Tipps zum Beschreiben von seelischem Schmerz

Für S33ROSE :) Ich glaube, ich weiß auch schon, für welches Buch XD Ich muss mal dringend weiterlesen XD

Ein paar allgemeine Sachen findet man schon in den Kapiteln »Tipps zum Beschreiben von Depressionen« und »Tipps zum Beschreiben von Schmerz und Verletzungen«. Seelischer Schmerz ist sozusagen eine Mischung aus beidem. Für besonders schwere Fälle schaut ihr am besten in dem Depressions-Kapitel nach (lesen auf eigene Gefahr).

Hier kommen also Tipps zum Beschreiben von seelischem Schmerz, aber ohne Depression. 

Seelischen Schmerz verspürt man meistens, wenn zuvor etwas Schlimmes passiert ist bzw. gerade passiert oder wenn man sich nach einiger Zeit wieder an eine schreckliche Situation erinnert. Das kann zum Beispiel sein:

- Der Tod oder Verlust einer nahestehenden Katze.

- Eure Hauptfigur wurde von jemandem verraten, dem sie zuvor vertraut hat.

- Eure Hauptfigur erkennt, dass ihr Schwarm keine Gefühle für sie empfindet bzw. bekommt einen Korb.

- Eure Hauptfigur ist dazu gezwungen, etwas zu tun, das schwere Konsequenzen nach sich ziehen wird (Stichwort »Das kleinere Übel«).

- Eure Hauptfigur erkennt, dass sie etwas getan hat, das einer nahestehenden Katze geschadet oder sogar zu ihrem Tod geführt hat (schlechtes Gewissen).

- Eure Hauptfigur erfährt die Wahrheit über jemanden oder etwas und ist sehr schockiert darüber (ist eigentlich eine HalbClan-Katze, wurde das ganze Leben lang belogen usw.).

- Verlust der Heimat oder eure Hauptfigur wird mit Gewalt aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen.

- Sicher fallen euch noch weitere Situationen oder Gründe ein, in Folge derer man seelischen Schmerz empfindet.

Wie beschreibt man nun diese spezielle Art von Schmerz? Schließlich gibt es keine äußeren Verletzungen, die man beschreiben kann, und man möchte sich nicht mit dem einfachen Satz »Birkenflug fühlte sich von allen verlassen« begnügen. 

Was immer funktioniert sind Vergleiche. Ihr vergleicht den seelischen Schmerz, den eure Katze empfindet, mit echten Verletzungen oder auch Schlägen, die eure Katze ja eigentlich nicht abbekommt. Manchmal schmerzt es aber so sehr, dass eure Katze wie unter diesen unsichtbaren Hieben taumelt (Der vorherige Satz war praktisch schon ein Vergleich in Aktion XD). Ein weiteres Beispiel:

»Birkenflug stolperte wie unter einem unsichtbaren Schlag zurück. Seine Pfoten fanden kaum Halt auf den vom Regen schlüpfrigen Steinen. Fassungslos starrte er Lerchenfeder entgegen. ›Was?‹ Seine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen. ›Du hast richtig gehört‹, zischte seine Gefährtin. ›Ich habe sie getötet. Jeden einzelnen von ihnen!‹ Birkenflug keuchte. Es fühlte sich an, als würde jemand ihm die Brust aufschlitzen und das Herz herausreißen, um es in der kalten Luft zu zerfetzen.«

Wenn eure Katze etwas Unglaubliches erfährt, ist sie normalerweise zu schockiert, um irgendwas um sich herum noch klar wahrnehmen zu können. Eure Hauptfigur hört vielleicht die Stimmen ihrer Clan-Gefährten, kann ihnen jedoch keinen Sinn entnehmen. Vielleicht flüstert sie auch vor sich hin, dass das alles nicht sein kann (Ablehnung der Wahrheit) oder versucht ihre Gedanken zu ordnen.

Ihr könnt also vom Layout her viele Absätze einfügen. Ein Absatz kann gerne auch aus einem Satz oder sogar nur einem Wort bestehen. Das bringt bisschen mehr Tempo in die Erzählung mit rein und auf diese Weise lässt sich auch ein innerer Konflikt gut beschreiben. Zum Beispiel:

»›Das kann nicht sein.‹ Birkenflug schüttelte den Kopf und schrie nochmal: ›Das kann nicht sein!‹ Dann stürmte er davon, nahm die Worte nicht mehr war, die Lerchenfeder ihm hinterher rief.

Nein, dachte er. Sie ist nicht meine Gefährtin. Nicht mehr! Wie werde ich ihr je verzeihen können?

Schmerz, dieser unerträgliche Schmerz in seiner Brust, der sich wie ein schwelendes Feuer in ihn hineinfraß.

Ich liebe sie nicht, ich liebe sie nicht. Sie hat mich belogen. Belogen!

Aber er konnte es nicht leugnen. Er kannte die Wahrheit. Die Wahrheit, die noch mehr schmerzte als Blauauges Tod', ja, selbst noch mehr als der Verlust seiner Eltern. Birkenflug blieb stehen, keuchend, nach Atem ringend.

Ich liebe sie, dachte er und wusste, was es war.

Die Wahrheit.«

Man kann auch sehr viel mit Verben, Adjektiven und Adverbien spielen. Jede Bewegung eurer Katze kann verzweifelt oder unsicher aussehen. Eure Hauptfigur kann fassungslos sein, ihr Fell zerzaust, ihre Augen weit aufgerissen, ihre Ohren angelegt. Sie kann kaum hörbar murmeln, unkontrolliert zittern, ohrenbetäubend schreien usw.

Und denkt dran: Eure Katze ist verzweifelt, schockiert und weiß nicht, was sie tun oder wie sie reagieren soll. Also kann es auch durchaus sein, dass sie unvorhersehbare und vielleicht dumme Sachen macht. Je nach ihrem Temperament kann sie plötzlich auf jemanden losgehen, einfach weglaufen oder Drohungen aussprechen, was sie sonst nie getan hätte.

Wieder gilt: ES KANN NICHT SEIN, DASS EURE HAUPTFIGUR NUR EIN KAPITEL LANG SEELISCHEN SCHMERZ EMPFINDET UND DANACH IST ALLES VORBEI!!!!! Es dauert VERDAMMT LANGE, bis die seelische Verletzung HALBWEGS verheilt ist. Aber so ein Zwischenfall hinterlässt SELBSTVERSTÄNDLICH SPUREN UND NARBEN!!!! 

Vielleicht entwickelt eure Katze deswegen auch eine Phobie oder empfindet bestimmte Sätze oder Situationen als unangenehm. Eure Katze wird nach so einem Vorfall definitiv nicht die alte sein!

Ich hoffe, ich konnte dir/euch helfen :)

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