Kapitel 1
Die Luft schmeckte süß und der Duft von Heideblumen kitzelte Herbstjunges in der Nase.
Sie lag auf einem sonnenbeschienenen Stein und leckte sich das stoppelige Fell.
Eine angenehm frische Brise zerzauste ihren Pelz, aber das machte ihr nicht viel aus.
Ihre Mutter Schattenrose klagte zwar ständig über die struppeligen Pelze ihrer Jungen, aber die würden eines Tages so glatt werden wie die ihrer Clangefährten.
Winzige Krallen bohrten sich in Herbstjunges Schulter und sie zuckte zusammen.
"Ey Herbstjunges, spiel mal mit uns", beschwerte sich die Stimme ihres Bruders Eulenjunges.
Herbstjunges kniff die Augen zusammen und drehte sich zu ihm um." Ich spiele, dann wenn ich spielen will", stellte sie klar.
Eulenjunges verdrehte nur die Augen und sprang auf den Rücken von seiner und Herbstjunges Schwester Lavendeljunges." Fuchsangriff",jauchtzte er.
Lavendeljunges quickte überrascht auf und wälzte sich unter ihm.
Eulenjunges baute sich vor ihr auf und spottete:" Schwächling, Schwächling! Der Fuchs hätte dich jetzt schon längst aufgefressen. Ich bin einfach stärker als du!"
"Werden wir sehen, Fellball",forderte Lavendeljunges ihn heraus.
Zwei der Jungen von Weizenschnee, einer weiß gold getigerten Kätzin schossen hervor." Nicht ohne uns", rief die Kätzin Rotjunges.
Ihr Wurfgefährte, Dornenjunges sprang an ihrer Seite auf die zwei ineinander verknäulten Pelze die Eulenjunges und Lavendeljunges gehörten.
Ihre Schwester Mondjunges folgte ihnen langsamer und schaute ihnen unbeeindruckt beim Kämpfen zu.
Sie hatte sich noch nie fürs Kämpfen interessiert und Herbstjunges fragte sich ob sie eine Heiler-Katze werden würde.
Die Kätzin gesellte sich zu Herbstjunges." Ich habe Aschenherz und seine Jagdpatrouille ins Lager kommen sehen. Sie haben eine Menge erbeutet."
"Dann lasst uns etwas zum Fressen holen",entschied Herbstjunges.
Mondjunges nickte und die beiden Kätzinnen tappten zum Frischbeutehaufen.
Auf dem Weg wurden sie von Himmelschweif und Honigblüte begrüßt.
Herbstjunges kribbelte das Fell als sie die vielen Blicke bemerkte.
Alle Katzen auf der Lichtung schienen sie zu beobachten.
Wiesenkralle, ein grau getigerter Kater murmelte: "Das sind die Jungen von Weizenschnee und Schattenrose."
Herbstjunges spürte Mondjunges Anspannung und sah, wie sich ihr cremefarbenes Fell sträubte.
Doch Honigblütes Schnurren unterbrach den Kater. "Es ist wunderbar, sie mal im Lager herumtollen zu sehen."
Sie holte ihnen ein Kaninchen vom Frischbeutehaufen.
"Ihr wart bestimmt auf dem Weg zum Beutehaufen, nicht? Nun, die Frischbeute wird euch gut tun. Ihr müsst noch ordentlich wachsen", tadelte sie.
Herbstjunges und Mondjunges stimmten ihr wenig begeistert zu und machten sich wieder auf den Weg zur Kinderstube.
Dort angekommen wurde Herbstjunges erst einmal von Schattenrose beschimpft.
" Schau mal, wie du aussiehst! Als hätte dir gerade ein Fuchs den Pelz zerrupft!"
Sie stürzte sich auf ihr Junges und leckte ihm eifrig das Fell.
Herbstjunges wand sich unter ihr.
"Ich bin alt genug um mir selbst das Fell zu waschen",jammerte sie und kroch unter ihrer Mutter hervor.
Weizenschnee und Silberwolke, die das Spektakel beobachteten, schnurrten belustigt und Weizenschnee flüsterte Schattenrose zu: "Lass sie sich am besten selbst putzen."
Herbstjunges Fell brannte vor Scham, weil sie sich so aufgeführt hatte.
Sie legte sich zu ihrer Mutter und schmiegte sich seufzend an sie.
Schattenrose stupste sie liebevoll an." Man dürfte dich als ein ruhiges Junges bezeichnen aber du kannst ganz schön wild werden, wenn dir etwas nicht passt."
Herbstjunges einzige Antwort war ein Schnauben.
Leise Pfotenschritte krabbelten zu ihr ins Nest und Herbstjunges spürte die warmen Pelze ihrer Geschwister.
Sie waren von dem vielen Kämpfen scheinbar müde geworden.
Nach und nach wurde Herbstjunges ruhiger und schlief schließlich ein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top