Monster aus der Schlucht zu ihm. Er bekam jedoch keine Angst. Jedes einzelne Haar seines dichten Pelzes leuchtete nun. Die Augen richtete er auf das Wesen, welches nun wenige Schwanzlängen von ihm entfernt war. Er verengte sie. Seine Schnurrhaare zuckten. Seine Krallen zeigten sich nun, deren Oberfläche spiegelte sich sein glühendes Fell. Sie gaben ein leises, kratzendes Geräusch von sich, als sie das harte Gestein berührten. Sonst war es stiller, als nach einem Kapf, wenn der Schnee den Waldboden bedeckte.

Aus dem nichts ertönte ein Knall. Flammen zischten. Warmes Licht ließ die Kreaturen zurückschrecken. Feuer's Pelz stand in Flammen. Ein majestätischer Anblick erbot sich. Ein großer roter Kater, von dessen Fell Flammen trug. Seine Augen waren geschlossen. Seine Schatten unscharf.
Als er seine Augen öffnete, sah man seine Entschlossenheit in ihnen auflodern. Die Schatten zogen sich wieder in ihre Schlucht zurück, als sie ihn sahen. Die Flammen taten ihm nicht weh und er fürchtete sich nicht vor ihnen. Im Gegenteil. Er fühlte sich so stark wie ein Löwe.

Feuer verlagerte sein Gewicht auf seine Hinterbeine. Konzentriert blickte er nach vorne. Er spannte seine Muskeln an. Plötzlich sputete er direkt auf die Schlucht zu. Seine Füße berührten abwechelnd den Boden. Eine Pfote nach der anderen. Seine Krallen waren noch draußen, um besseren halt zu finden. Bei jedem Schritt gab das Gestein kratztende Geräusche von sich. Noch drei Fuchslängen. Klack. Klack. Zwei Fuchslängen. Klack. Klack. Eine Fuchslänge. Jetzt setze er zum Sprung an. Seine Vorderpfoten waren schon in der Luft. Mit seinen Hinterpfoten gab er einen letzten Schub, bis sein ganzer Körper über die Schlucht glitt. Wie ein brennender Pfeil schoss er über den Abgrund, in dem die Schattenwesen sich
nun gänzlich verkrochen hatten. Konzentriert blickte er auf das andere Ende, als plötzlich ein Geräusch ihn ablenkte. Erschrocken blickte er mach hinten, er vergaß seinen komplizierten Sprung gänzlich. Als er sich wieder zurückdrehte, sah er nurnoch die Felswand direkt vor seinen Augen...

~ Rabenfeder

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