Tipps für Morde

Auf Wunsch von Nebelschwinge

Und hier möchte ich mal etwas aus ihrem Kommentar zitieren (mit ein paar grammatikalischen und rechtschreibmäßigen Verbessereungen XD), dem ich vollkommen zustimme:

»Ich habe das Gefühl, es verläuft meistens gleich ab: Die Katze lauert einer anderen aus Rache, Wut, was-auch-immer irgendwo auf und gaaanz zufällig kommt diese dann auch vorbei und Zack! wird sie getötet. Ist ja nicht so, dass ein Mord lange geplant werden muss oder die Katze, die diese Tat begeht, auch Gefühle, Zweifel und Angst hat.«

Ich teile das Thema »Morde« mal in drei bzw. vier Teile auf: 1. Vorgeschichte, 2. Planung, 3. Tat, 4. Konsequenzen

1. Die Vorgeschichte, in der der Leser erfährt, warum die Katze unbedingt jemanden töten möchte. Oder, allgemeiner gesagt, warum die Katze einen gewissen Hass auf jemanden verspürt. Dafür kann es seeeeeeehr viele verschiedene Gründe geben:

Rache (für eine nahestehende Katze/wegen etwas, was dem Täter angetan wurde)

Eifersucht (auf den Erfolg anderer/die große Liebe ist mit einem anderen unterwegs...)

Ehrgeiz (wie bei Tigerkralle (jetzt muss man schon den Kriegernamen schreiben, damit es keine Verwechslungen gibt (Klammer in Klammer in Klammer XD)))

Stärkebeweis (normalerweise wurde so eine Katze in ihrer Kindheit gehänselt oder als »schwach« beschimpft)

Sehr starke Treue zum Clan oder zu einer Katze (vergleichbar mit dem BlutClan oder wenn der Täter der Überzeugung ist, dass der eigene Clan nur überleben kann, wenn eine bestimmte Katze stirbt)

Freude daran, andere leiden zu sehen (jetzt sind wir bei den geistigen Unregelmäßigkeiten/Krankheiten angekommen)

Stimmen im Kopf (von verstorbenen Geliebten oder einfach nur bösartige Stimmen, die einem Böses einflüstern)

Dissoziative Identitätsstörung (oder anders gesagt »gespaltene Persönlichkeit«; etwas exotisch, aber bestimmt interessant)

Viiiiiiiiiele weitere Gründe, die sicher auch in eurem Hinterkopf herumgeistern :)

2. Die Planung der Tat/des Mordes. Die Katze geht alle Möglichkeiten durch, wie sie den Mord durchführen kann (auch wo, wann und welche Risiken sie eingeht). Dieser Punkt kann weggelassen werden, wenn der Mord ohne Planung, also spontan, geschehen soll. Das wäre dann eine Kurzschlussreaktion nachdem der Täter z.B. provoziert wurde oder sich einfach nicht mehr unter Kontrolle hat. Ansonsten ein paar Vorschläge:

Nacht (natürlich XD). Das Opfer hält Wache und der Täter lockt es unter dem Vorwand weg, dass er eine feindliche Katze/einen Fuchs/... auf dem Territorium gesehen hat. Die Schuld wird auf die vorgegebene feindliche Katze/den Fuchs/... geschoben

Nacht. Das Opfer ist alleine mit dem Täter auf Mondhoch-Patrouille. Der Mord darf dann allerdings nicht in der Nähe einer Grenze geschehen, weil der Täter natürlich nicht weiß, wann die Mondhoch-Patrouillen der anderen Clans unterwegs sind.

Wenn ein Heiler getötet werden soll: Der Heiler wird zu der heiligen Stätte gelockt (durch einen ausgedachten Traum vom Täter, der darauf besteht, dass der Heiler mit dem SternenClan spricht oder so). Der Rest ist, glaube ich, klar.

Ein vorgetäuschter Unfall. Zum Beispiel fällt ein Ast auf das Opfer, den der Täter vorher absichtlich angeknackst hat. Oder der Täter schubst das Opfer »aus Versehen« über die Klippe/in den Fluss. Oder á la König der Löwen mit einem epischen Dialog kurz bevor der Täter das Opfer DOCH NICHT rettet.

Still und leise erschleicht der Täter sich das Vertrauen des Opfers, lockt es zu einem »Geheimversteck« und schlitzt ihm dann die Kehle auf (Fassungslosigkeit des Opfers, Tragik usw.)

Viiiiiiiiiiele weitere Szenarien, die ich jetzt nicht alle aufschreiben werde XD Seid einfach kreativ!

