Apfels Schicksal

Es war tiefste Blattleere, als Apfel erschöpft zusammenbrach. Sie war nun Tage gelaufen, um sich und ihre Jungen vor den Zweibeinern zu retten, die immer näher zu ihrem Bau gekommen waren. Erst jetzt hatte sie Zeit sich umzuschauen, wo sie überhaupt war. Sie stand langsam auf und ihr dicker Bauch brachte sie fast wieder zu Fall. Ihre Jungen könnten jeden Moment geboren werden. Doch sie hatte sich schon daran gewöhnt und suchte sich stattdessen ein geeignetes Plätzchen zum schlafen. Sie lief durch den strahlenden Schnee, geradewegs auf einen großen Busch zu. Kurz bevor sie sich niederlassen konnte, stolperte sie über eine dicke Wurzel, die sie wegen des Schnees nicht gesehen hatte. Apfel fiel hart auf ihren Bauch und sie schrie schmerzerfüllt auf. Ein goldener Kater hatte ihren Schrei gehört und sah sich nach seiner Quelle um. Als der Kater Apfel erblickte sprang er schnell zu ihr und fragte hektisch: ,,Was ist passiert?!" Apfel schrie panisch: ,,Ich glaube die Jungen kommen!" Der Kater blickte mit seinen ozeanblauen Augen zu Apfel und meinte nun ruhiger: ,,Keine Panik, ich bin Goldnebel, der Heiler des BirkenClans, wenn du möchtest, kann ich dir helfen!" Die cremefarbene Kätzin war genervt und schrie barsch: ,,Jetzt hör auf zu labern und hilf mir endlich!" Goldnebel ließ sich vom barschen Ton der gebärenden Kätzin nicht beirren und meinte: ,,Du musst tief ein und aus amten und dann pressen, ich würde dir ja gerne Kräuter geben, aber ich habe hier draußen leider keine..." Apfel tat wie ihr geheißen und atmete tief ein und aus. Dann presste sie und schrie erneut. Goldnebel ermutigte sie immer weiter und schließlich hatte Apfel zwei Kater und eine Kätzin zur Welt gebracht. Müde sank sie in den Schnee und schnurrte leise. Ihr schnurren verstummte und aus ihrem Augen wich der letzte Hauch Leben. Golnebel sah betrübt zu der toten Katze. Er wusste noch nicht einmal wie sie hieß und trotzdem hatte er sie verloren. Er wusste das ihr Tod nicht seine Schuld gewesen war, weil sie schon vor der Geburt schwach und abgemagert war, aber trotzdem stellte der Kater sein Amt als Heiler wieder einmal in Frage. Er sah zu den drei Jungen die sich an den leblosen Körper ihrer Mutter schmiegten und hungrig quiekten. Goldnebl nahm die drei Jungen sanft am Nackenfell und trug sie in das Lager des BirkenClans. Er lief mit ihnen direkt zur Kinderstube und beachtete die Blicke seiner erstaunten Clangefährten nicht. Als er in die Kinderstube eintrat, sah er Tulpenschwinge, die mit ihrem Jungen schlief. Die anderen Jungen aus dem Wurf waren gestorben und nur Milchjunges hatte überlebt. Golnebel weckte sanft Tulpenschwinge, als sie die Jungen in seinem Maul sah, brauchte es keine Worte, denn sie Verstand sofort. Sie rückte ein wenig und ließ die unterkühlten Jungen trinken. Sie fragte Goldnebel: ,,Woher hast du die?" Der goldene Kater meinte: ,,Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt, kurz hinter der Grenze gestorben..." Tulpenschwinge nickte verständnisvoll: ,,Werden sie bleiben dürfen? Hast du schon Drosselstern gefragt?" Goldnebel schüttelte den Kopf: ,,Nein, aber ich wollte gleich zu ihm gehen, behältst du die Jungen im Blick?" Die rote Kätzin nickte und Goldnebel lief zum Anführerbau. Er trat ein und als Drosselstern ihn erblickte, beendete er seine Fellpflege und fragte neugirig: ,,Was gibt es, Goldnebel? Hast du Kräuter gefunden?" ,,Nein, aber ich habe eine Kätzin gefunden, die bei der Geburt von drei Jungen gestorben ist, ich denke Tulpenschwinge würde die Jungen gerne aufnehmen, also nur wenn du das erlaubst..." Drosselstern überlegte kurz: ,,Nagut, aber wenn sie was anstellen, dann bist du für sie verantwortlich!" Dankbar nickte Goldnebel und lief zurück zu Apfel's Jungen glücklich schnurrte er: ,,Wir dürfen die Jungen behalten, ziehst du sie wie deine eigenen auf?" Glücklich schnurrte Tulpenschwinge: ,,Natürlich, aber nur wenn du hilfst!"

~Flammenfeder

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