Kapitel 12- Trauer im FlussClan

Ich trete ins Lager, Sturmflamme und Funkenherz im Nackenfell schleppend. Tränen strömen mir über das Gesicht, als ich die entsetzten Blicke sehe. Ich bringe die Leichen auf die Lichtung beim Hochstein und bitte Wolkenstern, bei ihrer Beerdigung dabei zu sein. Wolkenstern nickt und ich laufe zurück zur Lichtung. „Verkünde, wie es geschah!", ruft sie mir hinterher. „Du meinst...", frage ich zögernd. Sie nickt. Darum springe ich auf den Hochstein und rufe zu ihnen hinab: „Ihr alle wisst, wer dort unten liegt. Sturmflamme und Funkenherz sind gestorben. Ich will euch erzählen, weshalb. Sonnenglut schickte mich mit ihnen auf Patrouille, um die Duftmarkierungen an der Grenze zu den Sonnenfelsen zu erneuern. Doch unglücklicherweise stand auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses der Verräter Schattenjäger. Er griff mich an. Mutig half Funkenherz mir in diesem erbitterten Kampf, doch Schattenjäger stieß unseren tapferen Krieger wütend in den Fluss. Er prallte gegen einen scharfkantigen Stein und wurde von der Strömung davongetrieben. Ich konnte ihm aufgrund des Kampfes nicht helfen, doch sein Bruder Sturmflamme sprang ihm hilfsbereit hinterher. Schattenjäger und ich setzten unser wildes Gefecht fort. Kurze Zeit später entdeckte eine weitere Patrouille uns und der Verräter schlich davon. Ich bat sie Wolkenstern von dem Vorfall zu berichten und folgte ihnen durch den Fluss. Bis zu den Trittsteinen fand ich keine Spur der beiden Krieger, doch dort war das Wasser voller Blut. Ich vermute, dass Sturmflamme es nicht geschafft hat sich selbst und den geschwächten Funkenherz vor ihnen herauszuziehen und sich an den Steinen mit seinem Bruder dort tödlich verletzte, was aufgrund der starken Strömung nicht zu vermeiden war. Ich konnte mich ans Ufer retten, auch wenn ich selbst beinahe gegen sie geschwemmt worden wäre. Wenige Katzenlängen entfernt sah ich dann auf der anderen Seite eine blutverschmierte Bucht. Entsetzt schwamm ich hinüber und entdeckte Sturmflamme und Funkenherz' tote Körper. Sie waren die mutigsten Krieger, die mir je begegnet sind und waren mir die besten Freunde die man sich wünschen kann. Sie sind in Ehren gestorben. Mögen sie in Frieden in die Jagdgründe des SternenClans gehen." Ich senke den Kopf und springe vom Hochstein. Die Stille, die bei meinem Bericht herrschte, hat sich in flüsternden Tumult umgewandelt. Überall höre ich Stimmen, die sich über die Glaubhaftigkeit der Geschehnisse unterhalten. Die großen Zweifel wurden erst befriedigt, als Wolkenstern auf den Hochstein springt und ihnen sagt, dass ich die Wahrheit verkündet habe.

Die Tage verstrichen und die Katzen des FlussClans glaubten Schneemond noch immer nicht ganz. Doch Wolkenstern vertraute ihm immer mehr. Es kamen schnell die Tage, in denen sie nicht ihren Stellvertreter Sonnenglut, sondern ihren Freund Schneemond um Rat fragte.

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