3. Der Mord selber. Dabei muss (darf!) nicht alles nach Plan verlaufen. Sonst wäre es ja langweilig. Am interessantesten und spannendsten sind immer Handlungen, die der Leser nicht vorhersehen kann. Hier wäre eine gute Möglichkeit, etwas »Unerwartetes« einzubauen. Zum Beispiel:

Das Opfer ist doch nicht alleine.

Eine andere Katze ist dem Täter gefolgt (am besten jemand Unschuldiges, sodass der Leser hofft, der Täter bringt diese unschuldige Katze nicht auch noch um).

Eine andere Katze hat zugesehen (und schweigt/und spricht den Täter nachher darauf an)

Der Täter bringt es doch nicht über sich, das Opfer zu töten.

Statt des Opfers taucht eine Katze auf, die dem Opfer zum Verwechseln ähnlich sieht. Der Täter tötet diese Katze und bemerkt die Verwechslung zu spät.

Das Unerwartete ist deswegen unerwartet, weil es einem nicht sofort einfällt XD Also: Denkt ordentlich über eure »Kehrtwende« nach, bevor ihr das/die Kapitel dazu schreibt!!!!!!!

4. Die a) Gefühle oder b) Konsequenzen nach dem Mord.

a) Normalerweise verspürt der Täter (je nach Geisteszustand) entweder eine tiefe Befriedigung oder er ist einfach nur geschockt und fassungslos. In beiden Fällen verhält der Täter sich untypisch für seinen eigentlichen Charakter, was den Clan-Gefährten höchstwahrscheinlich auffällt.

b) Allgemein denkt der Täter die ganze Zeit über die Konsequenzen nach und kann auch einige Situationen, ich sag mal, »falsch verstehen«. Zum Beispiel:

»Ich weiß, was du getan hast«, flüsterte Sonnenfleck ihm plötzlich ins Ohr. Kornjäger erstarrte, zwang sich dazu, einfach weiterzugehen. Nein! Unmöglich! Sie kann es nicht wissen! Beerenfell war alleine! Ein eiskalter Schauer fuhr im über den Rücken. »Dachtest du, ich hätte nicht bemerkt, dass du mir die letzte Wühlmaus vor der Nase weggeschnappt hast? Du weißt genau, dass das meine Lieblingsbeute ist!«

Wenn es dann so weit ist, dass der Täter auffliegt, wird natürlich eine verhältnismäßig harte Strafe auferlegt. Ich sehe da zwei »größere« Möglichkeiten: 1. Verbannung oder 2. Ihr lasst den Täter sterben (ob im Kampf, auf der Flucht oder per Hinrichtung ist wurscht). Natürlich gibt es noch viiiiiiiele andere Möglichkeiten! Lasst eurer Fantasie freien Lauf!

Vielleicht habt ihr bemerkt, dass ich die meisten Punkte so geschrieben habe, dass sie eher für ein Kapitel aus der Sicht des Täters sind. Dabei geschehen die meisten Morde ja »hinter den Kulissen«. Trotzdem solltet ihr euch ganz genau in den Täter hineinversetzen. Vielleicht könnt ihr auch ein Kapitel aus Täter-Sicht schreiben (nur für euch; also nicht veröffentlicht), damit ihr euch einen besseren Überblick über die Tat verschafft.

Für das richtige Kapitel (aus der Sicht eurer Hauptfigur) lasst ihr dann nur die Sachen einfließen, die »von außen« auch gesehen werden können. Zum Beispiel der Fund der Leiche, das veränderte Verhalten des Täters, ein paar Spuren, an die der Täter nicht gedacht hat...

UND VERDAMMT NOCHMAL (wie oben bereits erwähnt): 1. EIN MORD IST ETWAS, DAS DEN TÄTER ENORM MITNIMMT!!!!! EGAL, WIE »HART« DIESE KATZE JETZT IST!!!!!!! Und denkt daran: JEDER (von uns) IST EIN POTENZIELLER TÄTER!!!!!!!! ES GEHT ALSO NICHT, DASS EINE KATZE AUSSER VERDACHT IST, WEIL SIE »JA IMMER SO NETT IST«! NEIN!!!!!!!! 2. ES GIBT KEINEN MORD OHNE MOTIV!!!!!!! SELBST EIN SPONTANER MORD PASSIERT NICHT EINFACH SO!!!!!!! ES GIBT IMMER EINEN GRUND, WARUM DER TÄTER SEIN OPFER TÖTEN MÖCHTE!!!!!!!!!

Ich hoffe, ich konnte euch helfen :)

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