Kapitel 13- Grüner Husten
Der Blattfall verging rasch und seine letzten roten Blätter verblassten, als der kalte Schnee der Blattleere einsetzte. Wie eine weiße Haube legte er sich über den gesamten Wald. Der Boden wurde kalt und hart und der Fluss fror zu, sodass sich kein Fisch mehr fangen ließ. Die Frischbeute wurde rar und die Katzen anfällig für den sich einschleichenden weißen Husten. Dank Blütenwind wurden die meisten wieder gesund, doch bei einigen Katzen wandelte er sich in den tödlichen grünen Husten um. Blütenwind gab ihr bestes, doch schon nach einem halben Mond hatten sie zwei von Sandrots Jungen verloren. Wolkenstern und Sonnenglut hatten große Mühe die aufkommende Panik fernzuhalten, die Patrouillen zu organisieren und genügend Frischbeute zu besorgen. Schneemond half ihnen so gut er konnte und sprang für die ein, die vom weißen Husten befallen wurden. Aufgrund der Hektik die im Clan herrschte, bemerkte keiner wie schwach Wolkenstern geworden war.
Wie jeden Morgen tragen mich meine Pfoten zu meiner neugewonnenen Freundin Wolkenstern, doch heute begrüßt sie mich nicht so freudig in ihrem Bau. Sie liegt in ihrem Nest, die Augen halb geöffnet und schweratmend. Ihre Brust hebt und senkt sich rasend schnell und ihr Fell ist nass und verklebt. „Sie hat grünen Husten", flüstere ich besorgt. „Schneemond?", fragt sie mit beinahe unhörbarer Stimme ich nicke ängstlich. „Bring mich zu Blütenwind", spricht sie leise. Sofort nehme ich sie sachte am Ohr und ziehe sie vorsichtig aus dem Bau. Auf der Lichtung lege ich sie sanft ab und rufe nach Blütenwind. Doch es kommt keiner. Irgendwann kommt Glanzschimmer aus dem Ältestenbau und erklärt mir „Blütenwind ist auf Kräutersuche. Sie gehen ihr wegen der vielen Kranken aus. Warum?" Entsetzt deute ich mit der Pfote auf die kranke Wolkenstern. „Grüner Husten", flüstere ich verzweifelt. Ängstlich rufe ich die Krieger, Schüler, Älteste und Königinnen zusammen. „Wolkenstern hat grünen Husten, aber Blütenwind ist nicht hier. Weiß einer, was zu tun ist?" Betreten schütteln sie die Köpfe. Was soll ich nur tun? Ich kann sie ja nicht einfach sterben lassen! Kurz überlege ich und frage dann Glanzschimmer: „Weißt du wo Blütenwind Kräuter sammelt?" Er nickt. „Gut. Nimm die Adlerpfote und schicke ihn zu ihr. Beeile dich Adlerpfote, nur Blütenwind kann sie retten. Betet zum SternenClan, dass sie leben wird." „Danke Schneemond", stöhnt sie leise; „Doch das ist mein letztes Leben. Ich spüre schon, wie meine Kraft schwindet. Sonnenglut, du wirst von nun an Sonnenstern heißen, doch erfüll mir einen Wunsch." Sonnenglut nickt traurig. „Mach Schneemond zu deinem Stellvertreter. Er weiß genau, wie man einen Clan führt." Plötzlich stockte ihr der Atem. „Wolkenstern!", rufe ich bestürzt. Vorsichtig lecke ich ihr die Brust. „Wolkenstern, verlass mich nicht, Wolkenstern!" „Ich muss", sagt sie leise, dann hört sie auf zu Atmen und das Glimmen, das ihre Augen erleuchtete, erlischt. „Neeeeein!"
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