Kapitel 36
Herbstbrise drehte sich um und spitzte die Ohren. Esches Blick brannte auf ihr als er fragte:"Dürfen wir uns eurem Clan anschließen?"
Herbstbrise sträubte das Fell. Ihr klappte der Kiefer hinunter, vor lauter Empörung. Wie kann er es wagen uns das nach einem Kampf zu fragen?
Doch der getigerte Kater ließ den Blick unbeirrt auf ihr ruhen. Herbstbrise blieben die Worte im Hals stecken. Er ist so unverschämt!
Himmelschweif schnaubte und wandte sich ab. "Ganz sicher nicht",knurrte er,
"Himmelclan Katzen, wir..." "Du willst starke Krieger ablehnen?",unterbrach Esche ihn herausfordernd
und stellte sich ihm in den Weg. "Krieger",höhnte Beerenmond und stieß ihm die Schnauze ins Gesicht.
"Ihr seid nichts weiter als ein Haufen zotteliger Streuner."
Silberwolke jaulte zustimmend und fuhr die Krallen aus. Doch eine schildpattfarbene Kätzin mit langem Fell baute sich vor ihr auf.
"Halt bloß deine hübsche Schnauze oder ich zerkratze sie dir!" Esche knurrte ungeduldig.
"Lass.sie.in Ruhe, Tulpe! Mit diesem Benehmen wird uns der Himmelclan nie aufnehmen."
"Das wird er so oder so nicht",stellte Himmelschweif klar. Herbstbrise tappte während dem Streit zu Schilfherz. "Wie geht es dir?"
Der grau getigerte Kater hob schwach den Kopf und musterte sie liebevoll.
"Wie sieht es denn aus? Herbstbrise, ich wollte dir vor diesem Kampf etwas wichtiges sagen
und dachte, als du weggerannt bist, dass du mich im Stich lassen würdest." Herbstbrise wollte das Maul öffnen um etwas zu erwidern, aber er schüttelte den Kopf.
"Jetzt weiß ich, dass dein Handel uns beiden das Leben gerettet hat und ich möchte mich dafür bedanken. Ich..." "Wir gehen!",schrie Himmelschweif
und sah dabei so wie ein angriffslustiger Dachs aus. Esche sah endlich ein, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu diskutieren und neigte widerwillig den Kopf.
"Schon gut, dann geht eben. Darf ich wenigstens mit dieser Kätzin",er schnippte mit dem Schwanz in Herbstbrises Richtung,
"kurz unter vier Augen reden?" Herbstbrise legte die Ohren an. Beim Sternenclan, wozu das denn? Was will er von mir?
Sie sah, wie Silberwolke und Goldfleck misstrauische Blicke wechselten und hörte Schilfherz knurren. Doch Nebelschweif nickte widerstrebend.
"Wenn du uns danach endlich in Ruhe lassen kannst, dann bitte. Aber es wird nur geredet!" Herbstbrise schluckte.
Sie stapfte mit einem unwohlen Gefühl im Bauch zu dem getigerten Kater,
der sie von ihren Clangefährten wegführte. "Wie heißt du?",wollte er wissen. Was geht den das an?
"Das wolltest du wissen?",schnaubte Herbstbrise verächtlich. "Ich sag es dir trotzdem: Ich bin Herbstbrise, weiter...?"
Esche schnurrte. "Was für ein schöner Name. Weißt du, Herbstbrise, ich wollte mich eigentlich nur bei dir wegen dem Angriff entschuldigen."
Er ließ seine schönen, grünen Augen über ihre Wunden wandern.
Wenigstens weiß ich jetzt, dass du mich nicht heimlich erneut angreifen willst.
Herbstbrise seufzte. "Nun schön, Esche. Ich verzeihe dir. Schließlich bin ich in dein Territorium eingedrungen. Können wir hiermit bitte das Gespräch beenden?"
Esche schüttelte den Kopf. "Noch nicht - aber gleich. Triff mich morgen bei Mondhoch an dieser Stelle! Ich kenne ein gutes Kraut, das dir helfen wird."
Herbstbrise peitschte mit dem Schwanz. "Ich habe einen Heiler in meinem Clan. Danke, aber ich brauche deine Hilfe nicht."
Mit diesen Worten wirbelte sie herum und rannte zu der Patrouille zurück.
Schilfherz warf ihr einen besorgten Blick zu. "Alles in Ordnung?"
"Esche hat mir nichts getan",erklärte Herbstbrise schnell. Beerenmond fuhr die Krallen aus. "Das würde ich ihm auch nicht raten."
"Was wollte er dann?",fragte Schilfherz weiter. Herbstbrise zuckte mit der Schwanzspitze.
"Ist jetzt egal." Sie drückte sich gegen den grauen Kater um ihn zu stützen.
Schilfherz schnurrte dankbar und Herbstbrise genoss sein weiches Fell an ihrer Seite, auch wenn es mit dunkelroten Bluttropfen befleckt war.
***
Im Lager angekommen waren die meisten Katzen schon wach und jaulten entsetzt, als sie ihre blutenden Clangefährten sahen.
Ginsterstreif flitzte sofort mit Spinnenweben im Maul aus dem Heilerbau.
"Was ist passiert?",keuchte er und umwickelte eilig Schilfherz' Wunden.
"Ich konnte nicht einschlafen - der Sternenclan weiß warum",begann Himmelschweif,"
und bin die ganze Nacht wach im Nest geliegen.
Da habe ich jemanden um Hilfe schreien gehört und habe die Katzen, die mir am nächsten lagen wachgerüttelt.
Wir sind so schnell wir konnten aus dem Lager gerannt. Bei den Felswänden sahen wir Herbstbrise, die von einem Kater zu Boden gedrückt wurde.
Ich habe ihn von ihr weggeschubst. Dann hat sich rasch geklärt dass es einen Konflikt zwischen den beiden Katzen gab.
Herbstbrise und Schilfherz sind scheinbar in sein Territorium eingedrungen und..." Herbstbrise hörte dem Rest seiner Erzählung nicht mehr zu.
Sie hatte nur noch Augen für Schilfherz. Ängstlich legte sie ihm eine Pfote auf die Brust.
Sein Herz schlug regelmäßig, wie sie erleichtert feststellte und Schilferz blinzelte sie freundlich an.
"Mach dir keine Sorgen um mich. Ich werde es schon überleben." Er schnurrte ein wenig. Herbstbrise rieb ihm ihre Schnauze an die Wange
und hoffte inständig dass das auch stimmte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top