Für Himmelslied629

Egal ob auf Jagdpatrouille oder Einzeljagd: Meistens ist es immer das Gleiche. Einem fällt nichts anderes als Beutetier ein als eine Maus, ein Eichhörnchen, ein Kaninchen oder ein Vogel. Dann wird einmal angeschlichen (weil das Beutetier natürlich in der richtigen Windrichtung hockt), gesprungen und tot ist das Viech.

Aber Jagden können auch viel interessanter sein! Wenn die Jagd, die ihr gerade beschreibt, ziemlich unwichtig ist und eure Katze nur auf Jagdpatrouille ist, um sich außerhalb des Lagers mit jemandem unterhalten zu können oder so, könnt ihr das gerne nach dem oberen Schema machen. Doch wenn es zum Beispiel um eine Jagdprüfung geht, müsst ihr diese so beschreiben, dass der Leser merkt, dass eure Katze etwas gelernt hat.

Erstmal müsst ihr euch auf eine Beute festlegen, die eure Katze erlegen soll (dazu kommt noch ein Extra-Kapitel). Dann könnt ihr euch kurz in Erinnerung rufen, wie die Gegend, in der eure Katze jagt, aussieht, und wo genau die Beute sich versteckt haben könnte. Auch wichtig: Wie wird eure Katze auf die Beute aufmerksam? Durch Geraschel oder doch eher den Geruch?

Beispiel: Eure Katze soll eine Wühlmaus fangen und befindet sich mitten in einem dichten Eichenwald. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Wühlmaus sich allzu weit von ihrem Bau zwischen zwei Wurzeln entfernt hat und mitten auf einer Lichtung hockt. Sie befindet sich eher in der Nähe der Wurzeln und knabbert vielleicht an einer Eichel.

Dann solltet ihr euch in die Katze hineinversetzen und überlegen, wie ihr euch so an die Beute anschleichen könnt, dass sie euch nicht sieht, hört, riecht oder spürt. Gegen die Windrichtung ist meistens gut. Nicht durch einen Brombeerstrauch, von dessen Dornen man sich erst losreißen muss, ist ebenfalls vorteilhaft. Sich dicht an den Boden drücken und leicht auftreten ist auch nicht falsch. Schweif nicht auf dem Boden schleifen lassen sollte auch funktionieren.

In unserem Beispiel könnte die Katze versuchen, um die Eiche herumzugehen und sich dann von hinten (dicht am Baumstamm halten!) an die Maus heranzuschleichen.

Jetzt kommt es darauf an, ob die Beute eure Katze doch noch wahrgenommen hat oder nicht. Wenn nicht, dann geht alles ganz schnell: Die Katze springt los und erledigt die Beute mit einem schnellen Biss in den Nacken oder die Kehle. Wenn die Beute eure Katze aber bemerkt hat, gibt es mehrere Möglichkeiten:

a) Eure Katze versucht, die Beute doch noch zu erwischen und springt los. Je nachdem, wie viel Glück sie hat und wie schnell sie ist, kann sie die Beute noch erlegen oder die Beute flieht (verletzt oder nicht).

b) Dasselbe wie oben, nur dass eure Katze nicht alleine, sondern mit einem Clan-Gefährten jagt. Dieser könnte dann von der anderen Seite kommen und der Beute den Weg abschneiden (und sie selbst erlegen) ODER die Beute zurück zu eurer Katze treiben (die sie dann erlegt) ODER sie verfolgen und dann erlegen (falls die Beute nicht zu schnell ist).

c) Eure Katze könnte die Jagd aufgeben und die Beute fliehen lassen XD Weil sie zu faul ist oder keinen Bock mehr hat XD

In unserem Beispiel könnte die Katze der Wühlmaus den Weg zu ihrem Bau abschneiden (sie hat sich ja am Baumstamm entlang geschlichen und müsste sich nur zwischen die zwei Wurzeln stellen). Die Wühlmaus müsste sich dann einen alternativen Fluchtweg überlegen, was gut für die Katze ist, denn das dauert. Und bis dahin ist die Wühlmaus schon von ihr erlegt worden.

Allgemein kann man sagen, dass die Jagd zu zweit sich eher lohnt, weil man gut zusammen arbeiten kann. Der eine scheucht das Beutetier absichtlich auf und treibt es so gezielt in die Pfoten des anderen. Oder (wenn das Beutetier schon flieht und Haken schlägt) könnte der eine das Tier weiter verfolgen und der andere schätzt den Fluchtweg ein, überholt das Tier und stellt es weiter vorne. Man kann sich da ziemlich viele Sachen ausdenken.

Natürlich hängt es auch vom Beutetier ab, das eure Katze jagt, wie genau die Jagd dann aussieht:

- Man kann sich schlecht an einen Fisch im Fluss anschleichen XD Da würde man eher darauf achten, dass der Schatten nicht aufs Wasser fällt und dass man etwas schräg nach dem Fisch schlägt (wegen der Lichtbrechung).

- Bei einem Vogel wird die Verfolgung schwierig, wenn er wegfliegt XD

- Eine Katze, die nicht klettern kann oder Höhenangst hat, wird garantiert kein Eichhörnchen einen Baum hoch verfolgen.

- Und wenn eure Katze eine Schlange erlegen wollte, die sich auf einmal hoch aufrichtet und die Zähne zeigt, würde ich empfehlen, schleunigst den Rückzug anzutreten und sie nicht weiter zu stören (es sei denn, man ist lebensmüde oder mag Schlangenbisse).

Generell gilt: Wenn eine Katze das Gefühl hat, dass sie bei der Jagd auf ein Beutetier mehr Energie verbraucht als sie vom Fressen wiederbekommt, lässt sie die Jagd auf dieses Tier lieber. Deswegen ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass Katzen NUR Adler und Falken jagen. Theoretisch könnten sie es, aber es verbraucht halt unglaublich viel Energie, wenn man diese Jagdmethode nicht gewöhnt ist.

Ich hoffe, ich konnte dir/euch helfen :)